2024-04-25T14:35:39.956Z

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Mann des Tages: Griesheims Torschütze Donat Tala im Duell mit Philipp Stein (links) und Mika Funk.
Mann des Tages: Griesheims Torschütze Donat Tala im Duell mit Philipp Stein (links) und Mika Funk. – Foto: Marc Schüler

HL: Drei Punkte, alles andere ist unwichtig bei der Viktoria

Mit Hessenliga hat das nicht allzu viel zu tun, doch darum geht es beim 1:0 von Viktoria Griesheim auch gar nicht

Griesheim. Es gibt definitiv aufregendere Arten, seinen Samstagnachmittag zu verbringen, als sich ein Spiel des Hessenligisten Viktoria Griesheim anzuschauen. Zumindest war das an diesem Samstag so gewesen, denn 85 Minuten lang tat sich wenig bis gar nichts im Stadion Am Hegelsberg, wo Eintracht Stadtallendorf vorspielte. Beide Teams neutralisierten sich fast komplett gegenseitig – bis es in der Schlussphase dann doch noch einmal rund ging. Mit dem besseren Ende für die Viktoria.

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Griesheim nutzt Chance konsequent

Diese gewann nämlich mit 1:0, Donat Tala hatte für das Tor des Tages gesorgt (85.). Einen großen Anteil daran hatte Noel Acun gehabt, der zwei Minuten zuvor eingewechselt worden war. Und Acun fügte sich derart gut ein, dass die Gäste zunächst sämtliche Kontrolle und kurz darauf auch jede Ordnung verloren. Acun selbst traf 60 Sekunden nach seiner Einwechslung den Pfosten (84.), die anschließende Ecke führte zum Treffer des Tages durch Tala. Es war – nach dem Pfostenschuss – erst der zweite Ball, der in Richtung Tor der Stadtallendörfer flog. Das nennt man dann wohl konsequente Chancenverwertung.

Drei Punkte als Befreiungsschlag

Es war zugleich ein Griesheimer Befreiungsschlag. Denn in den vergangenen fünf Spielen hatte die Viktoria in der Liga keines gewonnen und nur einen Punkt geholt, hinzu kam das Aus im Kreispokal gegen Verbandsligist FCA Darmstadt. Das merkte man der Mannschaft von Trainer Ermin Melunovic, der am Samstag krank war und von Co-Trainer Siegfried Grollmusz vertreten wurde, an – sie wirkte verkrampft, fast ein bisschen ängstlich. Zwar suchte man den Weg nach vorne, doch hatte man ab und an sichtlich Angst vor der eigenen Courage. Hessenliga-tauglich war das nicht – aber darauf kam es am Samstag auch nicht wirklich an. Wichtig waren die drei Punkte gegen einen Gegner, der halt auch nicht viel besser war.

"Wir sind voll im Plan"

"All das Gerede von Krise ist Unfug", sagte Melunovic, der am Montag wieder das Training leiten wird. "Wir sind voll im Plan, stehen besser da als letztes Jahr um diese Zeit. Es ist wirklich alles in Ordnung." Die Mannschaft arbeite hart, und eine gewisse Eingewöhnungszeit sei völlig normal. "Wir bekommen das hin, wir sind auf einem richtig guten Weg.", sagte der Trainer am Abend am Telefon. Es gehe ihm gut, er habe bloß niemanden anstecken wollen. Ein Infekt sei es, kein Corona.

Man hätte auch in der Gaststätte bleiben können

Die Eintracht war zwar durchaus spielbestimmend, doch so richtig glaubte auch sie nicht an sich. Mirco Geisler, der seinen Gegenspieler Dennis Halilovic mehrfach richtig schlecht aussehen ließ, scheiterte eine Minute vor der Pause am überragenden Viktoria-Schlussmann Aleksa Lapcic, bei dem sich die Fans der Heimmannschaft in der Folge noch mehrfach bedanken durften.

Durchwachsenes Spiel am Samstagnachmittag

Ansonsten hätte man im ersten Durchgang als Zuschauer auch in der Vereinsgaststätte bleiben können, verpasst hätte man nichts. Freundlich formuliert: Beide Mannschaften standen defensiv kompakt. Unfreundlich formuliert: Das war mal gar nichts im Spiel nach vorne.

Besser wurde es auch nach dem Wechsel nicht – ganz im Gegenteil. Stadtallendorf, immerhin lange Regionalligist gewesen, fand keine Lücke in der Defensive der Viktoria, die wiederum versuchte gar nicht erst groß, nach vorne zu kommen. Es lief folglich alles auf ein 0:0 hinaus – bis Grollmusz, der per Handy stets mit Melunovic Kontakt hatte, dann Acun brachte. Der brannte, das hatte man ihm schon beim Aufwärmen angesehen. Und es sollte ja auch seine Wirkung haben.

Stadtallendorf zu harmlos- SC Hanau am Feiertag

Der Dreier löst die Probleme der Viktoria freilich nicht, er verschafft aber zumindest mal etwas Luft. Doch bereits am Dienstag (3. Oktober, 15 Uhr) geht es zuhause weiter, dann gegen das Spitzenteam vom SC Hanau. Da werden sie sich immens steigern müssen, um etwas Zählbares zu holen. Zumal sie in dieser Partie auf ihren Top-Torjäger Luki Matondo verzichten müssen, der in der 97. Minute wegen Ballwegschlagens die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Unnötig wie kaum etwas war das, zumal der Ball in der Nähe des Gäste-Tores gelegen hatte. Doch auch dies spielte den Gästen nicht mehr in die Karten – sie waren einfach zu harmlos. Was ein echtes Glück für die Viktoria war an diesem Samstagnachmittag.

Viktoria Griesheim: Lapcic – Joo, Kern, Dimter, Halilovic – Tala (90. Diachuk), Oriana, Erdogan, Kazimi (90.+5 Zariouh) – Kecap, Matondo.

Schiedsrichter: Olaf Kehne (Altenstadt), Tor: 1:0 Tala (85.), Zuschauer: 300, Gelb-Rote Karte: Matondo (97./Griesheim/Ballwegschlagen).



Aufrufe: 01.10.2023, 14:55 Uhr
Jan FelberAutor