2024-05-16T10:25:37.604Z

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Der Bretzenheimer Laurin Hake (links) kämpft mit Dugukan Tüysüz um den Ball.
Der Bretzenheimer Laurin Hake (links) kämpft mit Dugukan Tüysüz um den Ball. – Foto: hbz/Sämmer

Blitz-Hattrick vergrößert Bretzenheimer Sorgen

TSG verliert zuhause gegen Bingen +++ Mehr Basics täten dem Team gut

Mainz. Auch ihr drittes Verbandsliga-Heimspiel in diesem Jahr hat die TSG Bretzenheim verloren. Beim 2:3 (0:3) gegen Hassia Bingen gelang es nicht mehr, fatale vier Minuten, in denen Gianni Auletta einen Hattrick hinlegte (10., 12., 13.), zu korrigieren. Drei Punkte ist das rettende Ufer nun weg.

Gegentorflut: Ohne Abwehrchef Luca Scherer (Saison-Aus nach Kreuzbandriss Anfang Oktober) fehlt hinten die ordnende Hand. Dreimal drei Gegentore daheim in Serie, dazu jeweils zwei auswärts (3:2 in Fußgönheim, 2:2 in Kandel) sind auch mit der besten Offensive nicht zu korrigieren. Erst durfte Auletta frei einköpfen, dann lief er Philipp Heim nach Steckpass und Ballverlust weg. Dank Tim Heberers Paraden gegen Dennis Esmaieli (19., 35.) blieb die TSG im Spiel, aber die erzwungene Dauer-Rotation im Tor trägt auch nicht zur Stabilität bei.

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Stürmermangel: Jacob Roden im Urlaub, Marco Rothenburger am Rücken lädiert, Jonas Gangl berufsbedingt lange im Ausland, Nick Jarzombek langzeitverletzt, selbst Simon Höss aus der Zweiten ist angeschlagen – ohne fünf potenzielle Mittelstürmer die Sechs-Punkte-Spiele gegen Bingen und beim FK Pirmasens II (Donnerstag, 19.30 Uhr) zu bestreiten, ist eine immense Hypothek. Nachdem die 46er Aulettas Hattrick verdaut hatten, spielten sie immer besser mit, entfachten Druck, ließen aber den Torinstinkt vermissen – bis Muhammed Yasar den Querpass von Benjamin Zähme über die Linie drückte (68.) und Redzo Krijestorac eine Flanke von Nick Zimmermann einköpfte (74.). Doch bis auf Zimmermanns (70.) und Yasars (80.) Distanzschüsse musste Hassia-Keeper Fabian Haas nichts mehr parieren.

Stimmung: Die Moral stimmt. Auch nach dem frühen 0:3 gab es keine Auflösungserscheinungen. „Die Köpfe waren erst mal unten, aber dann haben wir das Spiel gemacht“, sagt Verteidiger Justin Padberg. Bitter sei, die Chance, über den Strich zu rutschen, verpasst zu haben. Aber verzagt klingt der 24-Jährige nicht. „Die Mannschaft ist intakt“, sagt Trainer Daniel Pollner, „wir hatten eine gute Trainingswoche. Ich glaube, dass wir den Kopf wieder nach oben kriegen. Wir zerfleischen uns nicht gegenseitig, sind positiv.“

Spielstil: Vielleicht zu positiv? Die TSG pflegt einen technisch sauberen Spielstil mit vielen Elementen aus dem Ballbesitz-Lehrbuch. In neun seiner 24 Spiele schoss der Aufsteiger mindestens drei Tore. Jetzt auf Klassenkampf zu wechseln, würde kaum funktionieren. Aber mehr Basics, begonnen bei einer kompakten Defensive, täten gut.

Perspektiven: Zum Saisonende wird das Cheftrainer-Duo zur Hälfte neu besetzt. Natürlich bringt eine solche Konstellation Unruhe, auch wenn alle Beteiligten glaubhaft versichern, bis zuletzt mit vollem Engagement an einem Strang zu ziehen. Die Fülle Urlauber mitten in der heißen Saisonphase wirft allerdings die Frage auf, ob jeder alles für den Klassenerhalt zu geben bereit ist. Nur noch zwei Partien gegen Teams, die man einzuholen hofft, stehen aus. In Pirmasens steht die TSG unter Zugzwang.



Aufrufe: 02.4.2023, 20:30 Uhr
Torben SchröderAutor