2024-06-04T08:56:08.599Z

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Freute sich gegen Diefflen nicht nur über drei Punkte, sondern auch sein über sein Jubiläum: Wormatias Mittelfeldspieler Jannik Marx absolvierte gegen die Saarländer sein 100. Spiel im Wormser Trikot.
Freute sich gegen Diefflen nicht nur über drei Punkte, sondern auch sein über sein Jubiläum: Wormatias Mittelfeldspieler Jannik Marx absolvierte gegen die Saarländer sein 100. Spiel im Wormser Trikot. – Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Die Wormatia dreht das Spiel

Wormser Oberligist schlägt Diefflen 2:1 +++ Kapitän und Torjäger treffen für Tretter-Team in Marx’ Jubiläumsspiel

Worms. Salopp könnte man sagen: Alles so wie immer. Die Wormser Wormatia gewinnt ihr Oberliga-Heimspiel gegen den FV Diefflen 2:1 (0:1) und zum Matchwinner avanciert – wer sonst – Torjäger Daniel Kasper. Dieses Mal knipste der Angreifer zum Sieg seiner Mannschaft in der 86. Minute. Auf Vorlage – natürlich – von Flügelstürmer Maximilian Fesser. Was im Jubiläumsspiel von Jannik Marx, der sein 100. Spiel im VfR-Dress absolvierte, allerdings anders war als zuletzt: Lange Zeit sah es nicht nach einem weiteren Dreier für die Mannschaft von Peter Tretter aus.

Der 1:1-Ausgleichstreffer von Kapitän Sandro Loechelt passte zum Spielgeschehen. Der Leader trat zum Elfmeter an – Fesser war im Strafraum im Laufduell zu Boden gedrückt worden – scheiterte aber an Gästetorwart Sebastian Buhl, der den Ball an den Pfosten lenkte. Doch das Quäntchen Spielglück liegt in diesen Wochen offensichtlich bei der Wormatia, denn der Ball prallte zurück zu Loechelt, der den Nachschuss versenkte und damit zur „Aufholjagd” des VfR blies.

Loechelt verschießt Elfer

Jubilar Marx sagte nach dem Abpfiff: „Zusammen mit unseren Fans, die nochmal lauter wurden bei unseren Chancen, haben wir das Spiel gedreht.” Was trotz des Sieges auffiel: Bis zum 1:1 taten sich die Wormser gegen die Gäste aus dem Saarland enorm schwer. Vor allem in der ersten Hälfte, erspielte sich die Tretter-Elf kaum nennenswerte Tormöglichkeiten. Loechelt verzog bei einer Chance (25.) und ein Kasper-Kopfball wurde von einem Diefflen-Spieler vor der Linie geklärt (33.). Marx erklärt: „Diefflen ist immer eklig zu bespielen. Sie haben das Zentrum dicht gemacht und waren clever in den Zweikämpfen.”

Vor allem die junge Abwehrreihe der Wormaten hatte mit den Oberliga-Haudegen in Diefflens Offensive, Fabian Poß und Chris Haase (zusammen 357 Tore für Diefflen) Probleme. Die Innenverteidiger der Wormser ließen sich ein ums andere Mal abkochen und die Außenverteidiger schafften es nicht, konsequent ihre Seiten zu schließen. So auch beim Führungstreffer der Gäste, als die VfR-Defensive den Ball nicht klärte und Torschütze Niklas Allenfort am langen Pfosten freistand und traf (5.). Angesichts weiterer Diefflen-Chancen, die mehrere Hochkaräter liegen ließen, war das 0:1 zur Pause schmeichelhaft aus Wormser Sicht.

Doch wie so oft in dieser Spielzeit, zeigten die Wormatia-Spieler Charakter und Einsatzwillen. Denn in Halbzeit zwei änderte sich das Spielgeschehen. Im Mittelpunkt: Antreiber Loechelt, der sich nun klug zwischen Diefflens Verteidiger-Ketten bewegte und zahlreiche Angriffe initiierte und Vincent Haber, der im Mittelfeld viele Angriffe der Gäste durch robuste Balleroberungen zunichte machte. VfR-Keeper Luca Pedretti musste zwar einen FVD-Freistoß aus dem Winkel fischen (75.), war ansonsten aber beschäftigungslos im zweiten Durchgang.

Die Wormatia hatte nach dem Ausgleich – angetrieben von den eigenen Fans – hingegen die beste Phase ihres Spiels. Ein Loechelt-Kopfball (70.), eine Direktabnahme von Simon Ludwig (71), ein abgeblockter Fesser-Schuss (79.) und ein Marx-Volley (85) – die Wormatia „verdiente” sich den späten Siegtreffer. Und der fiel eben nach dem altbekannten Muster: Weiter Ball von Marx hinter die Abwehrkette auf Fesser, ein perfekter Pass auf Kasper – und der Ball zappelte im Netz (86.). Dass Kasper sich davor erfolglos aufrieb und mehrfach mit dem Schiedsrichter haderte oder unzählige Fesser-Flanken unsauber in den Strafraum gesegelt waren: vergessen. Mit dem einen, perfekt zu Ende gespielten Angriff, tüteten die Wormser Offensiv-Protagonisten der vergangenen Wochen, einen weiteren Wormatia-Sieg ein.

Und sorgten dabei auch für ein Strahlen im Gesicht von Jubiliar Marx, der seinen 100. Einsatz nicht groß herausstreichen wollte: „Mir war das gar nicht bewusst und ich habe das auch erst in dieser Woche erfahren.” Wobei, einen Wunsch hätte der Mittelfeldspieler dann doch: „Der Fesser kann ruhig auch mal selber abschließen, dann bekomme ich mal einen Assist.“

Wormatia: Pedretti – Nicklis, S- Ludwig, Maurer, Sonn – Haber (78. Shehada), Marx, Fesser, Loechelt (89. Smijanic), Sentürk (58. Marquardt) – Kasper.

Tore: 0:1 Allenfort (5.), 1:1 Loechelt (65., Elfmeter-Nachschuss), 2:1 Kasper (86.).

Zuschauer: 844.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 022.10.2023, 19:10 Uhr
Stefan MannshausenAutor