2024-05-16T10:25:37.604Z

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Die SpVgg Ruhmannsfelden schaffte in der Bezirksliga Ost einen historischen Erfolg
Die SpVgg Ruhmannsfelden schaffte in der Bezirksliga Ost einen historischen Erfolg – Foto: Robert Geisler

Der Meister, den (fast) niemand auf der Rechnung hatte

Die SpVgg Ruhmannsfelden hat eine Fabelsaison gespielt und kehrt nach sechs Jahren in die Landesliga zurück

Im mittlerweile schon traditionellen FuPa-Meistervoting der Bezirksliga Ost war die Tendenz vor der Saison 2022/2023 klar: Die Trainer bzw. Verantwortlichen legten sich eindeutig darauf fest, dass es ein Titelrennen zwischen dem 1. FC Passau und dem FC Künzing geben wird. Doch weder die Dreiflüssestädter noch die Römer landeten am Ende ganz vorne, sondern die SpVgg Ruhmannsfelden, die 2017 aus der Landesliga abgestiegen ist und 2018 und 2019 als Vizemeister zweimal in der Relegation am Wiederaufstieg scheiterte.

Martin Kreß trug mehr als 20 Jahre das Trikot des Bayerwald-Traditionsvereins. In dieser langen Zeit machte der frühere Klasse-Verteidiger sämtliche Höhen und Tiefen am Lerchenfeld mit. Das Vereins-Highlight war zweifellos die sensationelle Landesliga-Meisterschaft 2015. Doch dann folgte der Absturz von der Bayern- bis in die Bezirksliga. "Normale Saisonen hatten wir selten. Meist spielten wir entweder ganz vorne mit oder kämpften gnadenlos gegen den Abstieg", schmunzelt Kreß, der vor zwei Jahren gemeinsam mit Erich Hagengruber das Coaching der Ruhmannsfeldener Fußballer übernommen hat. Nach einer durchwachsenen Premieren-Saison, die Wittenzellner, Peter & Co. auf dem achten Rang abschlossen, startete das Team in der am vergangenen Samstag zu Ende gegangenen Saison richtig durch. Mit einem 2:1-Auswärtserfolg beim 1. FC Passau sicherte sich die Waidler den Titel und sorgten in der kleinen Marktgemeinde regelrecht für Ekstase.


SpVgg-Meistermacher: Die beiden Trainer Martin Kreß (re.) und Erich Hagengruber
SpVgg-Meistermacher: Die beiden Trainer Martin Kreß (re.) und Erich Hagengruber – Foto: Robert Geisler




"Das Pfingstwochenende war sehr, sehr intensiv. Wir haben gehörig gefeiert", berichtet der spürbar stolze Ruhmannsfeldener Chefanweiser, dessen Gefolge eigentlich kaum jemand auf der (Meister-)Rechnung hatte. "Wir haben junge Spieler wie Fabian Schiller oder Philipp Macht eingebaut und hatten eigentlich nicht all zu großen Erwartungen", berichtet Kreß. Die Grün-Weißen waren aber vom Start weg gut in der Spur und verloren ab dem 12. Spieltag nur mehr ein Spiel. "Allein diese Tatsache zeigt, dass wir bestimmt kein unverdienter Meister sind. Einige Spiele haben wir allerdings nicht gewonnen, weil wir unbedingt besser als der Gegner waren, sondern weil wir mehr Willen und Mentalität hatten. Das hat uns über das ganze Jahr hinweg ausgezeichnet", verrät Kreß, der auch dem Sportlichen Leiter Alois Wittenzellner ein großes Kompliment ausspricht: "Unsere Neuverpflichtungen waren sowohl sportlich als auch menschlich wieder absolute Glücksfälle. Aise schafft es, aus äußerst beschränkten Mitteln extrem viel zu machen. Auch aus der U19 oder unserem Kreisklassenteam schaffen immer wieder Spieler den Sprung in die erste Mannschaft. Auch das zeichnet diesen einzigartigen Verein aus."




Bastian Kilger (am Ball) muss im Juli unters Messer
Bastian Kilger (am Ball) muss im Juli unters Messer – Foto: Robert Geisler







In den kommenden Tagen stehen noch einige Feierlichkeiten auf dem Programm, ehe dann der Fokus voll und ganz Richtung Landesliga geht. "Das wird eine schöne Herausforderung. Wir werden gegen den Abstieg spielen, trotzdem freuen wir uns auf diese tolle Klasse, in der viele attraktive Spiele und Derbys auf uns warten", frohlockt Kreß, der allerdings einen herben Rückschlag verkraften muss. Mittelfeldmotor Bastian Kilger muss sich im Juli einer Knieoperation unterziehen. Ob und wann der Antreiber wieder ins Geschehen eingreifen wird, steht aktuell komplett in den Sternen. "Das ist für uns ein brutaler Verlust, den wir übers Kollektiv kompensieren müssen. Wir werden ein paar Neuzugänge bekommen, die uns verstärken und den Konkurrenzkampf beleben werden", lautet das Credo von Coach Kreß.

Aufrufe: 031.5.2023, 10:15 Uhr
Thomas SeidlAutor