2024-06-14T06:55:53.576Z

Allgemeines
Gemeinsames Foto des Benefizspiels mit Sternstunden-Mannschaft und Auswahl der Stadt.
Gemeinsames Foto des Benefizspiels mit Sternstunden-Mannschaft und Auswahl der Stadt. – Foto: Roland Halmel

Ein eigenes Stadion für den Erfinder des Elfmeterschießens: „Karl Wald hatte eine Vorbildfunktion“

1500 Menschen feiern Karl-Wald-Stadion

Karl Wald ist der Erfinder des Elfmeterschießens. Für seine Verdienste wurde in seiner Heimatstadt Penzberg das Stadion nach ihm benannt.

Penzberg – „Durch Karl Wald wurde das Fußballspiel fairer“, sagte Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan, der als aktiver Fußballer und Trainer aus berufenem Munde sprach, bei der Feier zur Namensgebung. Schließlich mussten Spiele davor durch Münzwurf oder Los entschieden werden. „Das Elfmeterschießen, das in Penzberg erfunden wurde, ist ein Nervenspiel und Krimi, aber das Publikum war von der neuen Regel begeistert“, erinnerte Korpan an zahlreiche hochdramatische Duelle zwischen Torhüter und Elfmeterschützen, die über Titel entschieden.

„Wir können heute das Stadion in Karl-Wald-Sportstadion umbenennen und ihm damit die gebührende Reminiszenz erweisen“, so der Rathauschef.

„Karl Wald hatte eine Vorbildfunktion“ – Walds Enkel Thorsten Schacht fühlt sich geehrt

„Die Namensgebung war längst fällig“, ergänzte Ehrenstadtrat Nikolaus Lutz, der dazu den Anstoß gab. „Karl Wald wird uns immer als untadeliger Sportsmann in Erinnerung bleiben“, lobte Lutz den langjährigen Schiedsrichter wie auch der BFV-Vizepräsident Robert Schraudner: „Karl Wald hatte eine Vorbildfunktion, und er gehörte in seiner Zeit zu den höchstklassigsten Schiedsrichtern in Bayern.“ Schraudner räumte ein, dass es im Fußballverband anfangs großen Widerstand gegen die Idee gab, die die Fans aber schnell begeisterte.

„Mein Großvater, der ein großer Gerechtigkeitsfanatiker war, wäre wahnsinnig stolz gewesen, wenn er das noch erlebt hätte. Es ist auf alle Fälle eine große Ehre für unsere Familie“, bedankte sich Walds Enkel Thorsten Schacht im Namen der Familie – unter anderem war Walds-Tochter Ingrid Albert anwesend – für die Würdigung der Verdienste seines Großvaters, der 2011 starb.

Über 100 Helfer beim Fest – Großes Programm mit Bubble-Soccer und Elfmeterschießen

Dankesworte gab es vom Bürgermeister auch an die Vereine der Stadt, die beim großen Fest zur Stadionumbenennung mitwirkten. „Ohne euch hätten wir das nicht auf die Beine stellen können“, meinte Korpan in Richtung FC, DJK und ESV Penzbergs sowie SpVgg Maxkron, die zusammen mit der Stadtverwaltung, der Feuerwehr und dem Roten Kreuz für einen reibungslosen Ablauf sorgten. „Insgesamt waren es wohl über 100 Helfer“, rechnete Thomas Kapfer, der Vereinsverantwortliche der Stadt, zusammen.

Und die hatten ein ordentliches Programm auf die Beine gestellt, durch das Moderator Hansi Kraus kompetent führte. Nach der Begrüßung und der Enthüllung der offiziellen Namenstafel gab es ein „Bubble-Soccer-Spiel“. Bei dem lieferten sich zwei Teams zu je vier Spielern, die in großen aufblasbaren Gummikugeln steckten und die fleißig Bodychecks verteilten. Die Gaudipartie gegen eine VIP-Auswahl, unter anderem mit Schraudner, entschied die Stadtverwaltung, für die auch Korpan am Ball war, mit 2:1 für sich.

Korpan war im Anschluss als Torhüter beim Elfmeterschießen gegen über 50 Kinder gefordert. „Ein paar hab ich schon reingelassen“, schmunzelte Korpan, ehe die kleinsten Fußballer, die Bambini, bei einem Kleinfeld-Spiel den Rasen bevölkerten.

Benefiz-Spiel zum Abschluss – 82-jährige Trainerlegende Karsten Wettberg auch mit von der Partie

Den Abschluss des Festtags bildete ein Benefiz-Spiel der Sternstunden-Mannschaft gegen eine Stadtauswahl. Die Penzberger, die davor einen Scheck über 5000 Euro an das Sternstunden-Team übergaben, bekamen es dabei mit namhafter Konkurrenz zu tun.

Trainerlegende Karsten Wettberg ließ es sich trotz seiner 82 Jahre nicht nehmen, bei hochsommerlichen Temperaturen dem Ball ebenso nachzujagen wie Löwen-Ikone Thomas Miller und Schiedsrichter Wolfgang Stark, der Spiele bei der WM und EM pfiff und mit 344 Partien den Rekord für geleitete Bundesligaspiele hält.

In einem munteren Kick bekamen die Zuschauer zahlreiche Chancen und Tore geboten. Ein Treffer, der vom früheren Profi Florian Hinterberger betreuten Sternstunden-Truppe in letzter Sekunde brachte schließlich ein 5:5 Unentschieden als Resultat.

„Ich bin wirklich überwältigt und hoch zufrieden“, sagte Kapfer am Ende des Festtages, zu dem rund 1500 Besucher kamen. Sie zeigten sich auch spendabel, denn bei der Versteigerung eines Sternstundentrikots und eines des Eishockeymeisters EHC Red Bull München kamen 1250 Euro für den guten Zweck zusammen. (Roland Halmel)

Aufrufe: 021.6.2023, 06:51 Uhr
Roland HalmelAutor