2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der TSV Ittlingen (weiß) hat sich mittlerweile in der Kreisliga Sinsheimer etabliert.
Der TSV Ittlingen (weiß) hat sich mittlerweile in der Kreisliga Sinsheimer etabliert. – Foto: Philipp Krauß

"Die Zielen haben sich nicht merklich verändert"

FuPa Baden Sommercheck +++ TSV Ittlingen

Martin Schenk, Trainer des Sinsheimer Kreisligisten TSV Ittlingen, macht zusammen mit seinem Trainerteam den FuPa Baden Sommercheck.

1) Wie fällt euer Fazit zur vergangenen Saison aus?

Die vergangene Saison lief vor allem in der Vorrunde sehr gut. In der Rückrunde wollten wir dann unsere gute Ausgangsposition in der oberen Tabellenhälfte halten und den ein oder anderen an der Tabellenspitze etwas ärgern.

Abschließend waren wir mit unserer Platzierung sehr zufrieden.

2) Gibt es Veränderungen im Team? Transfers, Änderungen im Trainer- und Betreuerteam?

Zur neuen Saison 23/24 gab einige Änderungen im Team.

Erfahrene Spieler und Leistungsträger, wie beispielsweise Mats Retter oder Timo Schäfer haben eine Pause eingelegt bzw. ihre Karriere beendet. Auch unser Angreifer Max Gebhard, der in der letzten Saison noch die meisten Tore für den TSV geschossen hatte, ist zu seinem Heimatverein zurückgekehrt.

Nun waren wir gefragt auf dem Transfermarkt ohne finanzielle Mittel tätig zu werden und Spieler vom TSV zu überzeugen. Kameradschaft, Infrastruktur und sportliche Voraussetzungen waren dann ausschlaggebend dafür, dass wir uns mit einem Mix aus jüngeren talentierten und älteren erfahrenen Spielern verstärken konnten!

Das gleichberechtigte Trainerteam hingegen ist konstant geblieben mit Filipe, Wanderley und Martin und dazu unserem Torwarttrainer Michael Leyrer, auch eine wichtige Stütze.

3) Was sind eure Ziele für 2023/24?

Die Ziele für die kommende Saison 2023/24 haben sich nicht merklich verändert. Wir möchten attraktiven Fußball spielen, möglichst viele Spiele gewinnen und wie letzte Saison auch, nicht um den Abstieg kämpfen, sondern in der oberen Tabellenhälfte stehen.

Wenn wir das ähnlich gut hinbekommen, wie letzte Saison, dann sind wir alle zufrieden.

4) Wer wird eurer Meinung nach Meister und warum?

Die Frage, wer in der Kreisliga Sinsheim die größten Chancen auf den Meistertitel hat, ist wohl überflüssig (schmunzelt).

Meine persönliche Meinung ist, dass Mühlbach durchaus Chancen hat vorne mitzuspielen, wenn sie Konstanz in ihr Spiel bekommen. Der Trainer hat das Team sehr gut weiterentwickelt und gute Ideen.

5) Diesen Sommer verzichten überdurchschnittlich viele Klubs auf den Aufstieg. Worin könnten eurer Meinung nach die Gründe dafür liegen?

Warum einige Vereine dieses Jahr auf ihren Aufstieg verzichten, ist nicht pauschal zu beantworten. Hierbei sollte man immer individuell die Situation des Vereins beleuchten.

Aber dadurch, dass es laut Statuten die Möglichkeit gibt einen Aufstieg abzulehnen, wird das immer wieder passieren. Ob das fair ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Man sollte vielleicht darüber nachdenken, einem Meister nicht mehr die Wahl zu lassen, ob er nun aufsteigen möchte oder nicht.

Früher gab es solche Diskussionen nicht. Es ist gefühlt teilweise nicht mehr dieser Ehrgeiz da, sich in einer höheren Liga durchsetzen zu wollen.

6) Weniger Zuschauerzahlen, auch Sponsoren zu bekommen wird nicht einfacher. Einfach ins Blaue gefragt: Wie seht ihr die Zukunft des Amateurfußballs?

Meiner Meinung nach hat der Fußball nicht mehr diesen unangetasteten Stellenwert, den er vor 20 Jahren noch hatte. Das müssen die Vereine verstehen und eigene Lösungen finden.

Sinkende Zuschauerzahlen sind letztlich auch eine Folge dessen, dass das Freizeitangebot neben dem Fußball so gewachsen ist, das lässt sich aber nicht mehr zurückdrehen.

Die Arbeit an der Basis mit den Kindern und Jugendlichen ist ein grundlegender Baustein, dass Amateurklubs weiter bestehen können. Die Kinder sollten in ihrem Ort die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen. Dazu benötigt man Trainer, die den Spaß der Sportart vermitteln, die mit den Kids auch mal abseits des Platzes etwas unternehmen. Und genau darin sollte investiert werden…Bälle, Tore, Ausrüstung, Teambuilding, Events, Turniere, Trainerfortbildungen…auch im Herrenbereich.

Ich glaube nicht, dass man dafür keine oder weniger Sponsoren findet.

Aber wenn ich Sponsor wäre, dann hätte ich auch wenig Lust darauf, Spieler im Herrenfußball auf Kreisebene ein Gehalt zu bezahlen. Das hilft auf Dauer niemandem.

Wer innovativ bleibt, sich um die Jugend bemüht und sich nicht finanziell abhängig machen lässt, was Spielergehälter angeht, der wird als Amateurverein überleben.

Es ist sehr schwierig, keine Frage. Aber sicher einen Versuch wert.

Aufrufe: 06.8.2023, 19:00 Uhr
red.Autor