2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Die U14 des VfB Stuttgart freut sich über den Turniersieg.
Die U14 des VfB Stuttgart freut sich über den Turniersieg. – Foto: privat

"Die Leute lechzen nach Hallenfußball"

FA-Solutions Master-Cup +++ Die U14 des VfB Stuttgart holt sich den Titel in Nußloch

Den spannungsgeladenen Höhepunkt hatten sich die PSV Eindhoven und der VfB Stuttgart für das Endspiel des FA-Solutions Masters-Cup aufgehoben. Elf Minuten Spielzeit genügten nicht, der Turniersieger des U14-Turniers musste im Neunmeterschießen ermittelt werden. Die jungen Schwaben entschieden die Nervenschlacht mit 6:5 für sich und nahmen kurz darauf den Siegerpokal in Empfang.

Die Niederländer durften sich immerhin mit zwei individuellen Auszeichnungen trösten. Obama Appia wurde mit sieben Treffern Torschützenkönig und Kevin Bizoza bester Spieler des Turniers. Die meisten Stimmen als bester Torhüter erhielt Kölns Jakob Welbers.

Innerhalb der Rundumbande ging es den komplette Samstagordentlich zur Sache. Das aber stets fair, was die Schiedsrichter besonders freute. "Es macht richtig Spaß zu pfeifen, die Jungs spielen sehr engagiert und beschweren sich nicht, wenn es mal etwas härter wird, wobei es aber so gut wie keine Fouls gibt", sagte Sascha Haynes. Der Unparteiische, der außerdem Sportlicher Leiter beim Landesligisten DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal ist, pfiff bereits zum zweiten Mal beim Nußlocher Jugendturnier.

Voll besetzte Zuschauerreihen in der Olympiahalle bestätigten zusätzlich den Eindruck, dass die Lust auf Hallenfußball groß ist. Vor zwei Jahren fiel das Turnier der Coronapandemie zum Opfer, im vergangenen Winter richteten die Nußlocher den Wettbewerb ohne Zuschauer aus. Rund 700 Besucher strömten am Samstag in die Halle. Nußlochs Jugendleiter zauberte das ein Lächeln ins Gesicht. "Das ist phänomenal und beweist, dass die Leute nach Hallenfußball lechzen", sagte Peter Lüll. In der Halle und den Katakomben hatte das Nußlocher Urgestein alles im Blick.

Auf dem Spielfeld mussten die Einheimischen dagegen Lehrgeld zahlen. Die C-Jugend des FVN hielt das Ergebnis ihrer Auftaktpartie gegen den FC Brügge immerhin einstellig (0:9). In der zweiten Partie durften sie sogar einen Torerfolg bejubeln, das zwischenzeitliche 1:2 gegen den 1.FC Nürnberg hatte aber nur wenige Sekunden Bestand. Die Begegnung endete 1:8 und im finalen Gruppenspiel unterlagen sie dem FC Bayern München, gegen den sie unter lautstarkem Jubel immerhin zwei Torerfolge feiern durften, mit 2:5.

Als aufmerksamer Beobachter stand Rouven Ettner viele Stunden in der Olympiahalle. Der bfv-Verbandsjugendleiter zeigte sich angetan von den flotten Spielen und freute sich für den Veranstalter. "Die Nußlocher haben vergangenes Jahr mit der Austragung ohne Zuschauer immerhin dafür gesorgt, dass die Jungs kicken konnten", sagte Ettner und folgerte daraus, "es ist toll, dass jetzt die Bude richtig voll ist."

Seit dem 27. Dezember sind Lüll und seine Mitstreiter quasi im Dauereinsatz. "Gleich nach Weihnachten haben wir die Rundumbande aufgebaut und im Vorfeld des Masters-Cup sechs Turniere ausgetragen", zählt er auf, was in den vergangenen knapp zwei Wochen alles geboten wurde. Das große Turnier am Samstag miteingerechnet sind dafür rund 100 Helferinnen und Helfer von Nöten. "Diesen Aufwand zu stemmen, wird leider von Jahr zu Jahr schwieriger", erläuterte Lüll. Er hofft deshalb: "Es wäre schön, wenn sich in Zukunft mehr Ehrenamtliche finden lassen."

Ein wichtiger Aspekt dabei sind die Übernachtungsmöglichkeiten. "Wir benötigen immer sehr viele Gasteltern", so der Jugendleiter. Vier Teams waren von Freitag bis Sonntag in Nußloch untergebracht, vier weitere Mannschaften in Graben-Neudorf, wo sonntags traditionell ein zweites Turnier in der Region stattfindet. Die PSV Eindhoven nächtigte beim SV Sandhausen.

Eine derart aufwändige Veranstaltung benötigt viel Vorlaufzeit. Spätestens im April stehen die nationalen Teilnehmer für kommendes Jahr fest, gegen August, September folgen die jeweils drei internationalen Teams. Am Sonntagmorgen stand Lüll bereits wieder parat, schließlich wartete die A-Jugend des FVN auf Anweisungen für den Abbau. "Und direkt im Anschluss beginnt die Planung für 2024", schmunzelte er.

Aufrufe: 09.1.2023, 15:00 Uhr
red.Autor