"Da ist auch Selbstdisziplin von Nöten"

INTERVIEW MIT RONNY RÖHR, TRAINER 1. FC SONNEBERG

Ihr steckt in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Wie sieht die Vorbereitung beim 1. FC Sonneberg aus? Laufschuhe und Medizinbälle – Wird da bei euch richtig gekeult?

Ronny Röhr: „Also die Einheiten mit Laufschuhen, wie man es von früher kennt, gibt’s nicht. Das machen wir schon jahrelang nicht mehr so. Wir trainieren auch Ausdauer auf dem Platz und um den Platz herum, auch mit Ball. Allerdings haben ich in diesem Winter, weil es zeitlich ein bisschen knapp war, den Jungs aufgegeben vor dem Vorbereitungsstart schon individuell Läufe zu machen. Da ist auch Selbstdisziplin von Nöten, weil wir einfach nicht so viel Zeit haben. Da hat man jetzt gesehen, wer das gut gemacht und hat wer nicht. Aber das sah insgesamt ganz ordentlich aus.“

Wie läuft bisher Vorbereitungsphase?

„Wir hatten einige Hallenturniere gespielt und haben dann mit der Vorbereitung begonnen. Da kam dann aber ausgerechnet der Schnee und so waren wir auch öfter in der Halle und haben uns andere Möglichkeiten gesucht, um an der Fitness zu arbeiten. Wir haben ein Heimtrainingslager mit eingebaut. Das war sehr positiv. Wenn kein Schnee liegt, haben wir Zuhause sehr gute Gegebenheiten und haben auch sehr gute Einheiten gemacht.“

An dem Wochenende – im Rahmen des Trainingslagers – habt ihr einen Test gegen die U19 vom FC Coburg gespielt und mit 4:2 gewonnen. Wie ordnest du das Spiel ein?

„Nach zwei schweren Trainingstagen war das ein guter Test gegen einen guten Gegner. Insgesamt bin ichzufrieden, wir konnten allen Spielern Spielzeit geben, haben achtmal gewechselt. Und am Ende ist es auch schön, wenn man so ein Testspiel gewinnt, auch wenn das Ergebnis sicher nicht das wichtigste war.“

Euer Neuzugang, Philip Wittmann, war auch dabei, hat selbst getroffen. Wie macht sich der 22-Jährige bei euch?

„Sehr positiv. Er wird uns sportlich weiterhelfen. Das Trainingslager tat auch gut, dass er sich im Mannschaftsgefüge immer weiter integriert.“

Zuvor hatte Wittmann bei Jagdshof in der Kreisklasse gespielt. Ein ordentlicher Sprung, den er da gemacht hat. Scheint ihm allerdings nicht so viel auszumachen, oder?

„An die Geschwindigkeit muss er sich schon ein bisschen gewöhnen. Aber das ist normal, in der Kreisklasse hatte er einfach mehr Zeit. Auch die Robustheit und Physis ist eine andere. Ich bin aber sehr optimistisch, er ist ein guter Fußballer. Nur weil er in der Kreisklasse gespielt hat, ist er kein klassischer Kreisklasse-Spieler. Er ist ein sehr guter Spieler, der bisher ein paar Klassen zu niedrig gespielt hat. Ich bin bei ihm sehr guter Dinge und er hat schon gezeigt, was für Potenzial er hat.“

>>> Zum FuPa-Profil von Philip Wittmann

In der Hinrunde hattet ihr immer wieder Verletzte zu beklagen. Konnte sich der ein oder andere über den Winter auskurieren? Wie ist der Stand?

„Lance Hertel und Florian Scheidemann sind wieder mit dabei. Florian hatte die letzten Spiele der Hinrunde schon wieder mitgemacht, war aber noch angeschlagen. Jetzt ist er wieder auf dem besten Weg. Bei Lance sieht es auch sehr gut aus. Bei Stephan Funke wird’s allmählich wieder besser, aber dem geben wir noch ein bisschen. Das müssen wir langsam angehen. Nico Apostol, der einen Kreuzbandriss hatte, macht aktuell viel individuell im Fitnessbereich und will auch in den nächsten Wochen wieder reduziert mit auf den Platz. Wir hoffen, dass er im Frühjahr, vielleicht im April, wieder erste Spiele machen kann. Aber das kann man jetzt noch nicht voraussehen.“

Apropos Hinrunde. Da hast du dich zu großen Teilen damit zufrieden gezeigt, wie die Mannschaft performt hat? Wo steckt noch Verbesserungspotenzial mit Blick auf die Rückrunde?

„Ganz klar im Offensivspiel. Wir wollen und müssen wieder mehr selbst das Heft in die Hand nehmen. In der Hinrunde hatten wir nicht die Optionen. Punkt. Da sind gleich drei Offensivspieler ausgefallen und wir mussten etwas umdenken. Aber jetzt wollen wir selbst wieder mehr agieren, ohne dabei die Defensive zu vergessen. Wir haben auch beim Test gegen Coburg gesehen, dass das nach vorne schon ganz gut war. Auf der anderen Seite haben wir aber auch zwei vermeidbare Gegentore kassiert. Wir müssen die Balance finden.“

Am 18.02. soll es wieder um Punkte gehen. Da ist das Match gegen Bad Salzungen angesetzt. Ist dein Plan so ausgelegt, dass die Mannschaft genau zu diesem Termin fit ist?

„Ehrlichgesagt wird es wahrscheinlich eng, genau an dem Tag bei 100 Prozent zu sein. Das war auch schon im Sommer so. Da brauchten wir noch die Pokalspiele um dort zu sein, wo wir hinwollten. Das kann auch in diesem Winter wieder eng werden. Aber ich kann mir vorstellen, dass das anderen Teams auch so geht. Was die Fitness angeht, sollte das klappen, mit Blick auf die Eingespieltheit vielleicht noch nicht ganz.“