2024-05-02T16:12:49.858Z

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So herzlich die Verabschiedung von Kapitän Nico Feldhahn war, so unsensibel handhabte Martin Demichelis (li.) die Personalie Maxi Welzmüller.
So herzlich die Verabschiedung von Kapitän Nico Feldhahn war, so unsensibel handhabte Martin Demichelis (li.) die Personalie Maxi Welzmüller. – Foto: Imago Images

FC Bayern II: Der Führungsstil von Martin Demichelis wirft Fragen auf

Umgang mit Routiniers und naiver Entertainment-Fußball

War es sein letztes Spiel bei der U23? Martin Demichelis wird als Bundesliga-Trainer gehandelt, obwohl der Ex-Profi in mehreren Bereichen eine Menge Luft nach oben hat.

München - Die erste Heimniederlage der Saison im letzten Heimspiel deckte die Schwächen der kleinen Bayern, die sich letztlich im Meisterschaftsrennen als entscheidend herausstellten, noch einmal schonungslos auf. Trainer Martin Demichelis, unter dem die Mannschaft in der Vorsaison bereits aus der 3. Liga abgestiegen war, konnte seiner Elf nie die notwendige defensive Stabilität vermitteln.

Auch seine Maßnahme, am Freitagabend zur Halbzeit auf eine Dreierkette in der Abwehr umzustellen, verpuffte wirkungslos. Zudem werfen seine Führungsqualitäten Fragen auf. So ließ der 41-Jährige den verdienten Routinier Maximilian Welzmüller, der vor dem Spiel noch mit großen Gesten verabschiedet worden war, als einzigen Feldspieler 90 Minuten auf der Bank. Später erklärte er, das Spiel hätte dies nicht hergegeben.

FC Bayern II unter Trainer Martin Demichelis: Vorne hui, hinten pfui

Auch sein Argument, er trainiere die jüngste Mannschaft der Liga, so zutreffend es sein mag, wird durch den Fakt konterkariert, dass Demichelis zugleich den mit großem Abstand teuersten Kader der Liga anleitet, gesegnet mit einem in dieser Liga unvergleichlichen Potenzial. Mit naivem Entertainment-Fußball versucht sich der Ex-Profi für größere Aufgaben zu empfehlen, Ergebnisse sind dabei sekundär, es wird „nur von Spiel zu Spiel“ geschaut. So spektakulär 110 selbst erzielte Tore auch sein mögen, 47 Gegentreffer sind einfach zu viele, um Ansprüche stellen zu können.

Zweifelsohne spielte der Nachwuchs des FC Bayern dennoch eine starke Saison. Die Frage muss aber gestattet sein: Was wäre mit einem kompetenten Trainer möglich gewesen? Denn selten verfügte der Rekordmeister über einen derartig reichhaltigen und aussichtsreichen Talentepool wie aktuell. Stand heute soll der neue Anlauf in der nächsten Saison erneut mit Demichelis angegangen werden. Zuletzt wurde der 41-Jährige jedoch auch mit Arminia Bielefeld in Verbindung gebracht – dort wird ein neuer Cheftrainer gesucht. (Klaus Kirschner und Matthias Horner)

Aufrufe: 017.5.2022, 12:30 Uhr
Klaus KirschnerAutor