2024-05-08T14:46:11.570Z

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Bei Concordia Rheinberg ging es hoch her.
Bei Concordia Rheinberg ging es hoch her. – Foto: Rapha Günther

Großer Wirbel um Platzverweise in Rheinberg

In der Partie zwischen der Concordia und dem Büdericher SV fallen erst sechs Treffer, dann fliegen drei Spieler runter. Die Brüder Dion und Jesse Rückbeil sehen glatt Rot.

In einer wilden Partie des 29. Spieltags in der Kreisliga A Moers zwischen Concordia Rheinberg und dem Büdericher SV war‘s nicht das Endergebnis (3:3, 2:1), sondern zwei Rote Karten in der Schlussphase, die für mächtig Aufregung sorgten. Gästetrainer Joel Kaworsky beklagte den Fairplay-Gedanken.

Mike Kartheuser ist schon lange als Amateurschiedsrichter im Geschäft. Eine Hektik, wie in der Schlussphase des A-Liga-Spiels in Rheinberg, hat er selten erlebt. Allein der sportliche Verlauf der Partie hatte viel zu bieten. Die Gastgeber lagen kurz nach der Pause mit 3:1 vorne und mussten sich am Ende mit einem Punkt begnügen. Doch das Ergebnis bei frühlinghaften Temperaturen im Emil-Underberg-Stadion wurde zur Nebensache. Die Brüder Dion und Jesse Rückbeil flogen kurz vor Schluss mit glatt Rot vom Platz.

Was war passiert? Es lief die 82. Minute, als Dion Rückbeil nach einem Faustschlag gegen den Kopf eines Büdericher Fußballers des Feldes verwiesen wurde, wie Kartheuser sagte. Dessen Bruder Jesse eilte sofort heran und zeigte eine „unsportliche Geste“ in Richtung des Unparteiischen, dem „keine andere Wahl blieb“, ihn eine halbe Minute später ebenfalls vom Platz zu stellen. Zudem seien ihm gegenüber die Worte „Wir sehen uns nach dem Spiel“ gefallen, so Kartheuser.

Der erfahrene Schiri hatte in einem von Beginn an hektischen Spiel früh mit beiden Kapitänen und Trainern gesprochen. Er hat keine Erklärung dafür, warum‘s im Duell des Fünften gegen den Sechsten so hoch herging. Zur Beruhigung trug sein Schlichtungsversuch nicht bei.

Von außen kamen während der Partie nur die „üblichen“ Kommentare. „Ich kenne beide Trainer. Manfred Wranik war auch mit einigen Aktionen nicht einverstanden. Ich kann aber nur das pfeifen, was ich wahrnehme. Es gab immer wieder Nickeligkeiten und Diskussionen bei den kleinsten Aktionen, sodass selten ein richtiger Spielfluss zustande kam“, erklärte Kartheuser, der sechs Minuten nach dem Doppel-Rot auch den Büdericher Maxim Bachmann wegen wiederholten Foulspiels frühzeitig mit Gelb-Rot zum Duschen schickte (87.).

Kein Verständnis für Eskalation

BSV-Trainer Joel Kaworsky wollte sich zum Punktgewinn und dem vierten ungeschlagenen Spiel in Folge für den Aufsteiger nicht groß äußern. Der 29-Jährige war fassungslos ob der Ereignisse. „Ich kann mich nicht darüber freuen, dass wir so gut zurückgekommen sind. Das Ergebnis ist total egal. Ich habe selten gegen eine Mannschaft gespielt, in der vereinzelte Spieler dem Sport so schädigen. Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun.“ Kaworsky beschreibt sich selbst als Hitzkopf. Emotionen seien an der Seitenlinie normal. „Ein blöder Spruch gehört sicher mal dazu. Aber Schläge, Tritte und Beleidigungen sind nicht meine Welt. Da muss sich der Verein selbst hinterfragen“, so Kaworsky. Wranik beklagte: „Unserem Spieler wurde von Büdericher Seite auch zweimal gegen den Kopf geschlagen. Das wurde nicht gesehen. Er hat sich gewehrt. Entweder gibt man beiden Rot oder gar keinem“, meinte der Rheinberger Coach.

Fußball wurde auch gespielt. Sascha Ströter verschoss nach 20 Minuten einen Elfmeter. Max Pannen brachte die Gäste danach in Führung (25.). Christoph Berghausen glich per Strafstoß aus (40.). Jonas van den Brock (44.) und Simon Dargel (47.) drehten die Partie. Pannen (55.) und Pascal Rusch (62.) sicherten dem BSV einen Zähler. Die Rheinberger ließen noch einige Chancen liegen und scheiterten am eigenen Unvermögen. „Trotz doppelter Unterzahl haben wir nichts mehr zugelassen“, resümierte Wranik.

Durch die Sperren, deren Dauer abzuwarten bleibt, wird der Concordia-Kader vor dem Gastspiel bei Wraniks Ex-Klub Schwafheim am Mittwoch, 19.30 Uhr, noch dünner. „Ich hoffe, dass ich mich nicht selbst umziehen muss. Unser Ziel, die Top 5 zu erreichen, ist weiter möglich.“ Büderich hat in der englischen Woche zeitgleich den Tabellenvierten Rumelner TV zu Gast.

Die weiteren Partien

SSV Lüttingen – SV Borussia Veen 0:1 (0:1). Tor: 0:1 Felix Terlinden (27.); Gelb-Rote Karte: Tom Conrad (79.); Zuschauer: 120.

ESV Hohenbudberg – TV Asberg 3:1 (0:1). Tore: 0:1 Edi Kleinschmidt (17.), 1:1 Boris Vertkin (47.), 2:1 Samet Altun (90.+4), 3:1 Vertkin (90.+6); Gelb-Rote Karte: Ozan Sengül (87.); Zuschauer: 90.

SV Budberg II – VfL Rheinhausen 2:1 (0:0). Tore: 0:1 Faruk Aran (49.), 1:1 Niklas Potreck (80.), 2:1 Janus Gogoll (90.); Gelb-Rote Karte: Mohamed Falah (85., VfL, Unsportlichkeit); Zuschauer: 80.

TuS Borth – SV Schwafheim 2:1 (1:1). Tore: 1:0 Louis Hausmann (20.), 1:1 Jonas Hausen (23.), 2:1 Lars Freckmann (83.); Zuschauer: 30.

FC Neukirchen-Vluyn II – Rumelner TV 0:3 (0:2). Tore: 0:1 Simon Haupt (6.), 0:2 Georgios Koutsis (8.), 0:3 Haupt (76.); Zuschauer: 43.

SV Millingen – VfB Homberg II 2:4 (1:2). Tore: 0:1 Mykyta Yurchenko (19.), 0:2 Rostyslav Proskura (37.), 1:2 Henning Hoffmann (39.), 1:3 Stephen Antwi (48.), 2:3 Dominique Cremers (63., Elfmeter), 2:4 Arber Arifi (71.); Zuschauer: 50.

FC Meerfeld – 1. FC Lintfort II 1:1 (0:0). Tore: 0:1 Elvir Civic (67.), 1:1 Kevin Hettkamp (87., Elfmeter); Zuschauer: 100.

Aufrufe: 09.4.2024, 08:00 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor