2024-05-08T11:10:30.900Z

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Bavaria Ebernburg (blau), hier im Duell mit der SG Hochstetten/Nußbaum, möchte in Zukunft wieder weiter oben angreifen. Dafür soll im nächsten Jahr der neue Trainer Bastian Kessel sorgen.
Bavaria Ebernburg (blau), hier im Duell mit der SG Hochstetten/Nußbaum, möchte in Zukunft wieder weiter oben angreifen. Dafür soll im nächsten Jahr der neue Trainer Bastian Kessel sorgen. – Foto: Marcel Becking (Archiv)

Ebernburger Probleme: "Auf vier Monate Hartplatz habe ich keinen Bock"

Der B-Klassist Bavaria muss regelmäßig auf den unbeliebten Ascheplatz ausweichen +++ In 24 Monaten soll der Spatenstich für den neuen Kunstrasen ausgeführt werden

Ebernburg. Bei dem B-Klasse Team von Bavaria Ebernburg treffen zwei Welten aufeinander. Einerseits wurde der wunderschön gelegene Rasen vor wenigen Wochen noch zu einem der schönsten Amateurplätze der Region gewählt, doch auf der anderen Seite muss das Team, vor allem im Winter, häufig fürs Training auf den ungeliebten Hartplatz ausweichen. Vorstand Murat Wallrawe und der neue Trainer der ersten Mannschaft, Bastian Kessel, haben sportlich und organisatorisch alle Hände voll zu tun, damit das Ziel des Aufstiegs so schnell wie möglich realisiert werden kann.

Ein Verein mit Tradition und großen Ambitionen

Der Name Bavaria Ebernburg genießt auch heute noch ein hohes Ansehen in der Region. Viele ältere Spieler und Fans erinnern sich noch an die glorreichen Zeiten des Vereins. Einst spielte der heutige B-Klassist in der Verbandsliga und legte in der Jugend den Grundstein für Spieler wie Benjamin Kessel (ehemaliger Profi bei Eintracht Braunschweig). Doch derzeit sieht die Realität ganz anders aus. In der vergangenen Saison belegte die erste Mannschaft in der Abstiegsrunde der B-Klasse den dritten Platz in der Abstiegsrunde. Trotzdem blickt der Vorstand Murat Wallrawe in eine vielversprechende Zukunft: "Wir wollen so schnell es geht hoch. Mein persönliches Ziel ist es, dass Bavaria sich in den nächsten fünf Jahren in der Bezirksliga festsetzen kann." Bereits in diesem Jahr konnte der Verein mit der Verpflichtung von Trainer Bastian Kessel und Torhüter Dennis Monz (vom Bezirksligisten TSV Langenlonsheim) den ersten Schritt in die richtige Richtung machen.

Den Kader von Bavaria Ebernburg findet ihr hier.

Eine Liga höher würde laut Wallrawe dem Verein viele neue Türen öffnen. Auf der Suche nach neuen und talentierten Spielern aus der Region schrecke die Liga noch einige ab. Doch auch der Platz halte einige Amateure von einem Engagement bei dem B-Klasse-Verein ab.

24 Monate bis zum ersten Spatenstich

Die Punktspiele trägt Bavaria Ebernburg auf dem sehr gut gepflegten Rasenplatz aus, doch sobald der Winter vor der Tür steht, muss der Verein auf die Gesundheit des Platzes achten und die Trainingseinheiten daher auf den unbeliebten Hartplatz verlagern. "Früher war der Untergrund zweitrangig", erinnert sich Wallrawe, "ich brauchte nur einen Ball und vier Pfosten. Heute ist das jedoch ein Riesenthema." Viele Amateursportler würden sich auch aufgrund der Gegebenheiten mit dem Trainingsplatz gegen einen Wechsel zu dem B-Klassisten entscheiden. "Da kann es schonmal sein, dass ein Spieler zu dir sagt: Vier Monate Hartplatz, darauf habe ich keinen Bock", erklärt der neue Trainer Bastian Kessel.

Die Planungen für die Abschaffung des Hartplatz laufen bereits auf Hochtouren. Der Ebernburger befindet sich bereits im Austausch mit der Stadt und einer Stiftung bezüglich der Finanzierung. Doch trotz guter Kontakte sehe Wallrawe noch einige Steine auf dem Weg hin zum neuen Geläuf. "Abriss, Begradigung, Drainage, Dämmung und Oberfläche sind alle noch nicht zugesichert. Die größte Herausforderungen ist es, die Zusagen und vor allem die Unterschriften aller Instanzen zu erreichen."

"Gute Jugendarbeit ist die Grundvoraussetzung für langfristigen Erfolg"

Der neue Trainer Bastian Kessel möchte den traditionsreichen Verein wieder zur alten Stärke führen. Im Gegensatz zu Wallrawe wünscht sich der Übungsleiter mehr Zeit für die Entwicklung. "Ich bin definitiv davon überzeugt, dass wir mittelfristig erfolgreich sein werden. Kurzfristig muss man erstmal abwarten. In den letzten Jahren hatte Bavaria immer eine durchschnittliche B-Klassen-Truppe. Das kann man nicht von heute auf morgen ändern", erklärt Kessel.

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Um langfristig erfolgreich zu sein, benötige Bavaria laut Kessel definitiv eine gute Jugendarbeit. Zurzeit weist der Verein jedoch lediglich eine Jugendmannschaft auf. Erfahrung mit der Förderung von Jugendspielern hat Kessel bereits ausreichend. Bavaria Ebernburg ist für den jungen Trainer die erste Station im Aktivenbereich. In den vergangenen Jahren konnte Kessel mit seinen Leistungen im Jugendbereich von Degenia Bad Kreuznach glänzen. Im vergangenen Jahr trainierte Kessel die U17 und feierte mit seinem Team die Meisterschaft in der Landesliga Nahe.

"Wir brauchen erstmal die Basics"

"Ich finde es zu früh in diesem Jahr vom Aufstieg zu reden", sagt Kessel. Die kommende Saison brauche er erstmal um den Grundstein für die Zukunft zu legen. Das Team müsse die Basics wie Einsatz und Trainingsbeteiligung verinnerlichen. "Im nächsten Jahr können wir dann gerne über einen Aufstieg in die A-Klasse sprechen. Doch dieses Jahr wäre ich mit einem einstelligen Tabellenplatz schon zufrieden."

Aufrufe: 029.7.2022, 06:00 Uhr
Karim MathisAutor