2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach 14 Trainer-Jahren verlässt Anton Autengruber den TSV Waldkirchen
Nach 14 Trainer-Jahren verlässt Anton Autengruber den TSV Waldkirchen – Foto: Robert Geisler | SP4ORT.de

»Hat sich alles dynamisiert«: Autengruber tritt ab

Waldkirchens Kulttrainer reagiert auf die Negativserie und erklärt sofortigen Rücktritt

Anton Autengruber hat beim TSV Waldkirchen Legendenstatus. In insgesamt drei Amtsperioden coachte der A-Lizenzinhaber den Klub aus dem Landkreis Freyung-Grafenau knapp 14 Jahre. Unter dem 54-Jährigen wurden die Rot-Weißen 2004 Bezirksligameister, schafften 2012 die Qualifikation für die Landesliga, wurden 2018 Vizemeister der Landesliga Mitte und 2022 Champion der Bezirksliga Ost. Die Ära Autengruber ist nun aber zu Ende, denn der Jandelsbrunner hat am Dienstagabend seinen Posten zur Verfügung gestellt. Der bisherige Co-Trainer Alexander Nodes und Spielführer Manuel Karlsdorfer werden vorerst bis zum Saisonende als gleichberechtigtes Trainerduo fungieren.

Der Tabellenvorletzte der Landesliga Mitte hat mittlerweile elf Partien nicht mehr gewonnen. Vor allem der Angriff ist ein laues Lüftchen - mit 16 geschossenen Treffern ist der Aufsteiger bislang die mit Abstand harmloseste Mannschaft der Liga. Allerdings ist das nicht komplett verwunderlich, denn mit Top-Torjäger Martin Krieg (Karriereende), Tobias Krenn (Pause), Felix Paßberger (Wechsel zum SV Schalding-Heining) und Mario Strahberger (Kreuzbandriss am dritten Spieltag) hat der Klub seine komplette Aufstiegsoffensive verloren. Zu allem Überfluss fallen auch noch Benedikt Giller und Hannes Strohmaier langfristig aus. Beim vergangenen Auswärtsspiel in Neukirchen beim Heiligen Blut fehlten mit Manuel Karlsdorfer und Christoph Neuwirth die beiden etatmäßigen Innenverteidiger rotgesperrt.



"Es ist viel zusammengekommen und man kann in personeller Hinsicht schon von einem Seuchenjahr sprechen. Wir haben viele junge Spieler ins Team eingebaut, die allerdings noch Zeit brauchen. Solche Entwicklungsprozesse gehen nicht von heute auf morgen. Vor allem Martin Krieg hat eine große Lücke hinterlassen. Nicht nur als Spieler, sondern vor allem als Führungskraft. Er hat teamintern ganz viele Sachen geregelt", sagt Autengruber, der nach langer Überlegung das Handtuch geworfen hat: "Im Umfeld herrschte zuletzt eine spürbare Unruhe, die sich auch ein Stück weit auf die Mannschaft übertragen hat. Es hat sich alles dynamisiert und deshalb habe ich die Entscheidung getroffen, mein Amt abzugeben. Ich hoffe, dass dadurch etwas Druck von der Mannschaft abfällt und die Wende noch geschafft werden kann. Es ist noch alles drin und ich wünsche den Jungs alles erdenklich Gute." Ausdrücklich bedanken möchte sich der ehemalige Regionalliga-Coach bei den Verantwortlichen: "Trotz der schwierigen sportlichen Situation wurde mir von Vereinsseite immer der Rücken gestärkt. Es ehrt mich, dass man mich von TSV-Seite unbedingt zum weitermachen bewegen wollte. Waldkirchen ist mein Heimatverein geworden und wird es auch immer bleiben."



"Die gesamte Abteilungsleitung unter Führung von Thomas Gründinger kann sich im Rückblick nur bei Anton für das Geleistete bedanken. Die vielen gemeinsamen Erfolge wie die Relegation zur Bayernliga und der letztjährige sofortige Wiederaufstieg in die Landesliga seien sein Verdienst gewesen. Insgesamt hat er in den vergangenen zwei Jahrzehnten, 14 Jahre beim TSV als Trainer mitgeholfen, junge Spieler - ebenso wie alte Hasen zu - formen und den Verein dauerhaft im höherklassigen Fussball zu positionieren. Seinen Abschied wird der TSV im gebührenden Rahmen vornehmen", lässt der Verein in einer vom sportlichen Leiter Gundolf Hain verfassten Pressemitteilung verlauten.



Anton Autengruber hat nicht vor, seine Trainerlaufbahn zu beenden: "Ich werde bis zum Sommer auf alle Fälle pausieren, aber dann bin ich wieder offen für ein mögliches neues Engagement. Ich benutze jetzt einfach mal das legendäre Hoeneß-Zitat: Das war es noch nicht. Dafür bin ich einfach viel zu gerne Trainer."


Aufrufe: 029.3.2023, 08:30 Uhr
Thomas SeidlAutor