2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
An der Römerstraße ändert sich zukünftig so einiges.
An der Römerstraße ändert sich zukünftig so einiges. – Foto: Ralph Görtz

Der SV Straelen fängt ganz von vorne an

Die Würfel an der Römerstraße sind gefallen: Abteilungsleiter Jürgen Lendzian und der neue Sportliche Leiter Peter Streutgens haben sich für einen Neustart in der Kreisliga A entschieden. Weshalb dieser Weg genau richtig ist.

Was jetzt kommt, ist eine Geschichte für Fußball-Romantiker. Und die fängt damit an, dass der SV Straelen wieder richtig sympathisch wird. Die Grün-Gelben, deren sportlicher Höhenflug in der Vergangenheit stets auch an einen Hang zur Arroganz gekoppelt war, beginnen ganz von vorne. Ganz geerdet, in der Kreisliga A Kleve/Geldern. Mit einem Kompetenz-Team, das schon nach der ersten Zusammenkunft am Freitagabend mit Begeisterung und ganz viel Herzblut bei der Sache ist.

„Wir haben uns ganz bewusst für die Kreisliga A entschieden. Das ist für alle Beteiligten die beste Lösung. Wir haben nach wie vor eine tolle Infrastruktur und wollen mit einem jungen, hungrigen Team etwas aufbauen“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Lendzian. Er hat ab sofort einen guten Freund an seiner Seite.

Peter Streutgens, der sich vor einigen Jahren schon einmal um die Belange der zweiten Straelener Mannschaft gekümmert hatte, beteiligt sich als Sportlicher Leiter an der Mission Neuaufbau. Eine wirklich gute Nachricht für alle, denen der Sportverein 1919 am Herzen liegt. Denn Fußballfreunde im Gelderland wissen ganz genau: Wenn der Unternehmer aus Wachtendonk auf einem Sportplatz auftaucht, sind Spaß und Erfolg nicht weit entfernt. „Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Endlich können wir uns in Straelen wieder auf den Fußball konzentrieren. Ich bin begeistert, wie viele Menschen schon ihre Bereitschaft signalisiert haben, anzupacken und zu helfen“, so Streutgens.

Neue Identifikation mit der Region

Die nächste gute Nachricht: Die Straelener Betreuer-Urgesteine machen ebenfalls weiter. Stefan Büns und Leonard Dams waren zu Regionalliga-Zeiten die einzigen Jungs aus dem Ort zum Anfassen. Das Duo hat einfach nur Lust auf Fußball und muss sich ab sofort nicht mehr mit den Befindlichkeiten von Halbprofis herumärgern. Beide fungieren fortan auch als Teammanager und sollen ganz nebenbei den Kontakt zu den Fans herstellen. Und zwar zu den richtigen Anhängern des SV Straelen, von denen nicht wenige schon seit Jahrzehnten den legendären Promillehügel bevölkern. Und die sich schon darauf freuen, mit einer Bratwurst und einem Glas Bier in der Hand bei Sonnenschein in aller Ruhe Lokalduelle gegen den SC Auwel-Holt, den SV Walbeck oder den TSV Nieukerk verfolgen zu können.

Um den Bereich Sponsoring und Marketing kümmert sich der Wachtendonker Werbekaufmann Christoph Andre. Und ganz wichtig: In Jens Jütten bleibt ein kompetenter und besonnener Trainer an Bord. Ab sofort soll ein schlagkräftiger Kader aufgebaut werden, der im Kreisliga-Oberhaus eine gute Rolle spielen kann – nicht mehr und nicht weniger. „Wir werden zwar in Zukunft auch im Nachwuchsbereich Abstriche machen müssen. Doch jetzt können wir die Talente, die hier lange keine Chance erhalten haben und zu den Nachbarvereinen abgewandert sind, wieder an uns binden“, sagt Streutgens.

Überregionaler Fußball das Ziel

Mittelfristig nimmt der SV Straelen wieder den Aufstieg in die Bezirksliga in Angriff. Doch die Römerstraße gehört ab sofort wieder dem Amateurfußball in seiner reinsten Form. Rechtsanwalt André Dobiey ist in diesen Tagen als Insolvenzverwalter damit beschäftigt, die Zukunft des Traditionsvereins zu sichern, der für mehr als 2000 Breitensportler aller Generationen ein Stück Heimat ist. Da kommt die neue Bescheidenheit der Fußballer genau zum richtigen Zeitpunkt.

Der Anfang ist gemacht. Und es spricht viel dafür, dass sich der SV Straelen auf einem guten Weg befindet – und zwar endlich im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Aufrufe: 017.3.2024, 08:00 Uhr
Volker HimmelbergAutor