2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Freudenberg (in Blau-Schwarz) schwebt nach Platz 3 in der letzten Saison aktuell in Abstiegsgefahr.
Der SV Freudenberg (in Blau-Schwarz) schwebt nach Platz 3 in der letzten Saison aktuell in Abstiegsgefahr. – Foto: Jürgen Leißner
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Freudenberg und Neukirchen überwintern mit Sorgenfalten

Rückblick Kreisliga Süd: Unmittelbar vor der Abstiegszone platziert, müssen beide Mannschaften in der Restrunde alles aus sich herausholen, um die Schäfchen ins Trockene zu bringen

Als Aufsteiger in der Vorsaison für Furore sorgend und am Ende einen hervorragenden dritten Platz belegend, gestaltet sich die aktuelle Lage für den SV Freudenberg als schwierig und doch unbefriedigend. Wohl war man sich bewusst, dass man zwei wichtige Spieler im Sommer verloren hatte und dass es gelten würde, junge nachfolgende Talente einzubauen. Dass die Mannschaft von Coach Marek Vit den Jahreswechsel auf Tabellenplatz 9 in gefährlicher Nahdistanz zu den Abstiegsplätzen feiern müsse, stand jedoch sicherlich nicht auf dem Plan von Mannschaft und Verantwortlichen, die im Sommer das Saisonziel mit „gesichertes Mittelfeld" benannt hatten.

Auch beim 1. FC Neukirchen kann man mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Schon in der zurückliegenden Spielzeit in den Daseinskampf verwickelt – die Crew von Trainer Christian Ringler ging nach existenziell wichtigen Siegen gegen die direkte Konkurrenz auf Rang 9 durchs Ziel – steckt der FCN auch aktuell im Tabellenkeller. Gerade mal ein winziges Pünktchen trennt ihn vom punktgleichen Trio aus Köfering, Ensdorf und Kastl auf dem Rängen 11, 12 und 13. Eine unangenehme Situation also, das Saisonziel „einstelliger Tabellenplatz“ ist allerdings greifbar nahe. Und so kann die 2019 in die Kreisliga aufgestiegene iMannschaft in den restlichen Partien noch dafür sorgen, das Ticket für eine weitere Spielzeit in der höchsten Spielklasse des Kreises zu ergattern.


SV Freudenberg (9. Platz, 20 Punkte, 5/5/7, 28:33 Tore)

Die Frühphase der Saison verlief für den SVF sehr zufriedenstellend; man startete gut mit drei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage, wobei insbesondere der Auswärtscoup bei Inter Bergsteig Amberg besondere Erwähnung verdient. Mit dem 0:3 beim FC Edelsfeld begann Anfang September dann eine Negativphase mit drei Niederlagen und nur einem Dreier in vier Matches, die die Freudenberger in der Tabelle absinken ließ. Hier bleiben den Mannen um Kapitän Michael Bischof sicherlich die Niederlage bei Schlusslicht Hahnbach II und die 1:6-Klatsche auf eigenem Platz gegen den SV Raigering am meisten in negativer Erinnerung. Das 3:0 bei der DJK Utzenhofen am 8. Oktober nährte dann die Hoffnungen auf einen Turnaround, die folgenden Ergebnisse allerdings ließen diese wie eine Seifenblase zerplatzen. Zwei Heimniederlagen und drei Unentschieden lautete die Bilanz vor der Winterpause, zu wenig, um aus der mittlerweile erreichten Gefahrenzone zu fliehen.

Klar, dass man sich bei den Blau-Weißen die bisherige Spielzeit anders vorgestellt hatte: „Die Saison lauft bis jetzt nicht ganz nach unseren Vorstellungen. Nach sehr gutem Start haben wir im September, bedingt auch durch unseren ganz engen Kader, nachgelassen und werden nun bis zum Saisonende um jeden Punkt kämpfen müssen“, sagt Coach Marek Vit (51), seit November 2019 auf der Kommandobrücke des SVF. Es gilt nun also, zusammenzuhalten und in der Vorbereitung – sie begann im Januar in der Halle und setzt sich ab Mitte Februar auf dem Platz inklusive eines Trainingslagers in der tschechischen Heimat von Vit fort – die Grundlagen zu schaffen, um den Keil nach unten dicker werden zu lassen. Der ehemalige Bayernligaspieler der SpVgg Weiden ist auf jeden Fall entschlossen, sich mit dem Klassenerhalt aus Freudenberg zu verabschieden. „Wir werden, wie jedes Jahr, im Winter sehr intensiv trainieren. Unser Ziel ist und bleibt, in jedem Spiel das Beste zu geben und jedes Spiel zu gewinnen“, so Vit.

Um nun den Ligaerhalt schnellstmöglich einzutüten hat der SVF einen Transfercoup gelandet: Sebastian Bauer, ein mit reichlich Landesliga- und Bezirksligaerfahrung ausgestatteter Spieler und zuletzt in Diensten der SpVgg SV Weiden, wird ab sofort als spielender Co-Trainer die „Abteilung Attacke“ der Freudenberger verstärken. Zur neuen Saison wird Bauer dann in die Rolle des Cheftrainers schlüpfen. Die Offensive erfährt also Unterstützung, in den „hinteren Gefilden“ muss es der unveränderte Kreis von Abwehrspielern richten: „Wir müssen uns vor allem im Defensivbereich verbessern, denn wir haben sehr viele einfache Tore kassiert“ beschreibt der 51-jährige Übungsleiter die Stellschraube, an der insbesondere gedreht werden muss. Auch ihn hat FuPa gefragt, welches Team aus seiner Sicht bislang positiv und welches negativ überrascht hat: „Positiv Hirschau, negativ bis jetzt Kastl“, lautet die Antwort von Vit kurz und prägnant, der in puncto Erreichen des Saisonziels seine Wünsche wohl nicht erfüllt bekommt: „Die Liga ist ganz eng, es kann noch sehr viel passieren, aber mein ganz persönliches Saisonziel werden wir wahrscheinlich nicht erreichen“, sagt er, ohne es genau zu benennen.


1. FC Neukirchen (10. Platz, 19 Punkte, 5/4/8, 27:33 Tore)

„Zuhause hui, auswärts pfui" könnte man die Anfangsphase der Saison aus Sicht des 1. FCN überschreiben, denn während die Ringler-Crew zuhause zwei Heimsiege und ein Remis vorzuweisen hatte, verbreitete sie in der Fremde nur wenig „Angst und Schrecken“ und verlor alle drei Matches auf fremdem Geläuf. Ausgerechnet beim hochfavorisierten SV Inter Bergsteig platzte dann der Knoten, als die Neukirchener völlig überraschend mit 2:1 das dickere Ende für sich behielten. Zwei Unentschieden und ein Heimsieg folgten, ehe sich drei Wochen ohne jeglichen Ertrag einstellten. Dabei wurde auch der bis dato unbefleckte Heimnimbus zerstört und das mit 1:6 gegen den SV Raigering zudem noch sehr schmerzlich. Ein 3:3 beim Freudenberg folgte zum Rückrundenstart, dann ein 3:1 gegen Köfering, ehe die DJK Utzenhofen als zweites Team die drei zu vergebenden Punkte dem FCN vor eigenem Publikum entriss. Schließlich verlor die Truppe um Kapitän Leonhard Brandt das finale „Sechs-Punkte-Match“ bei Mitkonkurrent DJK Ensdorf und verpasste damit die Chance, einen kleinen Befreiungsschlag noch vor der Winterpause zu landen.

Natürlich ist man sich beim FCN einig, mit dem bislang Gezeigten nicht zufrieden zu sein. Dass man in den letzten sieben Partien nur ein Erfolgserlebnis hat feiern können, hat laut Coach Christian Ringler (42) aber auch seine Gründe: „Nein, wir sind nicht zufrieden, hatten aber auch viele Ausfälle speziell zum Ende des Jahres“, sagt er, für den nun wichtig ist, gut aus der Vorbereitung zu kommen. Es heißt nun also, ab dem 23. März und dem Auswärtsmatch in Rosenberg das Gaspedal tief durchzudrücken, um das für den Klassenerhalt notwendige Punktegut einzustreifen.

Im personellen Bereich muss Neukirchen einen schmerzlichen Verlust hinnehmen. „Leider verlässt uns unser Stammkeeper Nico Fischer in Richtung Schlicht“, informiert Ringler, der am heutigen Aschermittwoch zum ersten Training bittet. „Vier Mal die Woche hart arbeiten mit einer Kombination aus Fitness und Platz“, lautet der Plan. „Vorrangiges Ziel ist es, sich in der Rückrunde im Kollektiv zu verbessern, um die Liga zu halten“, stellt Ringler weiter klar, „dafür werden wir gemeinsam arbeiten!“ Am Ende unseres Gesprächs nennt er den SV Raigering als bislang positivste Überraschung und gibt seiner Hoffnung noch einmal Ausdruck, am Ende das formulierte Saisonziel, einen einstelligen Tabellenplatz, mit seiner Truppe zu erreichen.

Aufrufe: 014.2.2024, 08:00 Uhr
Werner SchaupertAutor