2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fabio Forster ist ein Urgestein beim 1. FC Kleve.
Fabio Forster ist ein Urgestein beim 1. FC Kleve. – Foto: Christoph Thyssen

Fabio Forster: „1. FC Kleve ist meine sportliche Heimat“

Der Kapitän des Oberligisten 1. FC Kleve spricht über den Abstiegskampf und die Liebe für den Verein.

Fabio Forster ist seit nunmehr einem Jahrzehnt auf dem Platz das Gesicht des Oberligisten 1. FC Kleve. Der 31-jährige Mittelfeldspieler spielt bereits die zwölfte Saison für die Senioren des Fusionsklubs. Zwischenzeitlich spielte der Kapitän, der als Lehrer an einem Gymnasium in Moers tätig ist, jeweils eine Spielzeit lang für die Spielvereinigung Hönnepel-Niedermörmter (2011/2012) und den SC Düsseldorf-West (2016/2017). Am Sonntag, 15.30 Uhr, trifft seine Mannschaft auswärts auf den SC St. Tönis. Selbst wird der Routinier gelbgesperrt außen vor sein.

Herr Forster, zuletzt spielte Ihre Mannschaft überzeugend auf, es gelangen zwei Siege in Serie. Ist der Klassenerhalt mit einem Sieg gegen den SC St. Tönis perfekt?

Fabio Forster: "Klar ist, dass ein Sieg wichtig wäre und unsere Chancen dann schon super stehen würden. Aber sicher ist der Klassenerhalt auch dann nicht. Dazu sind die Mannschaften im Tabellenkeller einfach zu eng beieinander. Es ist unglaublich, wie konstant in dieser Saison unten gepunktet wird. Daher dürfen wir bis zum Schluss keinen Prozent nachlassen, sonst kann man zügig wieder in die gefährliche Zone abrutschen. Eine kleine Negativserie – und schon sind die Sorgen groß."

Wie viele Punkte braucht es voraussichtlich für den Klassenerhalt?

Forster: "Intern gehen wir von 52 Punkten aus. Das müsste unter normalen Umständen reichen. Nun haben wir 47 Punkte auf dem Konto. Wenn wir nicht nachlassen, werden wir die Zielmarke also erreichen. Und die Trainingsleistungen stimmen mich positiv, dass alle verstanden haben, dass der Klassenerhalt noch nicht sicher ist."

Weshalb ist die Oberliga Niederrhein in dieser Saison so spannend?

Forster: "Vor wohl jeder Saison wird behauptet, dass die Oberliga noch nie zuvor so stark war. Nun stimmten die Prognosen auf jeden Fall, die Qualität hat noch einmal einen gewaltigen Sprung gemacht. Andere Vereine schlafen nicht, da wird teils kräftig investiert. So ist es nicht verrückt, dass auch wir es mit dem Abstiegskampf zu tun bekommen. Auch das Beispiel 1. FC Monheim sagt eine Menge aus: Sie haben große Möglichkeiten und einen tollen Kader, dennoch wird es eng. Dabei haben sie in den vergangenen Jahren immer oben mitgespielt."

In der Hinrundentabelle steht der 1. FC Kleve auf Platz 14, in der Rückrunde auf Platz sieben. Was läuft seit der Winterpause besser?

Forster: "Wir haben in der Rückrunde tatsächlich ein ganz anderes Bild gezeigt, wenngleich auch die Hinrunde nicht katastrophal schlecht war. Nur die Ergebnisse stimmten zu häufig nicht. Aber die Winter-Vorbereitung war super, und wir haben danach alle an einem Strang gezogen. Wir haben uns auf das fokussiert, was uns in den vergangenen Jahren immer stark gemacht hat: die mannschaftliche Geschlossenheit. Und die erkennt man mittlerweile auch wieder an den Ergebnissen. Die zweite Saisonhälfte fing mit einer merkwürdigen Niederlage gegen TuRU Düsseldorf schlecht an, danach haben wir aber Leistung gebracht."

Sie haben Ihre Zusage für die nächste Saison bereits gegeben. Sind Sie nach so vielen Jahren nicht mal müde vom 1. FC Kleve?

Forster: "Nein, auf keinen Fall. Dafür empfinde ich zu viel Positives, wenn ich an den 1. FC Kleve denke. Ich habe grundsätzlich eine hohe Verbundenheit mit dem Klub. Zudem ist die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, dem Trainerteam und der Mannschaft besonders. Es passt zu viel zusammen, um über einen Wechsel nachzudenken. Der 1. FC Kleve ist meine sportliche Heimat."

Wie stark schätzen Sie den direkten Konkurrenten SC St. Tönis ein? Ihr Trainer Umut Akpinar spricht von einem Gegner „in richtig guter Verfassung“.

Forster: "St. Tönis hat in der Offensive auffallende Stärken. Daher bin ich verwundert, dass sie ebenfalls im Tabellenkeller unterwegs sind. Mit Konstantin Möllering steht dort etwa ein regionalligaerfahrener Spieler unter Vertrag. Wir rechnen mit einem robusten Gegner, der engagiert nach vorne spielen will. Zudem haben sie eine starke Heimbilanz. Wir werden uns also strecken und unbedingt an den 4:2-Sieg gegen Union Nettetal in der vergangenen Woche anknüpfen müssen. Dann dürfte aber durchaus etwas möglich sein."

Das Gespräch führte Maarten Oversteegen.

Aufrufe: 029.4.2023, 08:40 Uhr
Maarten OversteegenAutor