BFC Südring zeigt anderes Gesicht - übernimmt aber rote Laterne

Der BFC Südring wollte unbedingt spielen. Auch wenn zu Beginn nur sechs Spieler auf dem Feld standen. Die Belegschaft wurde aber schnell aufgefüllt, schlussendlich fanden genau elf Kicker der Kreuzberger den Weg zum Elchdamm. Mit fünf Minuten Verspätung wurde die Partie so angepfiffen. Doch auch in Überzahl taten sich die Gastgeber, der Nordberliner SC, von Beginn an schwer. Auch wenn das Ergebnis, am Ende wurde es ein 13:1, eine deutliche Sprache spricht, wusste man spielerisch nur seltener zu überzeugen.

Nach dem 1:0 in der zehnten Spielminute neutralisierten sich die Teams. Erst zehn Minuten später die Doppelchance zum 2:0, dann auf der anderen Seite die zum Abschluss. In Minute 27 machten es die Gäste dann besser, als bei ihrer ersten Gelegenheit und brachten den Ball im Kasten unten. Doch das Tor brachte keine Souveränität in das Spiel des BFC, stattdessen gab es einen Knick, es folgten sieben Tore des Nordberliner SC innerhalb von 13 Minuten bis zur Pause.

Erstaunlich: trotz der sich anbahnenden deutlichen Niederlage blieb es auf dem Feld, auch untereinander, bei einem sehr fairen Umgangston. Nicht eine gelbe Karte erhielten die Gäste. Der Schiedsrichter hatte während der gesamten 90 Minuten keine Probleme die Partie zu leiten.

„Traust du uns zehn Tore in der zweiten Halbzeit zu“, wurde ich gefragt. „Nein“, lautete die Antwort. Es war nicht zu übersehen, dass dem Team die notwendige Fitness für Bezirksliga-Fußball fehlte. Training? Scheint in den letzten Wochen bei vielen Fehlanzeige gewesen zu sein, einige waren zuletzt verletzt oder zumindest angeschlagen. Und trotzdem stemmte sich die Mannschaft auch in Abschnitt zwei dagegen.

Die Gastgeber, mit der deutlichen Führung im Rücken, sorgten schlussendlich zwar deutlich, taten sich aber dennoch weiterhin schwer. Zu oft wollten Spieler sich mit Einzelaktionen mit dem Kopf durch die Wand, verzettelten sich. So schafften es die Gäste trotz einiger eklatanter Fehler im Spielaufbau einige Nadelstiche zu setzen, ein zweites Tor wollte aber nicht fallen. Knapp 20 Minuten agierte Südring dabei in Unterzahl. Der auffällige Kapitän Jusuf Aydin gab dabei seine Position in n der Offensive angeschlagen freiwillig her und beschränkte sich aufs verteidigen. Zuvor hatte er mehrmals per schönem Schlenzer getroffen.

Mit dem deutlichen Sieg übergab der Nordberliner SC die Rote Laterne an dem BFC Südring, die nun mehr denn je um den Klassenerhalt bangen müssen. Eine Entscheidung zwecks der beiden Spielabbrüche steht zudem noch aus. Auf der anderen Seite bestehen wieder realistische Hoffnungen, in der Bezirksliga bleiben zu können. Vier Siege, dazu zwei Remis und nur eine Niederlage in den letzten sieben Spielen geben Anlass dazu. Kommende Woche kommt es zum spannenden und möglicherweise wegweisenden Spiel gegen den FC Amed, die eine heftige Abreibung kassierten und mit einer Niederlage nochmal mehr in den Abstiegsstrudel hineingezogen werden könnten. Es bleibt spannend.