2024-05-02T16:12:49.858Z

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Daniel Thioune (r.) hofft, dass es mehr eigene Talente in die U23 schaffen.
Daniel Thioune (r.) hofft, dass es mehr eigene Talente in die U23 schaffen. – Foto: Eibner-Pressefoto

Chefcoach fordert mehr Eigengewächse

Daniel Thioune kritisiert die mangelnde Durchlässigkeit aus dem NLZ in die eigene U23.

Auch am vergangenen Freitag war es wie an den bisherigen Spieltagen. Die Partie von Fortunas U23 in der Regionalliga West war parallel zu der der Profimannschaft angesetzt. Ein Umstand, über den sich Cheftrainer Daniel Thioune ganz grundsätzlich mächtig ärgert: „Ich begrüße, dass wir eine U23 haben. Was ich nicht begrüße, dass die U23 immer zur gleichen Zeit spielt wie wir, das ist völliger Quatsch.“

Grund für den Ärger: Der 49-Jährige würde gerne mehr junge Spieler, die bei den Profis nicht zum Zug kommen, zur U23 abstellen, damit diese dort Spielpraxis sammeln können. Ein Problem, dass alle U23-Teams der Profivereine betrifft, weshalb er mit dieser Meinung nicht alleine ist, wie „Zwote“-Coach Nico Michaty klarstellt.

„Das ärgert alle U-Mannschaften, weil es letztendlich ihren Sinn, die Ausbildung von jungen Spielern, konterkariert.“ Der 49-jährige Michaty, der bereits in seiner sechsten Saison als Trainer der U23 ist, betont, wie wichtig es sei, „dass die jungen Spieler auch mal vor Fans spielen und Jungs, die oben kaum Einsatzzeiten haben, auch Spielpraxis bekommen“. Spielern wie Jona Niemiec oder Takashi Uchino könnte so in ihrer Entwicklung geholfen werden.

Bestrebungen nicht nur seitens der Fortuna, sondern auch von anderen Vereinen neu über die Ansetzungen in der Regionalliga West nachzudenken, habe es gegeben, allerdings sperren sich bislang der Verband sowie die zuständigen Sicherheitsbehörden dagegen und die Gespräche zu dieser Thematik verliefen ins Leere. Das Ganze hat für Thioune allerdings auch etwas Positives: „Super ist, dass wir an Tagen nach den Spielen dann zusammen das Spiel-Ersatztraining machen können. Dann müssen wir nicht mit acht, sondern können mit 14 Spielern trainieren. So war es die letzten Wochen.“

Die Durchlässigkeit passt nicht

Der Übungsleiter hat noch einen weiteren Kritikpunkt, der auf die Personalpolitik der eigenen U23 abzielt: „Ich finde, dass wir nicht ganz so viele Spieler aus dem NLZ in die zweite Mannschaft bringen. Wir sammeln sehr viele Spieler ein aus der Region.“ Diesen Sommer stießen insgesamt 15 Spieler neu zur U23, darunter mit Daniel Bunk, Enes Yilmaz und Lennard Wagemann, wie bereits im vergangenen Jahr nur drei aus der eigenen U19.

Auf die Kritik des Profi-Trainers angesprochen hält „Zwote“-Coach Michaty allerdings dagegen, dass dies auch mit der Qualität der hauseigenen Talente zusammenhänge: „Es ist immer unser und mein Ziel, dass wir eine hohe Durchlässigkeit durch alle Mannschaften haben. In den letzten Jahrgängen war es so, dass nicht so viele Spieler in Frage kamen, den Sprung in die U23 zu schaffen.“

Daran zu arbeiten und die Zahl der Fortuna-Talente in der U23 zu erhöhen, sei ein Prozess, der sich nicht von heute auf morgen verändern ließe. Der aktuelle U-19-Jahrgang mache ihm aber Hoffnung,dass im kommenden Sommer mehr eigene Jungs den Sprung schaffen.

Für Daniel Thioune sollte es viel eher der Weg sein, dass „wir mehr Fortuna-Spieler“ in der U23-Mannschaft haben. „Wenn wir dann mehr Fortuna-Jungs haben, haben sie vielleicht einen kleinen Bonus, dass man ein bisschen näher drauf guckt“, verspricht er dem eigenen Nachwuchs und macht Hoffnung, dass bald weitere „echte“ Fortuna-Talente dem Vorbild von Emmanuel Iyoha, Shinta Appelkamp oder Jamil Siebert folgen.

Aufrufe: 08.9.2023, 13:00 Uhr
RP / Justus StellyAutor