2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht
Ausgelassen bejubeln die Pipinsrieder Spieler und die Bank das 2:0 durch Halit Yilmaz (Mitte).
Ausgelassen bejubeln die Pipinsrieder Spieler und die Bank das 2:0 durch Halit Yilmaz (Mitte). – Foto: HAE

FC Pipinsried: Neuzugang Seo erhält Arbeitsgenehmigung und trifft prompt - „Waren gleich überzeugt“

Erster Saisonsieg

Endlich. Am vierten Spieltag der Saison 2022/2023 hat der Regionalligist FC Pipinsried den ersten Dreier eingefahren – und das auch noch in überzeugender Manier.

Pipinsried – Mit 3:0 fertigte der FCP den Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing in der Hazolli-Arena ab, nach getaner Arbeit reichte man die ungeliebte Rote Laterne an den FC Augsburg U 23 ab. Den dritten Treffer erzielte mit dem Koreaner Munkyu Seo ein Neuzugang, der wochenlang auf seine Arbeitsgenehmigung hatte warten müssen.

Die Erleichterung bei Spielern, Funktionären und Fans war nach der Partie deutlich spür- und sichtbar. Endlich belohnten sich die Ilmtaler für eine runde Leistung selbst, in Form von tollen Toren nach einer willensstarken Leistung.

„Ich denke, wir waren über die 90 Minuten die bessere Mannschaft und hatten die besseren Torchancen. Es war ein verdienter Sieg“, meinte FCP-Trainer Niko Jelisic nach dem Schlusspfiff. „Am meistens freue ich mich für meine Jungs, dass sie sich endlich selbst belohnt haben. Sie arbeiten und ackern immer weiter, sie glauben an sich. So soll es sein“, freute sich der Spielertrainer, der sich in der 73. Minute selbst einwechselte und so sein erstes Match nach Monaten bestritt. Jelisic laborierte lange an diversen Bänderverletzungen im Sprunggelenk.

Der Coach der SpVgg Hankofen-Hailing, Heribert Ketterl, fasste das Spiel wie folgt zusammen: „In den ersten 35 Minuten waren wir schon gleichwertig, vielleicht sogar leicht überlegen. Wir haben es aber verpasst, in Führung zu gehen. Zehn Minuten vor der Halbzeit haben wir dann Faden verloren, schon zu diesem Zeitpunkt war für Pipinsried mehr drin. Gleich nach der Halbzeit hatten wir eine Tiefschlafphase, da hat das Pipinsrieder Team dann gezeigt, was in ihm steckt.“

Beide Teams zeigten im ersten Spielabschnitt eine engagierte Leistung, ein erfolgreichen Torabschluss gelang aber keiner Mannschaft. Nicht selten scheiterte man an den gut aufgelegten Keepern Felix Thiel (FCP) und Sebastian Maier, beide zeigten einige tolle Paraden. Allerdings zielten die Angreifer beider Teams oft auch zu schlecht, sie versiebten die eine oder andere Chance kläglich. Für die Fans war es eine interessante erste Halbzeit, auch wenn keine Tore gefallen sind. Das änderte sich dann in Durchgang Nummer zwei.

Der Gastgeber legte los wie die Feuerwehr, er attackierte seinen Gast wesentlich früher in dessen Spielhälfte. Das führte zu Ballgewinnen in Serie; die Niederbayern konnten sich kaum noch befreien und produzierten Fehler auf Fehler. Der FC Pipinsried blieb nach dem 1:0 durch Marvin Jike (52.) am Drücker und fuhr so am Ende einen auch in dieser Höhe verdienten 3.0-Sieg ein.

Nach dem Fehlstart – drei Spiele, drei Niederlagen – stellte FCP-Trainer Niko Jelisic sein Team um. Torjäger und Allzweckwaffe Pablo Pigl spielte auf der Position sechs als zentraler Spieler seines Teams; zudem wurde Bernard Mwarome in die Verteidigung zurückgezogen.

Der FCP operierte mit einem 3-5-2-System und wechselte nach Ballverlust schnell auf die defensivere Variante 5-3-2. Dies brachte der Mannschaft sichtlich mehr Stabilität.

Zudem spielte neben Benedikt Lobenhofer und Bernard Mwarome mit Daniel Jelisic ein Mittelfeldspieler, der die drei verletzten Innenverteidiger Alex Langen, Fabian Willibald und Simon Rauscheder gut vertrat. Der Wechsel in die Innenverteidigung tat dem Spiel von Mwarome sichtlich gut, er fühlte sich auf dieser Position deutlich wohler als weiter vorne.

Zwei Kritikpunkte gab es dann aber doch noch, die Chancenverwertung und der Support. Erneut ließ man zahlreiche Einschussmöglichkeiten ungenutzt verstreichen, und zum Thema Unterstützung äußerte sich Co-Trainer Pablo Pigl noch am Spielfeld: „Ich hätte mir schon etwas mehr Unterstützung gewünscht. Wenn es nicht läuft, so wie gegen Aubstadt, ist der zwölfte Mann eminent wichtig. Dass die jungen Spieler Fehler machen, liegt auf der Hand. Heute aber haben sie ihre Seele auf dem Platz gelassen.“

Pigl selbst sorgte auf der Sechserposition für deutlich mehr Stabilität im Team. Neben ihm zeigte unter anderen Halit Yilmaz deutlich ansteigende Form. Erfreulich war, dass sich das Team endlich mit jener Laufbereitschaft präsentierte, die zwingend notwendig ist in der Regionalliga, um in Liga Vier zu bestehen. Eigentlich ist das in dieser Spielklasse eine Selbstverständlichkeit, allerdings haben etliche Spieler der Ilmtaler noch nie so hoch gespielt; sie müssen sich erstmal an das Tempo gewöhnen.

Zum neuen Spieler Munkyo Seo sagte Coach Jelisic: „Er kam zu einem Probetraining, zusammen mit etwa zehn anderen. Er ist uns sofort aufgefallen. Mit seiner Ballbehandlung, seiner Fähigkeit im Eins-gegen-Eins und seinem Zug zum Tor – da waren wir gleich überzeugt“, so der Pipinsrieder Übungsleiter.

Die Tore im Zeitraffer: FCP-Stürmer Marvin Jike schnappt sich im Mittelfeld auf der halbrechten Seite die Kugel, zieht in die Mitte und nagelt das Spielgerät aus zentraler Position aus 20 Metern ins linke obere Dreieck (52.). Zehn Minuten später gibt es 25 Meter vor dem Gästetor einen Freistoß in halblinker Position für den FCP. Halit Yilmaz schnappt sich das Spielgerät und jagt es ins linke Kreuzeck. In der 87. Minute fasst sich der kurz zuvor eingewechselte Munkyu Seo ein Herz, er schießt aus zentraler Position flach ins linke untere Eck. SpVgg-Keeper Sebastian Maier sieht dabei nicht gut aus, der Ball trudelt langsam in die Maschen des FCP-Tores.

Stenogramm

FC Pipinsried - SpVgg Hankofen-Hailing 3:0 (0:0) FC Pipinsried: Felix Thiel, Daniel Jelisic, Pablo Pigl, Halit Yilmaz, Claudio Milican, Nickoy Ricter, Faton Dzemailji, Ahanna Francs Agbowo, Benedikt Lobenhofer, Marvin Jike, Bernard Mwarome – Sebastian Keßler, Munkyu Seo, Ryosuke Kikuchi, Nikolaus Grotz, Nikola Jelisic.

SpVgg Hankofen-Hailing: Sebastian Maier, Elija Härtl, Florian Sommersberger, Tobias Richter, Daniel Rabanter, Timo Sokol, Benedikt Gänger, David Vogl, Tobias Lerner, Vincent Ketzer, Tobias Beck – Samuel Pex, Veron Dobruna, Brian Wagner, Daniel Hofer, Andreas Wagner.

Zuschauer: 312.

Tore: 1:0 (52.) – Marvin Jike. 2:0 (62.-) – Halit Yilmaz. 3:0 (87.) – Munkyu Seo.

Aufrufe: 04.8.2022, 06:56 Uhr
Bruno HaelkeAutor