FC Bosporus: Das sind die Neuen

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass viele der Neuen eigentlich Rückkehrer sind, was einerseits ein eindeutiges Indiz für das gute Klima im Verein ist, andererseits aber auch für den gestiegenen Respekt spricht, den Spieler dem FC Bosporus entgegen bringen.

Der spannendste Neuzugang ist sicher Rückkehrer Tayfun Demir. Er war der Held der Bosporus-Aufstiegssaison 2017/18, als ihm in 19 Spielen 26 Tore gelangen. Unvergessen sein damaliger Auftritt im ersten Relegationsspiel gegen den FC Kosova: bis die Kosovaren registriert hatten, das hier jemand gerade das Spiel seines Lebens macht, hatte Demir bereits einen Hattrick fabriziert und den FC Kosova zu einer weiteren Saison in der Kreisliga B verdonnert. Eine langwierige Verletzung erlaubte Demir dann leider nur vier Spiele in der Folgesaison und auch in den Folgejahren konnte Demir bei anderen Clubs in der Stadt seine "Übersaison" 2017/18 nicht wiederholen. Ist das jetzt die letzte Chance für ihn bei seinem alten Club, den er selber seinen "Heimatclub" nennt?

Aus einer ähnlichen Ausgangslage kommt Yusuf Bidi zum FCB zurück. Auch er war Mitglied der 2018er-Aufstiegsmannschaft, musste sich dann allerdings aus beruflichen Gründen komplett vom organisierten Fußball verabschieden. Jedoch war sein Kontakt zum FC Bosporus nie ganz abgerissen und er will jetzt wieder an seine erfolgreichen Zeiten anschließen.

Rückkehr nach langer Verletzung

Ein Quasi-Neuzugang ist auch Yamade Binné Sadio. Dazu erinnern wir uns an den 25.10.2020, der FC Bosporus spielt beim MSV Hilden. Sadio macht erst sein zweites Spiel für den Bosporus und doch übernimmt er bald (abgesprochen oder nicht?) auf dem Spielfeld das Kommando. Die gesamte Bosporus-Mannschaft inklusive der bisherigen Führungsspieler folgt ab jetzt bereitwillig den präzisen und klugen Anweisungen des langen Innenverteidigers. Dazu kommt eine Zweikampfquote von gefühlt 110 Prozent, die Hildener Angreifer sind absolut chancenlos. Autorität durch Kompetenz! Bosporus-Offizielle und -Anhang reiben sich zuerst verwundert die Augen und dann vorfreudig die Hände: Eine von Sadio organisierte Defensive garantiert mindestens zehn zusätzliche Punkte pro Saison. Aber dann kommt Corona und eine komplizierte Handverletzung und Sadio macht nur noch zwei weitere Spiele für den Bosporus. Doch die Leidenszeit scheint vorbei und die bisherigen Vorbereitungsspiele haben gezeigt, dass Sadio wieder fit ist und die alte Leistungsfähigkeit wieder erreichen kann.

In der Innenverteidigung könnte er dann mit einem weiteren Rückkehrer, Evans Werle, spielen. Dieser wollte sich einmal in einem anderen Umfeld ausprobieren und hat eine Saison in der Solinger Kreisliga A, beim 1. FC Solingen, verbracht. Jedoch war der Kontakt zum Bosporus nie so ganz abgerissen und als die Rückkehr nach Düsseldorf beschlossene Sache war, war auch klar, dass es wieder der FC Bosporus sein sollte.

Drei neue Gesichter beim FCB

Auch Gürkan Gülten ist ein Rückkehrer, zumindest bezüglich der Lokalität, denn er hat bereits eine Saison (2017/18) bei Sparta Bilk, dem Gastgeber des FC Bosporus an der Fährstrasse gespielt. Diese war im übrigen äußerst erfolgreich, denn Gülten hatte mit 36 Toren in 30 Spielen als bester Torschütze maßgeblichen Anteil am damaligen Aufstieg von Sparta in die Bezirksliga. Stationen bei der SG Benrath-Hassels und beim SV Hilden-Ost schlossen sich an und nach dem Abstieg von Hilden-Ost aus der Kreisliga A erfolgte nun der Wechsel zum FC Bosporus, wo er beim Präsidenten Baris Yilmaz schon länger im Wort stand. Gülten sagt explizit, dass der Bosporus die letzte Station seiner Karriere ist, aber alle Beteiligten hoffen natürlich, dass er noch einmal an die alten Glanzzeiten an der Fährstrasse anschließen kann.

Echte Neuzugänge sind Recep Bayram, Taha Sadik Arslan und Mostafa Moradzadeh. Bayram kommt vom Kreisliga-B-Meister Hilden 05/06 und hat auch bereits einige Einsätze in der Bezirksliga absolviert. Arslan hat bisher erst eine Saison beim FC Hellas in der Kreisliga C gespielt. Gänzlich neu im Düsseldorfer Lokalfußball ist Mostafa Moradzadeh. Er hat Kreisliga A im oberbergischen Land gespielt, aber bereits in den Vorbereitungsspielen angedeutet, dass er eine echte Verstärkung für den FC Bosporus sein kann.

Den Fototermin verpasst hat leider der letzte Neuzugang, Berkan Gülten. Dieser ist gegenwärtig noch verletzt und wird erst in einigen Wochen ins Training einsteigen können. Berkan Gülten ist der "kleine Bruder" von Gürkan Gülten und hat mit diesen bei verschiedenen Vereinen in Düsseldorf gespielt.