2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rassiges Laufduell: SVWler Egzon Sula (r.) und Wörsdorfs Max Bell Bell.	Foto: rscp/Frank Heinen
Rassiges Laufduell: SVWler Egzon Sula (r.) und Wörsdorfs Max Bell Bell. Foto: rscp/Frank Heinen

Gruppenliga: SVW im Aufwind, TSG in Not

7:3-Heimsieg verleiht SV Wiesbaden Stabilität, die Wörsdorf mit Winter-Zugängen anstrebt +++ SVW hofft auf neues Funktionsgebäude und Trainer-Verbleib

Wiesbaden. Nach dem Zehn-Tore-Spektakel im Spiel der Gruppenliga zwischen dem SV Wiesbaden und der TSG Wörsdorf hätten die Stimmungsbilder in beiden Lagern nicht unterschiedlicher sein können. 2:0 hatten die Gäste geführt, um am Ende als 3:7-Verlierer in der Partie ehemaliger Oberligisten vor 200 Zuschauern im Helmut-Schön-Sportpark vom Platz zu gehen. „Das war ein Sieg des Willens, ein klarer Mannschaftserfolg, weil alle an einem Strang ziehen. Jetzt sind wir aus dem Loch raus“, verspürt der erneut gut aufgelegte SVW-Torjäger Athanasios „Saki“ Nakos einen nachhaltigen Aufwärtstrend. Sein schnelles Anschlusstor zum 1:2 – die Wörsdorfer hatten durch Dawda Martin Njie und Morad El Wardi ruckzuck ein 2:0 vorgelegt – brachte die Gastgeber ins Spiel.

„Wir haben gut angefangen und waren sehr motiviert. Aber das ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten“, räumte Wörsdorfs Spielführer Baldassar Nikolic ein, dessen Großvater Tomislav früher in heimischen Sphären als Trainer tätig war – unter anderem auch beim SV Wiesbaden. Zu Adrian Novello Silvestro, Felipe Bergmann und David Perez de los Santos, den Ex-Wörsdorfern im SVW-Kader, sei das Verhältnis noch sehr gut, betonte Baldassar Nikolic. Ex-Teamgefährte Novello Silvestro freute sich über sein erstes Tor im SVW-Trikot – ein sehenswertes – und bekräftigte: „Wir haben als Mannschaft Charakter gezeigt.“

Weiter mit Trainer Daniel Löbelt?

Für Wiesbadens Coach Daniel Löbelt war es ein schwieriges Spiel auf schmierigem Rasen: „Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet und wurden durch schlechtes Zweikampfverhalten direkt bestraft. Aber wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Wir haben gemerkt, dass Wörsdorf hinten nicht ganz so stabil ist und das am Ende gut runtergespielt.“ Auf die Frage, wie es für ihn nach vier Jahren beim Sportverein im kommenden Sommer weitergeht, antwortete er: „Wir haben erste Gespräche für Anfang kommenden Jahres vereinbart.“ SVW-Vorsitzender Markus Walter sagte: „Es ist kein Geheimnis, das Daniel unser erster Ansprechpartner ist. Er ist ein Toptrainer und passt zum SVW. Wir werden uns im Januar zusammensetzen“.

Neuzugänge im Winter seien derweil keine geplant, betont Walter vor der Jahreshauptversammlung am Mittwoch (19 Uhr, Alt Wiesbaden): „Unser Saisonziel bleibt, oben dabei zu sein. Ab Platz vier spielt man in der Liga schließlich gegen den Abstieg.“ Glücklich ist er über die Entscheidung der Stadt, dass die benachbarte Brita Arena nicht in Richtung Helmut-Schön-Sportpark ausgebaut wird. Parallel hofft Walter auf Fertigstellung des Funktionsgebäudes im Bannkreis des Kunstrasenplatzes zur 125-Jahr-Feier 2024. Das sei mit Blick auf die derzeit 14 Jugendteams von großer Bedeutung.

Wörsdorfs Interimstrainer Ali Marzban – der etatmäßige Coach Kurt Heil fehlt seit geraumer Zeit aus triftigen persönlichen Gründen – verwies auf etliche kranke, verletzte und gesperrte Spieler. „Dennoch hat die Mannschaft bis zum Ende alles versucht. Wir brauchen aber neues Blut. Wir haben keine Stabilität, zu wenig Erfahrung. Es wird wohl Neuzugänge geben. Aber das muss Kurt Heil entscheiden.“ TSG-Urgestein und Mäzen Rolf Schmidt, seit 1945 Mitglied, sieht auch die Notwendigkeit von Verstärkungen, geht zudem von der Rückkehr des verletzten Abwehrcenters Christian Haddo aus. Zu klären ist generell, ob und wann Kurt Heil zurückkehrt. Ali Marzban verweist auf baldige interne Weichenstellungen. Schließlich befinden sich die Wörsdorfer in prekärer sportlicher Lage.



Aufrufe: 014.11.2022, 19:30 Uhr
Stefan KreyAutor