2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Sympathischer Typ, guter Fußballer, absolute Führungsfigur: Christopher Kettler ist einer der Fixpunkte bei den Domreitern.
Sympathischer Typ, guter Fußballer, absolute Führungsfigur: Christopher Kettler ist einer der Fixpunkte bei den Domreitern. – Foto: Sascha Dorsch

Christopher Kettler - der Vater einer außergewöhnlichen Rasselbande

Der 30-Jährige Abwehrspieler ist neben Björn Schönwiesner der älteste Spieler im Kader von Bayernliga-Spitzenreiter FC Eintracht Bamberg, aber nicht nur deshalb Kapitän der jungen Mannschaft.

Der Altersschnitt im erfolgreichen Spitzenspiel gegen Eltersdorf: 23,06 Jahre. Trotz ihrer Jugend marschiert die Bayernliga-Truppe des FC Eintracht Bamberg mit einer beinahe schon beängstigenden Routine, Souveränität und Abgeklärtheit in Richtung Regionalliga. In Anbetracht dessen ist es schwierig, einen Spieler hervorzuheben. Aber dann doch wieder nicht. Denn Christopher Kettler ist nicht nur Abwehrchef der stärksten Defensivreihe der Liga, sondern auch Kapitän. Er ist ein Spielführer, wie man ihn sich vorstellt. Und mit gerade einmal 30 Jahren neben dem verletzten Björn Schönwiesner der Vater der Truppe - nicht nur sprichwörtlich.

"Kette ist in erster Linie mal ein überragender Mensch. Sehr kollegial, sehr ruhig und sachlich. Er verkörpert eine Entspanntheit, die einen selbst beruhigt. Er tut alles dafür, immer maximal fit zu sein und ist ein absolutes Vorbild. Sportlich ist er für uns extrem wertvoll, weil er in meinen Augen der beste Zweikämpfer der ganzen Liga ist. Er ist für mich die personifizierte Demut und macht uns auch aus diesem Grund erfolgreich. Ich freue mich auf viele weitere Abwehrschlachten mit ihm als meinen Kapitän, weil ich mich immer auf ihn verlassen kann." (Jan Gernlein, Trainer FC Eintracht Bamberg)

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Christopher, was kann den FC Eintracht Bamberg noch erschüttern?
Darüber mach ich mir eigentlich keine Gedanken. Ich freue mich nur auf jedes verbleibende Spiel mit dieser Mannschaft. Wir werden uns Woche für Woche im Training bestmöglichst auf den nächsten Gegner vorbereiten und uns gegenseitig pushen, um abliefern zu können - und das Maximale rauszuholen.

Und was kann ihn auf den Weg in die Regionalliga noch aufhalten?
Wir sind als Mannschaft zu einer echten Einheit zusammengewachsen und haben dazu auch fußballerisch sehr viel Qualität. Daher wissen wir, dass wir jeden Gegner schlagen können, wenn wir an unser Maximum gehen. Wir wissen aber auch, dass, wenn wir nur einen Zentimeter nachlassen, jedes Spiel kippen kann, da es in der Bayernliga keine einfachen Spiele gibt. Daher ist es absolut von Nöten, die Konzentration bis zum Schluss ganz oben zu halten.

Nebel-Chaos in Gebenbach, die vielen Spielabsagen und die vielen Englischen Wochen in der Folge: Wäre der Aufstieg längst fix, wenn Ihr nicht mit so vielen Nebenkriegsschauplätzen zu kämpfen hättet?
Klar sind all diese Dinge im ersten Moment ärgerlich gewesen. Aber sie haben uns noch enger zusammengeschweißt, weil wir da gemeinsam durchgegangen sind und uns gesagt haben: Jetzt erst recht! Von daher haben wir als Gruppe aus diesen Erlebnissen auch viel positives ziehen können.

Denken wir mal zwei Schritte nach vorne: Ist diese, "Deine", Truppe Regionalliga-tauglich?
Natürlich ist das Ziel der Aufstieg in die Regionalliga und ich traue dieser Mannschaft definitiv auch zu, dort zu bestehen. Doch darüber denke ich noch nicht nach. Wir haben noch einen schweren Weg zu gehen und fokussieren uns ganz auf die kommenden Aufgaben.

Der FC Eintracht sorgt für Schlagzeilen - im positiven Sinne. Die DJK auch - im negativen Sinne. Dein Ex-Verein kämpft um den Erhalt der 5. Liga. Hast Du noch Kontakt nach Wildensorg?
Klar hab ich noch den ein oder anderen Kontakt nach Wildensorg und in Bamberg läuft man sich sowieso immer mal über den Weg. Da ich kein Spieler der DJK mehr bin, steht es mir auch nicht zu, die Saison der DJK zu bewerten. Ich denke für den Bamberger Fußball wäre es wichtig, wenn Don Bosco die Klasse hält. Außerdem hab ich mit einigen Spielern selbst zusammengespielt und wünsche ihnen natürlich den Klassenerhalt - direkt oder über die Relegation.

Abschließend der Blick in die nähere Zukunft: Wird die SpVgg Bayern Hof unter der Woch als vermeintlicher Außenseiter Eure letzte schwere Aufgabe?
Das Duell gegen Hof wird definitiv eine sehr schwere Aufgabe, aber nicht unsere letzte. Es klingt zwar abgedroschen, aber wie gesagt: Es gibt in der Bayernliga keine leichten Spiele. Jedes Spiel ist harte Arbeit. So werden wir jedes angehen, bis zum Schluss.

Vielen Dank für das Interview - und alles Gute für die Zukunft!

– Foto: Sascha Dorsch

Aufrufe: 02.5.2023, 08:15 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor