Noch vor Beginn der Winterpause hatten sich Alexander Salem und Fußball-Kreisklassist TSV Grafing getrennt. Es musste aber nicht nur ein neuer Coach gefunden werden.
Grafing – Auch der Posten des Abteilungsleiters – bislang in Händen von Mathias Stockinger – war vakant. Nun ist der Vorstand wieder komplett. Zumindest interimsmäßig.
Abgesegnet werden muss die Umbesetzung auf der nächsten Mitgliederversammlung der Grafinger Kicker im kommenden März. Dass jemand dagegen votiert, ist jedoch nicht zu erwarten. Denn mit Stefan Pfeifer übernimmt ein „alter“ Bärenstädter das Kommando. Der 57-Jährige durchlief in Grafing alle Jugendstationen, spielte kurz in Markt Schwaben (1992/93) und beim Landesligisten (damals zweithöchste Klasse in Bayern) in Rosenheim (1995). Bereits vor geraumer Zeit stand Pfeifer davor, Verantwortung zu übernehmen. „Man kann nicht nur immer über notwendige Veränderungen reden, man muss auch einmal Taten folgen lassen.“ Dem neuen Abteilungsleiter, der bereits zwölf Jahre als Jugendtrainer in Grafing arbeitete, schweben „neue Wege auf vielen Ebenen“ vor.
Einen davon beschreitet der Verein künftig mit Ralf Schedlbauer (49) als Trainer. Der frühere Pframmerner und Glonner Trainer und Spieler brachte sich dabei selber als Kandidat ins Spiel. Ein Kollege habe ihm einen Zeitungsausschnitt gezeigt, in dem vom freien Trainerposten beim TSV berichtet wurde. „Grafing hat mir schon immer gefallen. Es waren stets enge, derbyähnliche Duelle. Der Verein hat eine junge Mannschaft und kommt in der Jugend ohne eine Spielvereinigung aus, das beeindruckt.“
Mit Schedlbauer soll Grafing „wieder einen einfachen, nicht verkopften Fußball spielen. Nicht mit falscher Neun, hängender Sechs oder falscher Fünf“, wie Stefan Pfeifer betont. Schedlbauer, der in Adling wohnt, will erst die Mannschaft kennenlernen, bevor er ein Konzept entwickelt, das die Grafinger zurück in die Kreisliga bringen soll. „Die Spieler sollen vor allen Dingen Spaß haben“, so der neue Coach: „Sie müssen sich auf den Sonntag und das Spiel freuen.“
Bis zum Trainingsauftakt des Kreisklassisten am 23. Januar arbeiten die Spieler eigenverantwortlich an ihrer Fitness. Womit sie gut beraten sein dürften. Gilt Schedlbauer doch als einer, der besonderen Wert auf Ausdauer legt. Frag nach bei den Kickern, die in Glonn und Pframmern unter seinem Kommando schwitzten. (hw)