2024-05-08T14:46:11.570Z

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Eugen Polanski hat bei Borussia Mönchengladbach verlängert.
Eugen Polanski hat bei Borussia Mönchengladbach verlängert. – Foto: Gerhard Hannappel

Borussia Mönchengladbach: Polanski-Vertrag bis 2026 verlängert

Der U23-Trainer und Borussia haben sich auf einen über die Saison hinausgehende Zusammenarbeit geeinigt.

Für Eugen Polanski war 2023 ein Achterbahn-Jahr, 2024 beginnt für ihn mit einer guten Nachricht: Borussia Mönchengladbachs U23-Trainer hat seinen auslaufenden Vertrag bis 2026 verlängert. „Borussia hat mir in den letzten Jahren viel Vertrauen geschenkt, ich arbeite sehr gerne hier und möchte das Vertrauen zurückzahlen. Deswegen waren die Gespräche unkompliziert und ich bin froh, meinen Vertrag verlängert zu haben“, wird Polanski zitiert.

Dass er damit sicher über den Sommer hinaus in Gladbach bleibt, ist allerdings nicht klar – durch die Unterschrift nun aber möglich. Sollte es für Polanski eine Option in einer höheren Liga geben und er gewillt sein, sich entsprechend zu verändern, dürfte Borussia ihm keine Steine in den Weg legen. Dass Polanski durchaus seine Möglichkeiten auslotet, zeigte sich im November 2023.

Der 37-Jährige hatte da die Chance, beim VfL Osnabrück anzuheuern, sagte dem Zweitliga-Schlusslicht aber ab. „Ich hatte einen guten Austausch mit den Verantwortlichen aus Osnabrück, habe mich aber entschlossen, bei Gladbach zu bleiben. Ich bin sehr gerne hier bei Borussia“, erklärte Polanski gegenüber unserer Redaktion. „Dazu kommt: Der Zeitpunkt für einen Wechsel wäre aufgrund der Situation meiner Mannschaft und des Fußballlehrer-Lehrgangs nicht passend.“

Während der Pro-Lizenz-Lehrgang inzwischen beendet ist, verschlimmerte sich die Lage der U23 in der Regionalliga West bis zur Winterpause noch. Nach fünf Niederlagen in sechs Spielen belegt Gladbach den 14. Tabellenplatz, der SC Wiedenbrück auf dem möglichen ersten Abstiegsplatz ist punktgleich. Kommt aus der Dritten Liga ein NRW-Team runter, steigen aus der Regionalliga vier Mannschaften ab – momentan ist der MSV Duisburg als Vorletzter akut gefährdet.

Polanski hat mit der U23 also zunächst einmal ein Horrorszenario für Borussia abzuwenden. In der Saison nach einem großen Kaderumbruch kann er nicht wie die Profis auf den laufenden „Prozess“ verweisen, sondern steht deutlich mehr unter Druck. Das erste Pflichtspiel steht am 27. Januar an, der dritte Anlauf, das ausgefallene Duell mit Rot-Weiß Oberhausen nachzuholen. Nach der ersten Woche der Vorbereitung bestreitet die U23 am Samstag um 14 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Testspiel in Duisburg, das mögliche Schicksalsteam aus der Dritten Liga.

2023 war Polanski – sowohl mit seiner Mannschaft als auch persönlich – zwischenzeitlich sehr hoch geflogen. Die Vizemeisterschaft verpasste die U23 erst am letzten Spieltag, anschließend verließen die drei besten Scorer den Verein. Im Mai war Polanski zwischenzeitlich der Top-Anwärter auf die Nachfolge für den Fall, dass Borussia sich von Daniel Farke trennt – der Anfang Juni offiziell eintrat. Doch da hatte der Klub bereits umgeschwenkt auf Gerardo Seoane.

Nächster Schritt anderswo?

Der Schweizer ist auch der Grund, warum es unwahrscheinlich geworden ist, dass Polanski in Gladbach direkt vom U23- zum Bundesligacoach befördert wird. Seoane hat bis 2026 unterschrieben, nach Jahren der hohen Fluktuation auf der Cheftrainerposition soll wieder Kontinuität einkehren, und der 45-Jährige hat sich Borussia so sehr verschrieben, dass die Tür für Polanski voraussichtlich zu lange verschlossen sein wird. Eher macht der Viersener den nächsten Schritt also woanders.

Unabhängig von seiner weiteren Karriereplanung besitzt Polanski nach seiner Vertragsverlängerung jetzt die Perspektive, weiter in Gladbach zu wachsen. Der Verein hat ihm eindeutig das Vertrauen ausgesprochen. „Wir waren schon bei seiner Ernennung zum U17-Trainer überzeugt davon, dass Eugen ein großes Trainer-Talent ist. Diese Einschätzung hat er durch seine Entwicklung in den letzten Jahren untermauert“, sagte Sportchef Roland Virkus.

Aufrufe: 012.1.2024, 20:30 Uhr
RP / Jannik Sorgatz und Karsten KellermannAutor