2024-04-29T14:34:45.518Z

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Sind sich einig: SCG-Abteilungsleiter Stefan Elsner (l.) und der neue Coach Christoph Saller.
Sind sich einig: SCG-Abteilungsleiter Stefan Elsner (l.) und der neue Coach Christoph Saller. – Foto: Korber

Coup perfekt: Ex-Landesliga-Coach Saller trainiert künftig Grainau in der A-Klasse

"Klar ist der Aufstieg immer ein Ziel"

Von der Landesliga in die A-Klasse: Das ist der Weg, den Christoph Saller (48) einschlägt. Nach seinem vorzeitigem Abschied vom 1. FC Garmisch-Partenkirchen ist er nun in Grainau gelandet.

Grainau – Die einen nennen es einen Coup – wenn man es aus der Grainauer Ecke betrachtet. Andere heißen die Verpflichtung sicher eine Überraschung, gar eine Sensation – aus etwas neutralerem Blickwinkel. Eines ist aber klar, so oder so: Den Fußballern des SC Eibsee Grainau ist ein Transfer gelungen, der für Furore sorgt. Denn der A-Klassist, der sich heuer lange im Abstiegskampf befunden hatte, hat sich Christoph Saller als neuen Trainer geangelt. Den Ex-Coach des Landesligateams des 1. FC Garmisch-Partenkirchen, der vor seinem vorzeitigen Abschied acht Jahre lang für die sportlichen Abläufe am Gröben verantwortlich zeichnete.

Wie es dazu kam, das interessiert die gesamte regionale Fußballwelt. Stefan Elsner, der Abteilungsleiter der Grainauer, kann dazu aber keine großen Schauergeschichten oder Märchen erzählen. „Privat war der Kontakt schon seit Jahren da“, sagt er. Und jetzt kommt’s: „Wir sind einfach auf ihn zugegangen und haben gefragt.“ Klingt tatsächlich simpel.

Nach Bedenkzeit fällt die Entscheidung pro Grainau

Ganz so leicht machte sich Saller selbst die Entscheidung freilich nicht. Er hat sich schon Bedenkzeit erbeten. Natürlich waren auch andere Angebote im Spiel. Dem Vernehmen nach gab es Interesse aus Krün, wohl auch aus der Penzberger Ecke. Letztlich aber fiel die Wahl auf die Grainauer. „Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet“, sagt der 48-Jährige. Kriterien für ihn seien „die Kameradschaft und der Zusammenhalt“. Dazu kommt: „In den Spielen, die ich gesehen habe, war schon auch eindeutig Potenzial erkennbar.“

Mit der Verpflichtung des großen Namens rückt Andreas Zinn beim SCG etwas ins zweite Glied. „Er hat aber kein Problem damit, einen Gang zurückzuschalten“, betont Elsner. Das bestätigt auch der bisherige Coach, der beruflich stark eingespannt ist. „Wenn, dann will ich es richtig machen, und das hätte ich nicht mehr garantieren können.“ So bleibt er nun als zweiter Mann mit von der Partie. „Ich werde Christoph Saller immer zur Seite stehen, wenn es bei mir geht.“ Zudem will sich der ehemalige Keeper künftig vermehrt auf die Ausbildung der Torhüter fokussieren.

Ex-Trainer Andreas Zinn stellt seine Hilfe zur Verfügung

Saller nimmt die Hilfe gerne in Anspruch: „Für mich ist das ein Segen“, stellt er klar und spricht von einem „feinen Zug“ Zinns. Schließlich kenne kaum einer die Spieler besser als der Mann, der sie in den vergangenen Jahren selbst betreute.

Eines dürfte allen in Grainau von nun an klar sein: Es wird ein anderer Wind auf der Sportanlage in der Eibseesiedlung wehen. Das kündigt auch Saller mit Worten schon mal an: „Ich will nicht nur hinten im Abstiegskampf spielen, dafür hat das Team eigentlich eine zu hohe Qualität.“ Etwas dämpft er die Ziele allerdings noch. „Klar ist der Aufstieg immer ein Ziel, die Frage ist aber eher, wann das möglich sein wird.“ Für das Team, welches in der vergangenen Saison noch mitten im Abstiegskampf steckte, wird künftig eine andere Devise gelten. „Die Kameradschaft soll weiterhin das Zentrum sein, fußballerisch wollen wir versuchen, das Beste herauszuholen“, betont der Coach.

SCG-Kapitän Markus Masur prophezeit: „Da wird mehr Zug drin sein“

Im Team kommt bereits Vorfreude auf die nächste Saison auf. Kapitän Markus Masur, der beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen bereits unter Saller trainiert hat, ist gespannt: „Ich denke, dass wir auf jeden Fall erst mal etwas Fußball-ABC machen müssen.“ Doch auch er bremste den Elan fürs Erste ein wenig. „Unsere Erwartungen sollten nicht gleich in Richtung Kreisklasse gehen.“ Ändern wird sich aus seiner Sicht dennoch einiges. „Da wird mehr Zug drin sein, das Gesamtpaket wird ein anderes“, prophezeit Masur.

Auch Saller wird sich anpassen müssen: „Klar ist von der Leistung ein großer Unterschied zwischen Landesliga und A-Klasse.“ Das ist ihm bewusst. „Aber man kann jede Mannschaft trainieren.“ Geduld dürfte auf beiden Seiten einige wichtige Tugend sein. Auf eines freut sich Saller in jedem Fall: weniger Fahrerei. Diese Landkreisliga ist „eine superinteressante Geschichte“. Gerade wegen der vielen regionalen Partien. „Unsere weiteste Auswärtsfahrt ist das Spiel bei der Murnauer Reserve, das ist was ganz anderes als mit dem 1. FC.“ David Korber

Aufrufe: 020.6.2022, 05:00 Uhr
David KorberAutor