2024-06-14T06:55:53.576Z

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Die mehr als 30 Spieler des SV Türkgücü Bramsche haben vornehmlich türkische Wurzeln. Trainiert wird aktuell auf dem Sportplatz in Ueffeln.
Die mehr als 30 Spieler des SV Türkgücü Bramsche haben vornehmlich türkische Wurzeln. Trainiert wird aktuell auf dem Sportplatz in Ueffeln. – Foto: Türkgücü Bramsche

Bramsche hat einen neuen Sportverein

Der SV Türkgücü Bramsche startet im August in der 3. Kreisklasse / Viele Kicker mit FCR-Vergangenheit

Mit dem SV Türkgücü Bramsche gibt es in der Tuchmacherstadt einen neuen Sportverein. Schon zur bald beginnenden neuen Saison wird das Fußballteam an den Start gehen.

So einiges an Organisation liegt hinter den Verantwortlichen um den Vorsitzenden Fevzi Irmak. Seit vergangenem Herbst wurde die Vereinsgründung von Türkgücü Bramsche vorangetrieben. Viel Bürokratie, rechtliche Fragen und Meldefristen mussten beachtet werden, doch nun steht fest: Der neue Club wird mit einer Herrenfußballmannschaft am organisierten Ligabetrieb teilnehmen.

Erstes Testspiel beim SV Ohrbeck

„Es war sehr nervenraubend, aber wir freuen uns jetzt darauf, spielen zu können“, sagt Trainer Ugur Erdogan. Am Sonntag fand bereits das erste Freundschaftsspiel statt: Beim SV Ohrbeck verloren die Bramscher zwar mit 2:6, ein besonderer Moment war der erste Auftritt in den Türkgücü-Trikots aber dennoch. Am nächsten Wochenende folgt ein weiterer Test gegen den FC Sultan Spor in Bad Essen und am 7. August fällt der Startschuss in der 3. Kreisklasse beim SV Concordia Belm-Powe III.

Der Verein verfügt über mehr als 30 Spieler, von denen die meisten türkische Wurzeln haben. Alle waren entweder bis zuletzt aktiv oder steigen nun wieder in den Fußball ein. Sportlich kann sich das Team wahrscheinlich gut präsentieren, immerhin haben einige Fußballer schon in höheren Ligen Erfahrung gesammelt. „Wir wollen Spaß haben und haben natürlich auch den Ehrgeiz, Spiele zu gewinnen. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft sind aber das Wichtigste“, sagt der Vereinsvorsitzende Fevzi Irmak, der selbst schon beim SC Epe-Malgarten, in Merzen und vor allem beim FCR Bramsche aktiv war.

Ohnehin haben die meisten Türkgücü-Spieler eine FCR-Vergangenheit. Am Wiederhall gab es in der Vergangenheit schon zwei Anläufe, eine türkisch geprägte Mannschaft innerhalb dieses Vereins zu etablieren. Zeitweise lief es gut, dann gab es aber auch Undiszipliniertheiten, die der FCR Bramsche so nicht tolerieren konnte. Um weiter gemeinsam kicken zu können, mussten die Spieler deshalb ihren eigenen Verein gründen.

„Wir wünschen den Jungs alles Gute und viel Erfolg!“, betont der FCR-Vorsitzende Frank Tschörtner. Ganz selbstverständlich sei den Sportlern die Passfreigabe ermöglicht worden, man sei auch nicht im Groll auseinandergegangen. „Es sind auch ganz viele Spieler, die mal bei uns waren, zuletzt aber nicht mehr aktiv waren“, erläutert Tschörtner, warum die Abgänge für den FCR verkraftbar sind.

Der Heimspielort Ueffeln ist ungünstig

Gerne hätte Türkgücü Bramsche auch den Sportplatz am Wiederhall für Training und Heimspiele genutzt, immerhin kommen die meiste Spieler aus dem Stadtkern. Vonseiten der Stadt wurde ihnen aber nur eine Trainingszeit am Donnerstagabend in Ueffeln gegeben. „Das ist für uns die schlechteste Option gewesen, aber wir sind trotzdem glücklich, dass wir überhaupt etwas bekommen haben“, sagt Fevzi Irmak.

Der Wiederhall ist derzeit nur eingeschränkt nutzbar, weil der Hauptrasenplatz von Maulwürfen unterwandert ist. „Da ist noch nichts passiert. Das ist ein unhaltbarer Zustand für uns, weil wir mit allen Herren- und Jugendmannschaft auf nur zwei Feldern trainieren können“, verdeutlicht Tschörtner den Zustand.

Türkgücü wird deshalb auch seine Heimspiele in Ueffeln austragen. In der 3. Kreisklasse wird es Derbys gegen Hesepe/Sögeln II, den SC Epe/Malgarten II oder auch TuS Engter III geben. Und am 2. Oktober kehrt die neu gegründete Mannschaft dann doch auf den Wiederhall zurück. Dann findet nämlich das mit Spannung erwartete Duell mit dem FCR Bramsche III statt - gleichzeitig ein Wiedersehen mit ehemaligen Teamkollegen.

Eine Mannschaft des TSV Ueffeln gibt es in dieser Staffel nicht, trotzdem wird es viele Berührungspunkte geben, da die beiden Vereine den Sportplatz am Freibad gemeinsam nutzen. Parallel zur Türkgücü-Trainingszeit übt auch die zweite Herrenmannschaft vom TSV auf der Anlage.

Achter Verein mit einer Fußballabteilung

Türkgücü Bramsche will sich nun neben den sieben anderen Bramscher Vereinen, in denen Fußball gespielt wird, etablieren. Fevzi Irmak und Ugur Erdogan wissen, dass es noch viel Kraft kosten wird, ihren Club langfristig stabil aufzustellen. Im Moment soll aber das im Vordergrund stehen, was die Hobbysportler überhaupt zusammengebracht hat: der Spaß am Fußball.

Aufrufe: 019.7.2022, 16:00 Uhr
Matthias BenzAutor