2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Tanja Kaltofen

Ein Punkt in Unterzahl

Mit Moral und einem starken Rückhalt konnte der ZFC Meuselwitz einen Zähler ergattern.

Bericht von Jörg Kaltofen (ZFC Meuselwitz)

In der Nachholpartie gegen den SV Babelsberg 03 konnte der ZFC Meuselwitz nach einer kämpferischen Defensivarbeit den 30. Saisonpunkt einfahren. Dabei verpassten die Babelsberger in der ersten Hälfte, ihre Dominanz in Tore umzumünzen. Nach der Pause war anfangs der ZFC am Drücker, aber auch die Zipsendorfer Angriffe blieben erfolglos. Als Luca Bürger nach 71 Minuten mit der Ampelkarte vom Platz musste, drückten die Gäste erbarmungslos auf den Siegtreffer. Mit Glück und Geschick sowie Moral und einem überragenden Zipse-Keeper Lucas Sedlak verteidigteder Gastgeber alle Babelsberger Angriffe weg und konnte sich am Ende über ein glückliches 0:0 freuen.

Die 618 Zuschauer, darunter ein paar lautstark supportente Schlachtenbummler aus Babelsberg, sahen in den Anfangsminuten die Gäste im Vorwärtsgang. Mehrfach zeigten sie mit schönen Kombinationen ihre Qualität. Nach zehn Minuten hatte Gästestürmer Matthias Steinborn eine gute Gelegenheit, die aber Lukas Sedlak im Zipsendorfer Tor vor keine Probleme stellte. Es sah schon gekonnt aus, was die Gäste da vorführten, doch Kapital konnten sie trotz Überlegenheit nicht daraus schlagen. Mit der Zeit kam auch der ZFC etwas besser rein in die Partie und hatte nach einer scharfen Flanke von Kapitän René Eckardt so etwas wie eine Halbchance. Luca Bürger kam da knapp zu spät (26‘). Nur eine Zeigerumdrehung später waren wieder die Gäste am Drücker. Tahsin Cakmak zwang Lukas Sedlak mit einem stark getretenen Freistoß zu einer Glanzparade (27‘). Babelsberg hatte nun wieder Oberwasser, es fehlte aber am letzten Pass oder an der zündenden Idee. Der Gastgeber hatte in der 34. Spielminute nach einem Konter auch eine gute Gelegenheit, um in Führung zu gehen. Christoph Pauling hatte für Arlind Shoshi aufgelegt, der aus guter Position am Gäste-Keeper Luis Klatte scheiterte. Vor der Pause erhöhten die Gäste nochmal den Druck, aber zwingende Torchancen kamen dabei nicht mehr heraus. So ging es mit dem 0:0 in die Halbzeit.

Glück gehabt aus ZFC-Sicht. Das 0:0 war etwas schmeichelhaft. Die Jungs aus der Filmstadt waren im ersten Durchgang das dominantere Team. Aber es war ja noch eine Halbzeit zu gehen.

Die ersten Minuten nach Wiederbeginn gehörten dann dem ZFC. Zipse ging früh drauf und hatte ein paar gute Möglichkeiten. Nachdem Leon Bürger, Bruder von unserem Luca, den Ball mit der Hand gespielt hatte, wurde ein Freistoß schnell ausgeführt und Christoph Pauling schob den Ball ins Tor. Allerdings zu schnell für Schiedsrichter Tim Kohnert, der die Aktion zurückpfiff. Es war die beste Zipsendorfer Phase, in der man die Babelsberger mächtig unter Druck sah. Doch weder Florian Hansch mit einem Kopfball nach 53 Minuten noch Andy Trübenbach mit seinem Schlenzer in der 55. Minute konnten den Ball im Babelsberger Tor unterbringen.

In Spielminute 72 musste Luca Bürger mit der Ampelkarte vom Platz. Ab diesem Zeitpunkt war das direkte Bruderduell zu Ende und unsere Mannschaft in Unterzahl. Die Gäste machten von nun an natürlich mächtig Druck und wollten unbedingt den Sieg. Nicht nur einmal musste Lukas Sedlak zeigen, was er kann, um den Rückstand zu verhindern und Zipse im Spiel zu halten. Es waren lange und bange Minuten. Wie ein hungriges Rudel Wölfe belagerten die Gäste den ZFC-Strafraum, immer auf einen Fehler wartend, um eiskalt zuzuschlagen. Der ZFC warf sich in jeden Ball und brachte mit dem Glück des Tüchtigen dieses 0:0 über die Zeit. Dann war Schluss und die Punkte wurden am heutigen Tag geteilt.

Stimmen zum Spiel

Markus Zschiesche (SV Babelsberg): „Ich wurde gerade zu dem Punktgewinn beglückwünscht, da tue ich mich schwer damit. Wir haben heute zwei Punkte liegen lassen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir sehr viel Dominanz gehabt. Nur im letzten Drittel waren wir nicht so konsequent. Auch Meuselwitz hatte den einen oder anderen Moment, wo der schnelle Christoph Pauling in Szene gesetzt wurde. In der Pause haben wir eine klare Ansage gemacht. Nicht immer nur schön spielen, es ist auch mal ein langer Ball gefragt. Meuselwitz hatte zu Beginn der zweiten Hälfte sehr gut gespielt. Sie sind einfach und zielstrebig geblieben. Da wurden sie gefährlich. Nach der gelb-roten Karte lag die volle Kontrolle wieder bei uns. Die letzte Aktion müssen wir anders ausspielen, aber Meuselwitz hat das mit zehn Mann gut gemacht. Das muss man auch mal anerkennen, auch wenn wir enttäuscht sind."

Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Für mich ist es eine gerechte Punkteteilung und für uns natürlich ein wichtiger Punkt. Babelsberg hat die ersten 25 Minuten klar dominiert. War präsent, zeigte klare Spielabläufe. Da wollten wir eigentlich anders anlaufen, das haben wir nicht hinbekommen. Da war das 0:0 zur Pause glücklich. Dann hatten wir mit Wiederbeginn 20 richtig starke Minuten, wo wir aus meiner Sicht das 1:0 machen müssen. Ja, und dann kommt die Ampelkarte, die, glaube ich, regeltechnisch ok ist. Danach hat es Babelsberg logischerweise wieder geschafft, in unser letztes Drittel zu kommen. Da sind sie eine der besten Mannschaften in der Liga, gerade was Standards, was Einwürfe und das Spiel im letzten Drittel angeht. Doch wir haben es mit Leidenschaft und auch dem Quäntchen Glück nach Hause verteidigt. Ich bin sehr zufrieden, da es für uns ein wertvoller Punkt ist."

Aufrufe: 028.3.2024, 10:18 Uhr
Jörg Kaltofen/ ZFC MeuselwitzAutor