2024-05-10T08:19:16.237Z

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Jubel beim KSV Hessen Kassel: Die Löwen konnten sich im Regionalliga-Duell gegen den TSV Steinbach Haiger durchsetzen.
Jubel beim KSV Hessen Kassel: Die Löwen konnten sich im Regionalliga-Duell gegen den TSV Steinbach Haiger durchsetzen. – Foto: Pressefoto Eibner

Elfmeter erlöst Barockstadt – Kassel gelingt Revanche

Im Viertelfinale des Hessenpokals hat der KSV Hessen Kassel seinen Positivlauf unter Alexander Kiene fortgesetzt. Die SG Barockstadt Fulda Lehnerz und Türk Gücü Friedberg haben sich in ihren Partien als Favoriten durchgesetzt.

Eine turbulente Schlussphase mit glücklichem Ausgang für die Gastgeber hat sich im Kasseler Auestadion ereignet. Die Anfangsphase gehörte den Gästen vom TSV Steinbach Haiger und nach knapp 20 Minuten kam es zu einem Schockmoment für den KSV Hessen Kassel. Mittelfeldspieler Frederic Brill musste verletzungsbedingt vom Platz genommen werden. Für ihn kam Ex-Bundesligaspieler Sercan Sararer, der trotz der Geburt seines Kindes im Kader von Alexander Kiene stand.

Die Verletzung schien die Kasseler wachzurütteln. Nach der Einwechslung von Sararer kamen auch die Löwen zu ihren ersten Chancen, konnten sie allerdings nicht zur Führung nutzen. Beide Mannschaften konnten von Glück sprechen, die erste Halbzeit ohne Gegentor überstanden zu haben.

Vor einer kniffeligen Entscheidung stand Schiedsrichter Hause nach einer guten Stunde. Nach einem Handspiel von Kassels Kenny Weyh entschied der Unparteiische auf Freistoß und nicht auf Elfmeter. Glück für Kassel.

Eine Viertelstunde später nutzte Kassel eine ihrer Chancen. Der vor einer Minute eingewechselte Alban Meha, der den Ball mit einem strammen Schuss in die untere linke Ecke setzte. All zu lange hielt der Kasseler Jubel allerdings nicht an. In der 81. Minute drückte der ebenfalls eingewechselte Steinbacher Arif Güclü den Ball nach einem Angriff über die linke Seite über die Linie.

Aber damit noch nicht genug: Nur drei Minuten später schraubte sich Kassels Verteidiger Kenny Weyh nach einer Meha-Ecke am höchsten in die Luft und nickte zur umjubelten Führung des KSV ein. In den letzten Minuten gelang es der Mannschaft von Alexander Kiene nicht, das Spiel zu entscheiden, aber auch Steinbach gelang nicht mehr der Lucky-Punch.

"Es ist für uns ein bitterer Moment und sehr schwer zu verkraften. Da fehlen einem schon die Worte. Wir haben uns sehr gewünscht, ins Halbfinale zu kommen. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen", so Steinbachs Interimstrainer Hüsni Tahiri nach dem Spiel.

Kassels Trainer Alexander Kiene sagte: "Es war ein absoluter Pokalfight, spannend bis zur letzten Sekunde. Wir sind sehr froh und sehr glücklich, dass wir dieses Spiel am Ende für uns entschieden haben. Das war eine absolute Willensleistung meiner Mannschaft."

KSV Hessen Kassel – TSV Steinbach Haiger 2:1
KSV Hessen Kassel: Franz Langhoff, Nael Najjar, Alexander Mißbach, Maurice Springfeld, Kenny Weyh, Faton Dzemailji, Frederic Brill (19. Sercan Sararer), Tim Dierßen (74. Alban Meha), Marco Hingerl, Thomas Gösweiner, Nikos Zografakis (87. Min-Gi Kang) - Trainer: Fabian Seck - Trainer: Mirko Dickhaut - Trainer: Sebastian Busch - Trainer: Alexander Kiene
TSV Steinbach Haiger: Lennart Schulze Kökelsum, Tim Kircher, Manuel Kober, Michael Guthörl (81. Henri Weigelt), Nick Galle, Nino Miotke, Jonas Singer (70. Serkan Firat), Gianluca Korte (81. Christoph Maier), Mick Gudra (69. Arif Güclü), Christopher Theisen, Ertan Hajdaraj (81. Daniel Steininger) - Trainer: Hüsni Tahiri
Zuschauer: 1621
Tore: 1:0 Alban Meha (75.), 1:1 Arif Güclü (82.), 2:1 Kenny Weyh (84.)

Halbfinal-Gegner der Kasseler wird Türk Gücü Friedberg. Der Spitzenreiter der Hessenliga meisterte die Hürde "FC Ederbergland" und gewann in Battenberg an der Eder mit 2:0.

Das Viertelfinale sollte für Türk Gücü allerdings kein Selbstläufer werden, denn der Verbandsligist schmiss sich in jeden Zweikampf und verteidigte leidenschaftlich. Trotzdem war Friedberg überlegen und kam bereits in der ersten Minute zur ersten Chance. Konaté-Lüken traf nach 25 Sekunden allerdings nur den Pfosten. Im Laufe der ersten Halbzeit kam auch der FCE zu Chancen, konnte allerdings nicht für eine Führung sorgen. Bemerkenswert war ein Wechsel des FCE in der 37. Minute: Maxim Zich musste platzverweisgefährdet von Coach Schäfer ausgewechselt werden.

Nach mehreren Chancen in der zweiten Halbzeit brach für Türk Gücü nach etwas mehr als 70 Minuten der Bann. Kamil Yikilmaz traf sehenswert ins lange Eck und brachte den Favoriten in Führung. Ederbergland machte danach hinten auf und wollte den Ausgleich erzwingen. In der 88. Minute legte der eingewechselte Luca Morlac nach einem Konter über die rechte Seite auf Toni Reljic quer, der an FCE-Keeper Hollenstein vorbei zur Entscheidung einnetzte und den Halbfinaleinzug für Türk Gücü klarmachte.

"Im Großen und Ganzen war es okay", sagte Friedbergs Trainer Enis Dzihic in der Franfurter Neuen Presse.

Ederberglands Übungsleiter Steffen Schäfer sagte in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen: "Leider sind wir in der ersten Halbzeit bei unseren Chancen nicht belohnt worden." Trotz des Aus im Viertelfinale sei er "absolut stolz auf die ganze Truppe".

FC Ederbergland – Türk Gücü Friedberg 0:2
FC Ederbergland: Lukas Hollenstein, Janis Wolff, Simon Mitze, Louis Wickenhöfer (85. Valon Ademi), Kemal Celik, Justin Six, Nico Wroblewski, Eric Fuchs, Jonathan Gamarca (70. Elvis Funwi Shuakonwi), Maxim Zich (37. Pascal Blank), Felix Nolte - Trainer: Steffen Schäfer
Türk Gücü Friedberg: Felix Koob, Jan-Philipp Häuser, Alija Izberovic (65. Kamil Yikilmaz), Fabio Buscemi, Anthony Letica, Patrick Schorr (82. Kento Takenaka), Daniel Henrich, Toni Reljic, Mohamed Zouaoui (75. Niklas Kraus), Noah Michel (84. Luca Morlac), Manuel Konaté-Lueken (46. Felix Metzler) - Trainer: Enis Dzihic
Schiedsrichter: Marcus Rolbetzki (Marburg)
Tore: 0:1 Kamil Yikilmaz (72.), 0:2 Toni Reljic (88.)

Die Pflichtaufgabe beim 1. FC Erlensee hat der Regionalligist SG Barockstadt Fulda Lehnerz gemeistert. Der Sechzehnte der Hessenliga hätte aber fast für eine Überrachung gesorgt und die Entscheidung im Elfmeterschießen gesucht.

Die erste Chance am Fliegerhorst gehörte den Gastgebern. Erlensees Tom Niegisch lief alleine auf SG-Keeper Zapico Lopez zu, der den Schuss allerdings sicher parieren konnte. Der Regionalligist unterschätzte Erlensee aber nicht und belohnte sich in der 17. Minute. Nach einer Hereingabe von Marius Köhl stand Barockstadts Kevin Hillmann am zweiten Pfosten goldrichtig und stellte die Weichen auf Halbfinale.

Nach der Halbzeitpause kam der Regionalligist schläfrig aus der Kabine. Ein Querschläger von Kristian Gaudermann in der 49. Minute wurde von der SG-Defensive unzureichend verteidigt und so konnte Erlensees Tim Grünewald den Ball über Zapico Lopez zum Ausgleich ins Tor grätschen.

Das Spiel entwickelte sich zu einem Pokalfight und Erlensee kam zu weiteren gefährlichen Chancen. In der 70. Minute zog Erlensees Nils Herdt vom Mittelkreis ab und zwang Zapico Lopez zu einer Glanztat.

Fünf Minuten später war es aber der Favorit aus Fulda, der zustach. Nach einem Foul an Kevin Hillmann traf der Ex-Erlenseer Aaron Frey vom Elfmeterpunkt und sorgte für die erneute SG-Führung und dem letztendlichen Endergebnis.

Barockstadts Trainer Sedat Gören sagte zum knappen Viertelfinalsieg in der Osthessen-Zeitung: "Morgen redet keiner mehr davon. Wir sind im Halbfinale, Mund abputzen und weiter."

1. FC Erlensee – SG Barockstadt Fulda Lehnerz 1:2
1. FC Erlensee: Christian Scheller, Pascal Hamann, Vincent Köhler, Luca Bergmann, David Nene, Sven Franek, Tim Grünewald, Jan Lüdke, Nico Damm, Tom Niegisch (54. Sebastian Wagner), Nils Herdt - Trainer: Jochen Breideband
SG Barockstadt Fulda Lehnerz: Samuel Angel Zapico Lopez, Kevin Hillmann (80. Clint Essers), Aaron Frey, Kristian Gaudermann, Milian Habermehl, Leon Pomnitz, Patrick Schaaf, Nico Rinderknecht (46. Eric Tavares Ganime Bastos), Sebastian Schmitt (54. Moritz Dittmann), Marius Köhl, Gal Grobelnik (46. Delano Gouda) (90. Marius Grösch) - Trainer: Sedat Gören
Schiedsrichter: Tim Waldinger (Schwabendorf) - Zuschauer: 550
Tore: 0:1 Kevin Hillmann (17.), 1:1 Tim Grünewald (49.), 1:2 Aaron Frey (75. Foulelfmeter)

Aufrufe: 021.3.2024, 12:51 Uhr
redAutor