Den Knaller der zweiten Saisonhälfte der Oberliga hält der Spielplan für den SV Sonsbeck gleich zum Auftakt bereit. Am Samstag läuft der Aufsteiger im altehrwürdigen Grotenburg-Stadion auf. Anstoß gegen den KFC Uerdingen ist um 18 Uhr. Die Elf von Trainer Heinrich Losing hatte das Hinspiel trotz 75-minütiger Unterzahl und großem Kampf nur knapp mit 0:1 verloren.
Dieses Mal möchten die Rot-Weißen vor womöglich ausverkauftem Haus – derzeit sind 2500 Zuschauer zugelassen – für eine Überraschung sorgen. Dass der ehemalige Bundesligist zu Hause schlagbar ist, zeigten bereits der 1. FC Kleve (3:2), Union Nettetal (3:2) und der TVD Velbert (4:1), die alle drei Zählen mitnahmen.
Die Vorbereitung Die Rot-Weißen haben an die großartige Hinrunde mit starken 30 Zählern und Rang zehn in der Tabelle angeknüpft. Mit drei Siegen und einem Unentschieden in den Testspielen blieb die Losing-Elf ohne Niederlage. Vor allem von der Defensive war der Coach angetan. „Die Automatismen greifen schon gut ineinander“, so Losing, der beim 0:0 gegen den Ligakonkurrenten SC St. Tönis einen überzeugenden Abwehrverbund sah.
In der Offensive ist noch Verbesserungspotenzial da. „Wir müssen konsequenter und konzentrierter agieren. Teilweise erkämpfen wir uns gut die Bälle, verlieren sie dann aber zu schnell wieder“, bemängelt Losing. Er hob „die sehr gute Trainingsbeteiligung und die hohe Intensität in den Einheiten“ hervor.
Die personelle Situation Einige Spieler schleppten sich mit Verletzungen durch die Vorbereitung. Denis Massold und Servet Furkan Aydin sind rechtzeitig fit geworden, Sebastian Leurs (Knieschmerzen), Philipp Elspaß (Oberschenkelprobleme) sowie Jamie van de Loo (Muskelverhärtung) dagegen nicht. Alle drei mussten unter der Woche die Trainingseinheiten abbrechen.
Der erste Gegner Der KFC Uerdingen hatte sich mehr ausgerechnet in der Hinserie. Mit 39 Punkten nach 20 Spielen belegt der Regionalliga-Absteiger nur Rang drei bei schon acht Zählern Rückstand auf Spitzenreiter SSVg Velbert. Dennoch hat der KFC den direkten Wiederaufstieg noch nicht aus den Augen verloren. Dafür wurde nicht nur der Coach ausgetauscht. Auf Alexander Voigt folgte Björn Joppe, der zuletzt den Bonner SC trainierte.
Zudem wurde mit Pascal Weber (VfB Hilden) ein erfahrener Torjäger verpflichtet. Ebenfalls neu im Kader ist seit dieser Woche Daniel Francis (RW Ahlen). Der im englischen Bradford geborene Rechtsfuß kommt auf zwei Länderspiele für Sierra Leone. Er gehörte im vergangenen Jahr dem Afrika-Cup-Kader an. Dazu wurden noch Christian Schwieren (Bayer 04 Leverkusen) für die Innenverteidigung und Payam Safarpour-Malekabad (Wuppertaler SV) fürs Tor verpflichtet. Verlassen haben den Verein nur Yaman Hasal und Yechan Baek, der sich dem SV Sonsbeck anschloss, um auf den Außenbahnen zu wirbeln (wir berichteten).
„Wir hätten gerne später in der Saison gegen Uerdingen gespielt. Der neue Trainer wird sicherlich vieles anders machen und ein neues System spielen, sodass wir die Mannschaft aus dem Hinspiel nicht mehr vergleichen können. Dennoch werden wir uns garantiert nicht verstecken. Dass wir allerdings einen Sahnetag benötigen, um zu überraschen, sollte allen klar sein“, so Losing.
Die SVS-Anhänger Für sie steht die Westkurve (Block S, reiner Stehplatzbereich ohne Überdachung) zur Verfügung. Tickets können noch an der Tageskasse (Tiergartenstraße, Tor 1) gekauft werden, die mit Stadionöffnung ab 16.30 Uhr besetzt ist. Wegen der aktuellen Baustellensituation rund um die Grotenburg steht für die Gästefans Parkplatz 2 zur Verfügung (Violstraße, Ecke Tiergartenstraße).
Die zweite Saisonhälfte Sonsbeck wird sicherlich kein Gegner mehr unterschätzen. Zu den Highlights im Willy-Lemkens-Sportpark gehören die Duelle mit Tabellenführer SSVg Velbert (12. Februar), mit dem Lokalrivalen VfB Homberg (26. Februar) sowie gegen den 1. FC Kleve (22. März). Losing rechnet damit, dass „50 bis 54 Punkte“ nötig sind, um mit dem SVS den Klassenerhalt zu schaffen.
Die Kaderplanung Die sportliche Leitung um Heiner Gesthüsen befindet sich mitten in den Gesprächen. Zwölf Spieler, darunter viele Stammkräfte, hätten bereits für nächste Saison zugesagt. Namen wollte Gesthüsen auf Nachfrage nicht nennen. Bislang möchte kein Spieler den Verein verlassen, sagt er. Heinrich Losing und sein Trainerteam bleiben dem SVS über den Sommer hinaus treu.