2024-04-25T14:35:39.956Z

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Fabio Fahrian will mit TuRU etwas erreichen.
Fabio Fahrian will mit TuRU etwas erreichen. – Foto: Daniel Peters

Fabio Fahrian - Rückkehrer auf schwieriger Mission

Von 2017 bis 2018 spielte Fabio Fahrian bereits für die Turu. Nun will der inzwischen 30-Jährige den zuletzt kriselnden Landesligisten wieder stabilisieren. Dafür nimmt er auch längere Anfahrtswege in Kauf.

Er hätte seinen Mannschaftskollegen auf dem Platz so gerne geholfen, aber es ging einfach nicht. Nach dem Aufwärmen vor der Partie beim VfL Jüchen-Garzweiler stand fest, dass Fabio Fahrian auf seinen zweiten Einsatz für den Landesligisten Turu Düsseldorf noch etwas warten muss. Schmerzen an der Leiste ließen ein Mitwirken des Rückkehrers einfach nicht zu.

So musste der 30-Jährige am Spielfeldrand tatenlos mit ansehen, wie sein Klub bei einem formstarken Aufsteiger am Ende noch deutlich mit 1:5 unter die Räder kam. Für einen wie ihn sind Sonntage wie diese die Schlimmsten. „Ich liebe den Fußball. Das Gefühl, nach dem Spiel kaputt nach Hause zu fahren im Bewusstsein, alles auf dem Platz gegeben zu haben, möchte ich immer noch nicht missen“, verrät Fahrian.

Gerade auf einem Spieler wie ihm ruhen bei den Oberbilkern die Hoffnungen auf sportlich bessere Zeiten. „Als wir davon gehört haben, dass Fabio auf dem Markt ist, mussten wir nicht lange überlegen. Er ist nicht nur menschlich ein überragender Typ, sondern strahlt auch auf dem Platz eine enorme Präsenz aus. Man sieht sofort, dass er viele Jahre lang höherklassig unterwegs war“, schwärmt Turus Trainer Francisco Carrasco von seiner Neuverpflichtung.

Bis der Neffe des ehemaligen deutschen Nationaltorhüters Wolfgang Fahrian wieder sein volles Leistungsvermögen abrufen kann, wird es aber wohl noch eine Weile dauern. „Ich habe im Sommer leider die gesamte Vorbereitung verpasst und daher nun noch etwas aufzuholen“, sagt Fahrian, der die vergangenen fünf Spielzeiten beim Oberligisten TSV Meerbusch verbracht hatte. Dort wäre der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler auch gerne noch länger geblieben. Eine Einigung kam letztlich aber nicht zustande, wodurch Fahrian vor der Entscheidung stand: Lasse ich die Karriere allmählich ausklingen oder suche ich noch einmal eine Herausforderung? Die Kämpfernatur entschied sich letztlich für die zweite Option. „Bei mir im Dorf in der Kreisklasse kann ich schließlich auch in zwei oder drei Jahren noch spielen“, sagt Fahrian.

Die Aufgabe, die Turu nach dem Abstieg aus der Oberliga wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen, reizte den zweikampfstarken Kicker, dem auf dem Platz schon in in jungen Jahren der Ruf eines „Schlitzohrs“ vorauseilte. „Ich habe ja schon vor meinem Wechsel nach Meerbusch hier gespielt, kenne von damals noch ein paar Jungs und habe auch über den Trainer viel Gutes gehört“, erklärt Fahrian, für den die Turu mit ihrem Naturrasenplatz auch in der Landesliga weiterhin „eine gute Adresse“ ist.

Diese steuert der in der Jugend unter anderem von Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf ausgebildete Deutsch-Italiener nun mehrmals pro Woche aus größerer Entfernung an. Die Fahrten aus dem Leverkusener Raum sind für den gebürtigen Kölner, der einige Jahre seiner Kindheit auch in Italien verlebte, aber kein Problem. Schließlich kennt es Fabio Fahrian eigentlich auch gar nicht anders, als sehr viel Zeit für den geliebten Fußball aufzubringen.

Selbst beruflich dreht sich beim sympathischen Kicker inzwischen alles um das runde Leder. Fahrian arbeitet in der Berateragentur, die sein im vergangenen Jahr verstorbener Großvater viele Jahre lang geleitet hatte. Von seiner Erfahrung, die der frühere Regionalligaspieler (72 Einsätze für Fortuna II und den KFC Uerdingen) auf und abseits des Spielfeldes bereits gesammelt hat, sollen bald auch gerade die jungen Spieler im Turu-Kader dauerhaft profitieren.

„Ich habe den Anspruch an mich, vorne weg zu gehen“, betont Fahrian, der zuversichtlich ist, dass es für die schlecht in die Saison gestarteten Oberbilker schon bald besser laufen wird. „Wenn wir erst einmal komplett und neben mir auch Spieler wie Sahin Ayas oder Taoufiq Naciri wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind, dann werden wir auch schnell die Ergebnisse einfahren, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen.“

Aufrufe: 06.9.2023, 12:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor