2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Sascha Borsic machte eine Pause vom Fußball.
Sascha Borsic machte eine Pause vom Fußball. – Foto: Stickerfive

VfB 03 Hilden III: Coach lädt jetzt die Akkus auf

Der 53-Jährige Sascha Borsic will nach zwei anstrengenden Corona-Jahren erst einmal durchschnaufen.

Nach achtjähriger Arbeit beim VfB 03 Hilden verabschiedet sich Sascha Borsic mit der Partie der Hildener am Sonntag in der Kreisliga B gegen den Spitzenreiter GSC Hellas Düsseldorf zunächst einmal vom Hildener Traditionsklub. Von einem Ende seiner Trainerkarriere will er aber nichts wissen.

„Ich mache nur ein bis zwei Jahre Pause“, sagt er mit Nachdruck und erzählt dann: „Ich muss meine Akkus aufladen – die sind komplett leer.“ Der Grund? „Corona“, antwortet er und erläutert: „Wir hatten den Aufstieg in die Kreisliga B geschafft und danach war geplant, dass wir auch die Kreisliga A packen, aber dann kam ja alles ganz anders. Durch Corona haben die Jungs die Lust verloren, hatten keinen Bock mehr auf Training. Wir konnten zwei Wochen trainieren, mussten dann wieder pausieren – das ganze Hin und Her auch mit Tests und Impfung hat uns zermürbt. Dann ist der eine oder andere noch verletzungsbedingt ausgeschieden und dadurch haben wir auch an Qualität verloren.“

Die aktuelle Saison – die erste reguläre seit dem Ausbruch der Pandemie – schließen die Hildener im besten Fall auf Rang neun ab. Während es für viele Spieler danach auf Mannschaftstour nach „Malle“ geht, bleibt Borsic lieber zu Hause, zumal er gerade erst eine Corona-Infektion auskuriert hat und hofft, am Sonntag auf dem Platz stehen zu können.

Der gebürtige Wuppertaler ist in Düsseldorf-Rath aufgewachsen. Über seinen Vater, der unter anderem das Klubhaus in Unterrath leitete, kam er als Kind früh mit dem Fußball in Berührung. Mit fünf oder sechs Jahren schnürte er erstmals die Fußballschuhe. Seine Vorbilder als Stürmer: Jürgen Klinsmann und Gerd Müller. Als B-Jugendlicher lief er für Agon 08 auf, in der A-Jugend wechselte er zu Fortuna Düsseldorf, startete dort unter den Fittichen von Helmut Pöstges mit der A2 in der Leistungskasse durch. „Damals gab es noch keine Jugend-Bundesliga“, erinnert er sich. In jener Zeit spielte er übrigens mit Mike Büskens zusammen. „Früher war das mein bester Freund. Mit ihm habe ich auch mein erstes Austo abgeholt – an einem Rosenmontag, denn davon hat Mike damals nicht viel gehalten“, plaudert Borsic verschmitzt lächelnd aus dem Nähkästchen.

Im Seniorenbereich zog es Borsic zurück zum Rather SV in die Bezirksliga, später lief er für Lohausen in der Landesliga auf, ehe es dann zum BV 04 Düsseldorf ging. „Irgendwann bin ich dann nach Hilden gekommen – der Liebe wegen“, stellt Borsic fest. Seine aktive Karriere beendete er dann in der Mannschaft der SpVg Hilden 05/06. Heirat und die Geburt der Kinder Lars, Ina und Linn folgten danach.

Als Bambini-Coach gestartet

Vor rund 21 Jahren begann Sascha Borsic seine nächste Fußball-Laufbahn – als Coach der Bambini-Mannschaft, in der Sohn Lars spielte. „Irgendwann habe ich dann meinen Trainerschein gemacht“, berichtet der 53-Jährige. Im Seniorenbereich gab es das erste Engagement beim SSV Berghausen II in der Kreisliga B. Über den befreundeten Marcel Bastians und seinen Schwager Till Holzschuh fand Borsic dann den Weg zum VfB 03.

„In der zweiten Mannschaft hatte der Trainer hingeworfen und das Gros der Spieler mitgenommen. Ich habe das Amt übernommen – die erste Einheit habe ich mit vier Leuten gemacht“, erinnert sich Borsic an den Start mit dem Kreisliga A-Team im Jahr 2013 und ergänzt: „Wir haben nach und nach eine neue Mannschaft rekrutiert, Leute angesprochen, die irgendwann einmal beim VfB in der Jugend gespielt hatten. Das hat ganz gut geklappt.“

2015 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. „In dem Jahr haben wir auch die Stadtmeisterschaft gewonnen“, berichtet Borsic freudestrahlend. Ein Jahr später folgte ein Abstecher zum TuSpo Richrath. „Heute würde ich das nicht mehr machen“, hat Borsic keine guten Erinnerungen an das damalige Langenfelder Umfeld. 2018 kehrte er zurück nach Hilden, um im VfB 03 eine neuformierte dritte Mannschaft in der Kreisliga C aufzubauen. Bereits im ersten Jahr bejubelte das Team den Sprung in die Kreisliga B. In der Saison 2019/20 sollte der Angriff auf die Kreisliga A erfolgen – doch dann kam Corona.

Aufrufe: 018.6.2022, 18:15 Uhr
RP / Birgit SickerAutor