2024-06-14T06:55:53.576Z

Allgemeines
– Foto: Andreas LITZE Richter

Ein Sieg des Willens

Oberligist Bersenbrück gewinnt das Spitzenspiel gegen Atlas Delmenhorst mit 3:1 Toren.

Das Spiel zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellenvierten war ein offener Schlagabtausch, beide Teams schenkten sich nichts.

Auch eine über 20-minütige Nachspielzeit, die durch eine Zuschauerverfehlung zustande kam, ändert nichts am Gesamteindruck des Spiels: Es standen sich zwei gleichwertige Teams gegenüber, die sich über die gesamte Spielzeit nichts schenkten. Das Spiel hielt, was es versprach: Emotionen, Dramatik, acht gelbe und dazu eine rote Karte für Bersenbrücks Patrick Greten. Die 820 Zuschauer, unter ihnen viele Delmenhorster, sahen eine hitzige und intensive Partie.

Die Bersenbrücker, die auf den verletzten Jules Reimerink verzichten mussten, gingen durch ein Tor von Saikouba Manneh in der 8. Minute mit 1:0 in Führung. Vorausgegangen war ein Freistoß, den die Delmenhorster zum Ärger ihres Trainers schlecht verteidigten. "Wir hatten vor den Standards der Bersenbrücker gewarnt, waren aber nicht richtig im Spiel", sagte Dominik Schmidt, der Coach der Delmenhorster.

In der 14. Minute wurde der 1:1 Gegentreffer durch Phil Gysbers wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Ab der 32. Minute musste Bersenbrück in Unterzahl agieren, nachdem Patrick Greten die rote Karte nach einer harten Grätsche gegen Touray erhielt.

Mit 1:0 ging es in die Kabine. Die Bersenbrücker stellten auf Viererkette um und mussten sich den nun besser ins Spiel kommenden Delmenhorstern erwehren. Abschlüsse der Delmenhorster gelangen aber nicht, vielmehr konnte Markus Lührmann nach einem Konter in der 54. Minute das 2:0 erzielen, eine Energieleistung nach einem Sprint über die ganze Spielfeldhälfte.

Im Jubel der Bersenbrücker Bank kam es dann wohl zu einem Becherwurf Richtung der Bank, der Schiedsrichter unterbrach sofort das Spiel. Die Bersenbrücker zogen sich zunächst in die Kabine zurück, Delmenhorst blieb auf dem Platz. Nach intensiven Beratungen wurde das Spiel nach ca. 25-minütiger Unerbrechnung fortgesetzt, ein Spielabbruch wäre bei einer weiteren Verfehlung aber durchaus möglich gewesen.

Die Delmenhorst bestimmten nun weitgehend das Spiel, die Bersenbrücker verteidigten mit großer Leidenschaft und hatten in Nils Böhmann einen überragenden Torwart, der das Team von Tobias Langemeyer im Spiel hielt. So konnte er in Minute 90 + 12 einen Foulelfmeter von Justin Dähnenkamp entschärfen und in Minute 90 + 17 einen Kopfball von Tom Trebin unschädlich machen. Machtlos war er beim 1:2 durch Steffen Rohwedder (90. + 26).

In der letzten Minute des Spiels, als Delmenhorst alles nach vorne warf und auch Torwart Schobert bei einer Ecke mit im gegnerischen 16er war, bekam Patrick-Emmanuel Papachristodoulou den Bersenbrücker Befreiungsschlag an den Fuß und stürmte alleine auf das leere Delmenhorster Tor zu, es stand 3:1. Der Schlusspfiff ging in einer wahren Jubelarie der Bersenbrücker fast unter.

Nach Spielende lobte Bersenbrücks Tobias Langemeyer das gesamte Team: "Wir haben eine herausragende Leistung geboten, auch in Unterzahl hat sich das Team aufgeopfert und den Sieg mit groser Willensstärke gesichert."

Damit bleiben die Bersenbrücker auf Platz zwei der Tabelle, bereits am Sonntag steht das nächste Spiel gegen Arminia Hannover an.

Aufrufe: 021.3.2024, 17:00 Uhr
Bernhard HornAutor