2024-05-02T16:12:49.858Z

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Veert kann den Titel verteidigen.
Veert kann den Titel verteidigen. – Foto: Susanne Schmidt

Das Finale der Außenseiter ist perfekt

Turnier um den Voba-Cup: Überraschungen in der Vorschlussrunde. B-Ligist SV Veert schlägt den A-Ligisten Alemannia Pfalzdorf nach Elfmeterschießen. Der TSV Weeze besiegt den TSV Wachtendonk-Wankum mit 2:0.

Das Turnier um den Voba-Cup schlägt weiter Kapriolen. In der Vorschlussrunde gab’s am Mittwochabend zwei Überraschungen. B-Ligist und Pokalverteidiger SV Veert zeigte wie schon im Viertelfinale starke Nerven und schaltete Bezirksliga-Absteiger Alemannia Pfalzdorf mit 4:2 nach Elfmeterschießen aus.

Parallel schlug A-Ligist TSV Weeze den Turnierfavoriten TSV Wachtendonk-Wankum mit 2:0. Damit kommt es am Sonntag im Weezer August-Janssen-Sportzentrum zum Finale der Außenseiter.

Titelverteidigung ist möglich

SV Veert – Alemannia Pfalzdorf 4:2 (0:0) nach Elfmeterschießen. Der SV Veert kann Voba-Cup – nach dem Pokalgewinn im vergangenen Jahr zieht die Elf von SVV-Trainer Matthäus Kowalski erneut ins Endspiel ein. In einer hitzigen und mitunter nickelig geführten Partie setzte sich der B-Ligist im Elfmeterschießen durch. Ob zur Belohnung 500 oder vielleicht sogar 1000 Euro für die Mannschaftskasse herausspringen, entscheidet sich am Sonntag, wenn die Schwarz-Gelben im Endspiel auf den TSV Weeze treffen.

„Ich freue mich ganz einfach unnormal für die ganze Mannschaft“, sagte Kowalski nach dem Spiel. „Dass wir nach dem bitteren Abstieg so stark aufspielen, macht mich im Moment etwas sprachlos. Trotzdem glaube ich, dass wir unter dem Strich nicht unverdient im Finalestehen.“Ganz anders war die Gefühlslage des Pfalzdorfer Trainers Thomas Erkens: „Chancen, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden, hatten wir genug. Der SV Veert hat sich das Elfmeterschießen erkämpft, aber auf eine Art, die nicht sympathisch ist. Zwei Spieler musste ich verletzt vom Platz holen und ersetzen.“

Rund 150 Zuschauer sahen am Hülspaßweg eine ausgeglichene erste Halbzeit, in der beide Teams nicht sonderlich zimperlich miteinander umgingen. Die Hausherren hatten nach etwa 20 Minuten durch Nils van Treeck und Janis Koschitzki Möglichkeiten zur Führung, beide scheiterten jedoch. Die Gäste erhöhten den Druck, agierten jedoch in der Offensive nicht zwingend genug, um den Außenseiter großartig in Verlegenheit zu bringen.

Gerade einmal zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als dem Veerter Luis Genego im gegnerischen Strafraum der Ball vor die Füße fiel, er aber in aussichtsreicher Position den Ball in den Gelderner Abendhimmel jagte. Im direkten Gegenstoß fast die Führung für die Gäste. Mike Theunissen rettete für seinen geschlagenen Schlussmann und kratzte den Ball im letzten Moment von der Linie.

Mit zunehmender Spieldauer ging auf beiden Seiten die spielerische Linie immer mehr verloren, es entwickelte sich ein typischer Pokalfight mit etlichen Zweikämpfen im Mittelfeld und ständigen Unterbrechungen nach Fouls. Der Favorit aus Pfalzdorf drängte in der Schlussphase auf die Entscheidung. Torjäger Jamie Caspers tauchte frei im Strafraum auf, schlenzte die Kugel über Keeper und Querbalken. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit dann der große Auftritt des 24-jährigen Veerter Schlussmanns Ben-Luca Ingenfeld. Ein Pfalzdorfer Stürmer kam aus kurzer Distanz zum Schuss – wie aus dem Nichts flog der Keeper heran und bekam noch die Finger an den Ball. Im fälligen Elfmeterschießen verwandelten Alexander Schwenner, Simon Porvitz, Nico van Bergen und Janis Koschitzki sicher – der SV Veert steht wieder im Endspiel.

Auch Weeze überrascht

TSV Weeze – TSV Wachtendonk-Wankum 2:0 (1:0). Der TSV Weeze hat das Ticket für das Finale auf eigenem Platz gelöst. Im Duell Bezirksliga-Absteiger gegen Landesliga-Absteiger war von einem Klassenunterschied nichts zu sehen. Zwar hatten die Gäste Feldvorteile, die Weezer lauerten derweil auf Kontermöglichkeiten. Diese boten sich vor allem im ersten Durchgang reichlich, denn die Fehlerquote der neu formierten Wachtendonker Elf war hoch. So auch in der 13. Spielminute, als der Weezer Angreifer Louis Pacco im Duell mit dem Wachtendonker Neuzugang Holger Jansen im Strafraum zu Fall kam. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitän Julian Kühn sicher zur 1:0-Führung. Danach wurde deutlich, dass es den Gästen vor allem in der Offensive noch an Durchschlagskraft fehlt. Die einzige Wachtendonker Chance im ersten Durchgang besaß Nick Armbrüster, der mit einem Heber an Weezes Schlussmann Andre van Well scheiterte.

Nach dem Wechsel kamen die Gäste mit etwas mehr Schwung aus der Kabine, blieben aber zu harmlos. Lediglich zwei Distanzschüsse von Patrik Mertens und Julian Kernchen sorgten für einen Hauch von Gefahr. Rudelbildung in der 84. Minute: Schiedsrichter Uwe Degen zeigte mehreren Beteiligten die Gelbe Karte, der Wachtendonker Kapitän Kai Baumeister musste mit Gelb-Rot vom Platz. In der Nachspielzeit machte Nick Schwarma mit seinem Tor zum 2:0 den Deckel drauf. „Meine Mannschaft hat eine gute Leistung geboten und verdient gewonnen. Jetzt freuen wir uns auf das Endspiel“, sagte der Weezer Trainer Ferhat Ökce.

Wachtendonks Coach Carlos Hurtado traf erst in der Pause auf dem Sportplatz ein und griff gleich aktiv ins Spielgeschehen ein. „Wir haben verdient verloren, sind schlecht angelaufen und hatten zu viele Ballverluste. Das war heute ein Rückschritt gegenüber den vergangenen Testspielen.“

Aufrufe: 028.7.2023, 11:00 Uhr
RP / Heinz Spütz & Klaus SchopmansAutor