2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Team des TSV Murnau: (vorne v. l.) Manuel Diemb, Josef Niklas, Phillip Mühlbauer, Fabio Grund, Felix Schürgers, Constantin Humpa, Julius Heinen, Luis Zehetmeier, Tadeus Henn, (Mitte v. l.) Dennis Destek, Felix Ehrlich, Benedikt Hausmann, Lukas Streicher, Simon Kästele, Ludwig Molle, Michael Marinkovic, Roman Trainer, Martin Wagner, Stefan Schwinghammer, Josef Zech, (hinten v. l.) Josef Bierling, Leon Schlichting, Georg Kutter, Julian Popp, Fabian Erhard, Elias Richter, Efe Kurtar, Christoph Greinwald und Dominik Hoch.
Das Team des TSV Murnau: (vorne v. l.) Manuel Diemb, Josef Niklas, Phillip Mühlbauer, Fabio Grund, Felix Schürgers, Constantin Humpa, Julius Heinen, Luis Zehetmeier, Tadeus Henn, (Mitte v. l.) Dennis Destek, Felix Ehrlich, Benedikt Hausmann, Lukas Streicher, Simon Kästele, Ludwig Molle, Michael Marinkovic, Roman Trainer, Martin Wagner, Stefan Schwinghammer, Josef Zech, (hinten v. l.) Josef Bierling, Leon Schlichting, Georg Kutter, Julian Popp, Fabian Erhard, Elias Richter, Efe Kurtar, Christoph Greinwald und Dominik Hoch. – Foto: Mayr

Der TSV Murnau wird noch jünger - Verantwortliche setzen auf Jahrgang 2005

Kutter, Marinkovic und Adelwart angeschlagen

Vergangene Saison war der TSV Murnau bereits das jüngste Team der Bezirksliga Süd. Jetzt bauen die Verantwortlichen den Jahrgang 2005 mit ein.

Murnau – Die turbulenten Tage an der Poschinger-Allee sind vergangen. Womit hatte man sich nicht alles beschäftigen müssen im vergangenen halben Jahr. Trainerwechsel im Senioren- wie Jugendbereich, Auf- und Abstiegskampf auf allen Ebenen. Mittendrin: Martin Wagner. Als Neuankömmling in der Bezirksliga. Für manche ist er nun die Symbolfigur des TSV: weniger Großstadt, mehr Dorfverein.

Vor dem zweiten Jahr in der Bezirksliga Süd hat sich der TSV wieder auf seine ureigenste Stärke konzentriert. Auch wenn man das kaum glauben kann: Die Erste Mannschaft hat sich einmal mehr verjüngt. „Eigentlich wollte ich ein bisschen Routine reinbringen. Aber die Jungs sind so gut, dass wir noch jünger starten“, sagt Wagner. Der nächste Nachschub – dieses Mal Jahrgang 2005 – steht bereit.

TSV Murnau hält seine Talente

Dabei hatte die Konkurrenz erneut an den Grundfesten gerüttelt. Von allen Seiten versuchte sie, Murnaus Jugend abzugraben. Die meisten Klubs wedelten mit den Moneten, manche spielten auch mit Hoffnungen junger Leute auf einen Sprung nach oben, wiederum andere mit falschen Informationen. Und doch widerstanden alle, die sie beim TSV unbedingt halten wollten, den Versuchungen. „Ich ziehe den Hut vor den Spielern, die den Geldscheinen entgangen sind und die einen ehrlichen Fußball kicken wollen“, sagt Abteilungsleiter Michael Adelwart.

Fabio Grund wird mit 17 Jahren Stammtorwart

Im Gegenzug schenken die Verantwortlichen der nächsten Generation Vertrauen. Gleich mehrere Talente im Alter von 17 und 18 Jahren sind Kandidaten für die Stammelf. Im Tor wird erstmals ein größeres Publikum auf Fabio Grund aufmerksam werden, der Nummer eins der Zukunft. „Einfach ein Riesentalent“, sagt der Trainer.

Mentor und Vorgänger Felix Schürgers kann nach seinem Kreuzbandriss frühestens zur Rückrunde einsteigen. Als Typ sei Schürgers unverzichtbar, alleine weil er beinahe jedes Training mitmacht, lobt Wagner. Einen besseren Lehrmeister für Grund gibt es nicht. Mit 17 steigt er zum Stammtorwart auf – inklusive Versicherung: Vorsorglich gesteht ihm der Coach den einen oder anderen Fehler zu. Mit Lucas Pfefferle (Zentrumsspieler) und Dribbler Michael Moser gehören zwei weitere junge Sportler aus dem 2005er-Zirkel zu den Gewinnern der Vorbereitung.

Fitness, Teamgeist und Taktik im Fokus der Vorbereitung

Sechs Wochen dauerte diese Phase. Wobei das netto gerechnet viel mehr Vorbereitung als üblich war. Alleine in den ersten zwei Wochen trainierte der TSV beinahe täglich. Wagner und sein Assistent Benedikt Hausmann hatten Schwerpunkte herausgearbeitet, die ihnen in den zehn gemeinsamen Spielen der Rückrunde aufgefallen waren. Ganz oben auf der Liste stand die Fitness. „Die Jungs haben ein paar Mal leiden müssen“, sagt Wagner. Schon vor dem Start in Wolfratshausen am morgigen Samstag hat er den Eindruck, dass seine Mannschaft ein anderes Level aufbietet. Ein deutlich breiterer Kader half merklich.

Als zweites Thema arbeiteten die Trainer am Teamgeist. Ständige Personalnot und Rochaden hatten in der Kabine für Dissonanzen gesorgt. Wagner sieht die Mannschaft nun gereift. Von sich aus organisierte sie eine Bier-Olympiade, rückte mit 30 Mann aufs Volksfest aus, vermittelte dem Coach, dass alle Bock haben. „Mir als Trainer ist das wichtig, dass das Drumherum passt.“ In harten Zeiten wird sich zeigen, wie fest die Bande geknüpft sind.

In Sachen Taktik ließ Wagner zwei neue Systeme einstudieren, eines mit zwei Stürmern, eines mit nur einem. Die beiden Varianten lassen sich auch kombinieren. Variabler möchten die Murnauer sein. In der Rückserie kamen sie arg ideenlos daher. Oft genug bekamen Wagner, Adelwart und Co. zu hören, wie abhängig der TSV von seinen starken Individualisten Georg Kutter, Michael Marinkovic und Bastian Adelwart sei.

Spitzenpersonal fehlt zum Saisonauftakt

Exakt diese drei gehen angeschlagen in die Saison, mancher fehlt noch ein paar Wochen. „Wir werden kein Risiko gehen und keinen verheizen. Die drei sind von entscheidender Bedeutung für uns“, betont Wagner. Kutter und Marinkovic gehören zudem zu den wenigen erfahrenen Wortführern im Team. Da unterstützt sie nun etwas überraschend Phillip Jarosch, Neuzugang vom SV Uffing aus der Kreisklasse. Der überzeugte nicht nur als „brutaler Zweikämpfer“, sondern auch als lautstarker Dirigent. Belohnt haben ihn die Coaches mit einem Stammplatz in der Innenverteidigung neben Christoph Greinwald.

Die alles entscheidende Frage wird sein: Wie schlägt sich Murnau anfangs ohne sein Spitzenpersonal? Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich an den ersten sechs Spieltagen die Favoriten positionieren – und Murnau will wieder oben mitmischen. „Das ist unser Anspruch“, sagt Wagner. Sollte es nicht klappen, auch kein Problem. Druck verspürt er von keiner Seite. Im zweiten Jahr in Folge stellt der TSV das mit Abstand jüngste Team der Klasse. (Andreas Mayr)

Aufrufe: 028.7.2023, 10:31 Uhr
Andreas MayrAutor