Für den FV Lörrach-Brombach war die Oberliga ein lohnendes Abenteuer

BZ: Herr Aktas, was nehmen Sie aus zwei Jahren Oberliga mit?
Aktas: Ich persönlich bin als Trainer aufgrund der anspruchsvollen Liga sicherlich reifer geworden. Man musste sich anpassen an die Qualität, insofern hat es für mich in der Entwicklung etwas gebracht. Aber ganz speziell natürlich für die Spieler. Es liegen Welten zwischen den Einheiten zu Beginn meiner Tätigkeit beim FVLB in der Verbandsliga vor drei Jahren und jetzt. Es ist toll für die Jungs, zu sehen, was sie in kurzer Zeit für einen Sprung gemacht haben, und toll für mich, erlebt haben zu dürfen, was sich da entwickelt hat.

BZ: Der Sprung von Verbands- auf Oberliganiveau ist wohl einer der größten im Amateurfußball.
Aktas: Egal, in welcher Liga, man passt sich ja immer an, das fließt natürlich auch stark in den Trainingsbetrieb mit ein. Mit Optimierungsmaßnahmen im Trainingsaufbau, zum Beispiel engere Räume schaffen, um mehr Druck auszuüben auf den Ballführenden. Ich rede immer von Zeitdruck und Raumdruck. Das zu provozieren und noch mehr an die Reizpunkte der einzelnen Spieler zu gehen, war wichtig, dann wirst du handlungsschneller, technisch versierter und bekommst ein räumlich besseres Verständnis.

BZ: Dennoch: Elf Punkte in dieser zweiten Saison in 37 Spielen, gut 30 Punkte hinter den Nichtabstiegsplätzen, klingt nicht vergnügungssteuerpflichtig. War es das trotzdem wert?
Aktas: Absolut. Klar ist doch: Wenn du in deiner Vision nicht nachhaltig das Ziel Oberliga verfolgst, ist es nur ein Abenteuer. Aber natürlich hatten wir die Hoffnung, lange dranzubleiben, nur eben, auch in der Breite, nicht die Spieler, die abschlussstark sind.

BZ: Es lässt sich darauf reduzieren? Beim Abschluss lag die Crux?
Aktas: Ja. Entweder hast du diese zwei, drei Spieler, die herausragend sind vor dem Tor, das sind ganz spezielle Typen. Oder du hast in der Breite ein gutes Verhältnis, wo mal der eine oder der andere trifft. Aber wir merken bei uns schon im Trainingsbetrieb, dass es schwierig ist, die Abschlüsse in einer gewissen Regelmäßigkeit durchzubekommen. Da gab es dann im Spiel immer die Frage nach der Balance: Meist die eigene Null haben und doch fast immer irgendwann ein Tor zu bekommen. So wird es schwierig.

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