2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Will wieder Tore für den FC Weisingen bejubeln: Tobias Käsmayr befindet sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining.
Will wieder Tore für den FC Weisingen bejubeln: Tobias Käsmayr befindet sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining. – Foto: Karl Aumiller

Der FC Weisingen hat den Klassenerhalt im Visier

Vor der Winterpause sammelte der Aufsteiger nur zwölf Punkte in der Kreisliga West +++ In den acht Heimspielen soll der Abstieg verhindert werden

Beim FC Weisingen steht gleich zum Start in die Frühjahrsrunde am 26. März ein vorentscheidendes Spiel gegen den Tabellennachbarn SG Reisensburg-Leinheim an. Der liegt mit zwei Punkten weniger als die Aschbergler auf dem ersten direkten Abstiegsplatz in der Kreisliga West.

Soll & Haben: Durch den Erfolg des SV Mindelzell am letzten Spieltag des alten Jahres gegen die SpVgg Bachtal tauschten Mindelzell und Weisingen die Ränge. Die Aschbergler mussten auf dem ungeliebten Abstiegsrelegationsplatz überwintern. Mindelzell hat jedoch ein Spiel mehr ausgetragen und nur einen Zähler Vorsprung. Es liegt also in der eigenen Hand, am Ende über dem Strich zu stehen. „Aus der Sicht der Vereinsführung hatte man sich insgeheim mehr als die derzeitigen zwölf Punkte aus 15 Spielen gewünscht, ist aber nicht unzufrieden mit den Leistungen des Aufsteigers, der im Herbst stark von langwierigen Verletzungen betroffen war“, erklärt Vorsitzender Johann Tesar.

Hin & Weg: Der Spielerkader bleibt nahezu unverändert. Rüstem Tunc, der im vergangenen Winter vom SV Neumünster kam, spielte im kompletten Jahr 2022 nur wenige Minuten und schloss sich bereits im Herbst dem TSV Haunsheim an. „Als Neuzugänge für den Sommer stehen bereits Florian Lorenz und Dennis Waidele fest. Lorenz kommt nach einem Jahrzehnt Pause als Trainer an den Aschberg zurück – klassenunabhängig übrigens. Er war von 2011 bis 2013 bereits zwei Jahre als Spielertrainer für den FCW tätig, ehe er längerfristige erfolgreiche Anstellungen beim TSV Unterringingen und VfB Oberndorf hatte. Waidele soll im Sommer die neue Nummer eins werden“, berichtet Tobias Duderstadt, aktueller Torwart des FC Weisingen, Mit mittlerweile 42 Jahren will er kürzer treten. Als erfreuliche Verstärkung ist Timo Kaltenstadler zu sehen: Der Verteidiger, der erst seine zweite Saison im Herrenbereich spielt, war fast zehn Monate im Ausland beruflich tätig und steht seit Weihnachten wieder im Kader. Sein Bruder Marco, der als zweiter Torwart agiert, befindet sich ebenso wie Verteidiger Florian Hämmerle noch das ganze Frühjahr im Auslandsstudium.

Team & Chef: Aufstiegscoach Andreas Ried musste nach dem siebten Spieltag seinen Trainerstuhl räumen, seitdem verwaltet sich das Team selbst. Der Mannschaftsrat trainiert in Eigenverantwortung. Und dies wird auch bis Ende der laufenden Saison so weitergeführt, ehe dann Florian Lorenz im Sommer übernimmt. Die Spielgemeinschaft der zweiten Mannschaften aus Holzheim und Weisingen sollte beiden Teams als Unterbau dienen. Allerdings tut sich Spielertrainer Dominik Myrczik schwer, aus dem über 30 Mann großen Kader eine Mannschaft zu formen, weil immer wieder Personal ausfällt. Mehr Konstanz wäre hier wünschenswert.

Glück- und Sorgenkinder: Tobias Käsmayr und Fabian Wengenmayr befinden sich nach ihren Kreuzbandrissen in der Vorrunde wieder im Aufbautraining. Ob es zu einem Einsatz vor der Sommerpause reicht, bleibt abzuwarten. Markus Spring meldete sich nach einem Rückenbruch am Saisonanfang bereits zu den letzten Spielen im November wieder zurück, er ist wieder voll einsatzfähig. Bei Max Junghanns macht das lädierte Knie erneut Probleme, und Michael Mödinger laboriert an einem Bandscheibenvorfall. Für beide Akteure sind Einsatzzeiten derzeit auszuschließen. Insgesamt drei A-Junioren aus der JFG Aschberg werden ebenfalls im Sommer endgültig in den Erwachsenenbereich wechseln und sollen in den kommenden Monaten behutsam herangeführt werden.

Test & Taktik: Der Mannschaftsrat hatte sich in Abstimmung mit Abteilungsleiter Christian Reß bewusst dafür ausgesprochen, dass mit dem derzeit knappen Kader weniger trainiert werden soll – dafür aber intensiver. Dies wurde bisher auch so umgesetzt. Deshalb waren auch nur drei Vorbereitungsspiele vereinbart. Es wurden zwei Testspiele gegen die Kreisklassen-Spitzenteams der SSV Höchstädt (1:5) und SSV Dillingen (3:0) ausgetragen. Die Partie gegen den TSV Burgau wurde zum großen Missfallen nur drei Stunden vor Beginn vonseiten der Marktgräfler wegen Spielermangels abgesagt. Für die Restrunde will der FC Weisingen weiterhin versuchen, möglichst schnell die erforderlichen Punkte gegen den drohenden Abstieg zu sammeln, sodass auch ohne Relegation nächste Saison wieder Kreisliga gespielt werden kann.

Start & Ziel: Weisingens Auftaktprogramm hat es in sich. Gegen Reisensburg und den SC Altenmünster gilt es, voll zu punkten. Beide Vergleiche wurden in der Hinrunde knapp und unnötig 1:2 verloren. Sollte es wieder Niederlage geben, wird es aber schwer, das gesteckte Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Weisingen hat in den verbleibenden elf Spielen aufgrund des Rasensterbens auf dem Hauptplatz während des vergangenen Sommers samt der vielen getauschten Spiele insgesamt achtmal Heimrecht und erhofft sich dadurch Vorteile. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass erst in den letzten drei Punktspielen gegen den SV Mindelzell, den VfR Jettingen II sowie die SpVgg Bachtal die endgültige Entscheidung über den Ligaverbleib fallen wird.

Prognose: Der FC Weisingen kann den Kreisliga-Erhalt aus eigener Kraft schaffen. In den acht ausstehenden Heimspielen muss dafür fleißig gepunktet werden. Die Konkurrenz ist schließlich auch nicht übermächtig.

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Aufrufe: 022.3.2023, 19:41 Uhr
Donau-Zeitung / Christian SchusterAutor