2024-05-02T16:12:49.858Z

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Verzweiflung und Enttäuschung prägten das Jahr auf den Fußballplätzen im Würmtal, etwa in Neuried.
Verzweiflung und Enttäuschung prägten das Jahr auf den Fußballplätzen im Würmtal, etwa in Neuried. – Foto: Dagmar Rutt

Fußball-Würmtal nur noch Kreisklasse? Nur drei von 13 Teams halten am Trainer fest

Zehn von 13 Fußball-Herrenteams aus dem Würmtal wechseln im Laufe des Jahres mindestens einmal den Trainer. Mal geht ein Coach freiwillig, mal wird er gegangen.

Es ist ein echtes Beben, ausgelöst vom immer größeren Niedergang des höherklassigen Fußballs im Würmtal. Exakt ein Jahr ist es her, da hat der Jahresrückblick an dieser Stelle vom tabellarisch so schwach wie seit vielen Jahren nicht mehr dastehenden Fußballwürmtal erzählt.

Dieser Negativtrend setzt sich 2023 fort – und wie. Im Frühsommer steigt der TSV Gräfelfing aus der Kreisliga ab und der TSV Neuried III aus der A-Klasse, die zweiten Mannschaften von TV Stockdorf und TSV Pentenried machen eine Spielgemeinschaft in der B-Klasse auf, um sich am Leben zu halten. Aufstiege: Fehlanzeige. Spielten 2017 noch sechs Teams zwischen Kreisliga und Landesliga, sind es 2023 gerade mal noch zwei – dafür kicken inzwischen sechs Mannschaften in der Kreisklasse.

Gejubelt wird heuer nur über den Klassenerhalt, der mal früher in trockenen Tüchern ist wie bei Kreisligist SV Planegg-Krailling nach einer starken Rückrunde und mal später wie bei Bezirksligist TSV Neuried. Zumindest muss 2023 kein Team in die Relegation, wobei Gräfelfing diese herbeisehnt. Dafür reicht den Wölfen ein Unentschieden am letzten Spieltag im direkten Duell beim FC Hertha München, doch nach dem 1:4 steht der direkte Absturz in die Kreisklasse fest.

Wer glaubt, vom Sommer an kann es nur noch bergauf gehen, der sieht sich nicht nur in Gräfelfing getäuscht – wenngleich dort am meisten: Zur Winterpause 2023/24 stehen sowohl erste als auch zweite Mannschaft der Wölfe, die beide in der Kreisklasse in verschiedenen Staffeln spielen, auf dem letzten Tabellenplatz, die Reserve sogar punktlos.

Schlecht läuft das zweite Halbjahr 2023 auch für den TSV aus Neuried, der Weihnachten entgegen seinen großen Vorhaben wieder im Bezirksliga-Tabellenkeller verbringt. Die Kreisklassisten Planegg II (Drittletzter) und Pentenried (Letzter) sowie Stockdorf/Pentenried II in der B-Klasse (Letzter) fügen sich nahtlos ins negative Bild ein. Den Tiefpunkt setzt die Zweite des Gautinger SC, die ihr Team im Herbst aus Spielermangel aus dem B-Klasse-Spielbetrieb zurückziehen muss.

Für Lichtblicke sorgen der SVP als Herbstmeister in der Kreisliga, Gautings Erste mit der Qualifikation für die Meisterrunde in der Kreisklasse Zugspitze und Neurieds Reserve, die in der Kreisklasse oben mitspielt; mit Abstrichen auch die DJK Würmtal, doch zur Winterpause liegt der ambitionierte C-Klassist als Dritter wieder hinter den Aufstiegsplätzen.

Die großteils schwachen Leistungen sorgen für ein wahres Trainerbeben im Würmtal. Nur drei von 13 Herrenteams wechseln im Laufe des Kalenderjahres nicht den Coach: Gauting, in Sachen Trainerkonstanz seit jeher der SC Freiburg des Würmtals, hält an Bernd Ziehnert fest, Stockdorf an Sven Jäkel und Neurieds Dritte an Tobias Rehse. Bei allen anderen Mannschaften dreht sich das Karussell munter.

Manch ein Trainer geht freiwillig wie DJK-Coach Daniel Fischer oder das Vater-Sohn-Gespann Taner und Efecan Ölmez bei Neuried II, mancher muss der sportlichen Misere Tribut zollen wie Neurieds Daniel Dörfler im Spätherbst oder Alexander Strahberger in Pentenried. Für Redebedarf sorgt besonders, dass die Verträge von Sascha Polecki in Gräfelfing sowie Andreas Budell und Pero Januzovic in Planegg zum Saisonwechsel durchaus überraschend nicht verlängert werden.

Doch nicht nur die Männer, auch die Frauen schreiben 2023 im Würmtal nicht viele positive Schlagzeilen im Fußball. Bezirksoberligist TSV Neuried vollzieht einen Umbruch, schafft den Klassenerhalt im Sommer problemlos, bekommt aber 2023/24 kaum einen Fuß auf den Boden und ist zum Jahreswechsel Letzter. Dafür lässt der GSC im Sommer mit einer Initiative zur Gründung eines oder mehrerer Mädchen- und/oder Frauenteams aufhorchen.

Aufrufe: 027.12.2023, 11:39 Uhr
Redaktion WürmtalAutor