2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Reimar Tiesler

Ein wenig wie bei Tinder

Als klar war, dass ein erfahrener Verbandsliga-Torwart einen neuen Verein sucht, standen die Interessenten Schlange.

"Nach dem tränenreichen Abschied in Scheuben, hatte ich direkt fünf Anfragen innerhalb einer Woche bekommen. Da gab es einige Optionen. Bei Saalfeld hat letztendlich das Gesamtpaket am besten gepasst", sagt Clemens Bierbaum zu seinem "perfekten Tinder-Match" zum Thüringenliga-Neuling.

Und "Biere" kennt sich bekanntlich mit Verbandsliga-Neulingen aus. Denn auch mit seinem jahrelangen Verein aus Gera-Scheubengrobsdorf schaffte er den Sprung in die Thüringer Eliteliga und noch wichtiger: Er feierte auch den Ligaverbleib. Genau dies ist auch das Ziel beim FC Saalfeld. "Spaß haben und Klassenerhalt", fasst der 31-Jährige zusammen.

Zwei weitere Zugänge - Hammer-Auftakt

Neben dem erfahrenen Schlussmann konnte der Aufsteiger Mittelthüringens mit dem Oberliga-erfahrenen Leonard Gehrmann (FC Einheit Rudolstadt) und Carl Werner Kaldeborn (SG Traktor Teichel) noch zwei weitere Neuzugänge bisher vermelden. Insgesamt zeichnet den FC Saalfeld eine junge, erfolgshungrige Mannschaft mit enormen Entwicklungspotential - auch bedingt durch den eigenen guten Nachwuchs - aus. Und Clemens Bierbaum sieht in diesem Konstrukt seine Rolle als "alter Hase" entsprechend: "Mit meiner Erfahrung will ich der jungen Mannschaft helfen. Ich werde mich unterordnen und Spaß haben. Es geht darum dies anzunehmen, mich gut einzufügen. Der Klassenerhalt wird eine Herausforderung, gerade mit dem Auftaktprogramm. Wir haben die fünf besten Teams gleich zum Start, dann folgen auswärts schwere Aufgaben bei SCHOTT und in Bad Langensalza", blickt er voraus.

Thüringenliga-Neuling schlägt Oberligist

Dass ihn sein Weg letztendlich nach Saalfeld führte, hat dabei mehrere Gründe. Denn neben dem Thüringenliga-Neuling klopfte auch der FC Einheit Rudolstadt, die SG Traktor Teichel und zwei weitere Vereine bei ihm an. "Sicher hätte Oberliga noch mal gereizt. Aber dann weiß man auch nicht, ob man spielt. Und letztendlich kommen lange Auswärtsfahrten dazu", sagt er zu der Absage an den Verein aus seiner Wahl-Heimat Rudolstadt.

Und erklärt auch, warum es letztendlich nach Saalfeld geht. "Ich bin mit dem Georg Kaiser, der gute Verbindungen noch nach Saalfeld hat, sehr gut befreundet. Das Gesamtpaket war dann entscheidend. Ich habe nur zehn Minuten bis zum Sportplatz. Sportlich ist es das gleiche Niveau wie davor. Es ist eine coole, junge Truppe. Ein, zwei Leute kannte ich schon aus vergangenen Spielen. Mit Thomas Giering und Ken Langhammer hatte ich sehr gute Gespräche. Sie wollten mich unbedingt und haben mir das Gefühl gegeben, dass ich wichtig bin", beschreibt "Biere" seine Wechselgründe.

>> zum FuPa-Profil von Clemens Bierbaum

Eine kleine Spitze und das Wiedersehen

Und dabei gehen die acht Spielzeiten bei Westvororte auch an ihm nicht spurlos vorbei. "Ich habe bei Westvororte alles erreicht, was ich erreichen wollte. Aber der Aufwand mit drei Mal Training die Woche und jeweils 1:15 Stunde Hin- und Rückfahrt, waren nicht mehr machbar. Ich gehe mit gutem Gewissen aber tränenreich", begründet er seinen Abschied aus Gera-Scheubengrobsdorf und hat abschließend auch noch eine kleine, nett gemeinte Spitze an seinen Ex-Vereine parat: "Am meisten freue ich mich darauf, auf einem schönen Platz zu trainieren..." Am Wochenende des 12. November wird sich zeigen, ob das Training auf gepflegtem Grün was gebracht hat - dann kommt es nämlich zum emotionalen Wiedersehen mit dem TSV Gera-Westvororte...

Aufrufe: 012.7.2022, 12:00 Uhr
André HofmannAutor