2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Nationalkeeper Christian de Groodt hört mit sofortiger Wirkung auf.
Nationalkeeper Christian de Groodt hört mit sofortiger Wirkung auf. – Foto: Janik Osthöver

Fortuna Düsseldorf Futsal: Eine Ära geht zu Ende

Christan de Groodt beendet mitten in der Saison seine Karriere als Torwart der Futsaler von Fortuna.

Heimlich, still und leise ist bei Fortunas Futsalern im vergangenen Monat eine Ära zu Ende gegangen. Christian de Groodt, die mehrjährige Nummer eins zwischen den Pfosten und seines Zeichen deutscher Futsal-Nationalspieler hat seine Karriere tatsächlich beendet. Unmittelbar nach den beiden Länderspielen gegen Spanien, für die der 34-Jährige nominiert worden war, informierte de Groodt Fortunas Trainerstab über seinen Entschluss, die Torwarthandschuhe mit sofortiger Wirkung in die Schublade legen zu wollen.

„Wir waren darüber schon sehr überrascht“, sagt Fortunas Trainer Shahin Rassi im Rückblick. „Denn dass ein Kapitän, der schon viele Jahre im Verein war, die Karriere mitten in der Saison beendet, kommt glaube ich nicht allzu oft vor.“

Martin Vu übernimmt

Inzwischen haben die Verantwortlichen der Fortuna den Schock verdaut. Christian de Groodt, der die hohe Belastung im Bundesliga-Alltag neben den familiären und beruflichen Verpflichtungen nicht mehr stemmen wollte, ist Geschichte. Gegenwärtige, neue Nummer eins der Fortuna ist Martin Vu, der zugleich auch der Mann der Zukunft ist. „Er ist für mich aktuell das größte Torhütertalent, dass wir im Futsal in Deutschland haben“, sagt Shahin Rassi über den 19-Jährigen. Dabei war es Rassi selbst, der Vu überhaupt erst zum Futsal brachte.

Bis zur U17 hütete der Deutsch-Vietnamese noch das wesentlich größere Fußballtor in der Nachwuchsabteilung der Fortuna. Als es dort für ihn nicht weiterging, folgte der Wechsel zur SG Unterrath. „Dort habe ich dann aber den Spaß am Fußball verloren“, erklärt Martin Vu.

Über einen Trainerkollegen bekam Shahin Rassi schlussendlich den entscheidenden Tipp, Vu zu kontaktieren. Und im anschließenden Probetraining stellte der junge Keeper dann auch sofort seinen großes Talent unter Beweis.

„Er ist sehr schnell, hat überragende Reflexe und verfügt darüber hinaus auch über eine sehr gute Technik. Ich kenne kaum einen anderen Torhüter, der ein so gutes, beidfüßiges Passspiel hat wie Martin“, adelt Rassi seinen Schlussmann.

In der laufenden Saison stehen für Vu, dessen jüngerer Bruder Simon noch für die U19 der Fortuna in der A-Junioren-Fußball-Bundesliga aktiv ist, schon sechs Einsätze in der Statistik. Dass ihm dabei auch drei Treffer gelangen, zeugt von seiner fußballerischen Qualität und lässt Erinnerungen an seinen ebenfalls sehr torgefährlichen Vorgänger wach werden. „Natürlich habe ich mir auch von Chris einiges abschauen können“, sagt Vu.

Dass bei den Rot-Weißen nicht mehr der routinierte Haudegen, sondern der blutjunge Rohdiamant zwischen den Pfosten steht, sorgt bei Fortunas Feldspielern nicht für Unruhe. Im Gegenteil. „Martin ist zwar ein sehr ruhiger Typ, aber die Mannschaft weiß, dass da jemand im Tor steht, auf den sie sich verlassen können. Die Souveränität, die er mit seinen gerade einmal 19 Jahren schon ausstrahlt, ist enorm“, betont Shahin Rassi.

West-Duell am Wochenende

Damit es für die Fortuna in den bald anstehenden Play-Offs möglichst weit geht, wird es auch auf einen starken Keeper ankommen. Martin Vu jedenfalls freut sich auf die Endrunde. „Wir werden ja vermutlich auf den Tabellenführer Weilimdorf treffen. Aber auch da rechne ich uns Chancen aus“, sagt der Keeper.

Bevor es zu diesem Duell kommt, müssen er und seine Teamkollegen noch zweimal in der regulären Saison auf die Platte. Bereits am Samstagabend steht das West-Duell beim MCH Sennestadt auf dem Programm.

Aufrufe: 09.3.2024, 10:15 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor