2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Jani Pless

Backnanger Bub Blaskic gegen die Heimat

Für Normannias Trainer ist das Spiel gegen die TSG Backnang ein besonderes.

In der Fußball-Oberliga kommt es am kommenden Samstag (14 Uhr) zu einem besonderen Spiel für Gmünds erfolgreichen Übungsleiter Zlatko Blaskic. Es geht gegen die TSG Backnang, bei der er selbst lange Jahre aktiv gewesen ist, zudem noch in Backnang wohnt. „Es ist das Spiel gegen meine Heimat, meinen Wohnort, meinen Ex-Verein“, freut sich Blaskic bereits auf dieses Duell.

Sechs Jahre hat er als Spieler bei der TSG verbracht, vier Jahre dann als Trainer. In der U17 wechselte Blaskic erstmals zur TSG, damals aus Sulzbach, in die höchste Spielklasse mit Gegnern wie den Stuttgarter Kickers, dem VfB Stuttgart oder dem VfR Heilbronn.

„Dort hatte ich zwei überragende Jahre und mein Wechsel zum VfB Stuttgart stand schon fest. Ich hatte die Rechnung aber ohne die Ausländerbehörde gemacht, denn im Juni 1998 wurden wir als Familie aus Deutschland abgeschoben“, erinnert sich Blaskic zähneknirschend an diesen Umstand zurück. „Und das, obwohl mein großer Bruder hier studiert hat und meine Eltern einen festen Arbeitsplatz hatten. Das war schon unglaublich, darüber kann ich auch rückblickend nur den Kopf schütteln“, so Normannias Trainer. Erst 2003 war die Rückkehr nach Deutschland möglich. „Das war schon hart damals.“

Als Spieler kehrte er 2010 wieder zurück nach Backnang, damals in die Landesliga. Blaskic blieb bis 2013 und dem Aufstieg in die Verbandsliga, „damals als Teamkollege und kongenialer Partner auf der rechten Seite von Stephan Fichter“, sagt er lachend. Fichter ist bekanntlich aktuell der Sportliche Leiter der Normannia. Bereits im Aufstiegsjahr begann Blaskic, seine Trainerkarriere bei der U19 zu starten. Dort blieb er schließlich zwei Jahre und krönte diese Zeit mit dem Aufstieg in die Verbandsstaffel sowie gleich zwei Pokalsiegen.

2015 dann übernahm er die U23 und führte diese im ersten Jahr zum Aufstieg in die Bezirksliga, ein Jahr später dann zum Klassenerhalt. „2017 verabschiedete ich mich als Co-Trainer in die 3. Liga zu Großaspach“, so Blaskic. „Insgesamt hatte ich zehn fantastische Jahre bei der TSG Backnang, kenne dort immer noch jede handelnde Person, jede Kabine, jeden Stein. Dort fühle ich mich immer willkommen und habe sehr viele Freundschaften geschlossen“, sagt Blaskic, der aber die alte Liebe am kommenden Samstag zumindest für 90 Minuten verdrängen wird. „Dieses Willkommensein bei der TSG ist die größte Anerkennung für mich.“

Aufgeregt sei er nicht, wenngleich es sein erstes Spiel als Cheftrainer im Etzwiesen-Stadion ist. Aufgeregt war er bei der Geburt seiner Kinder, sagt er lachend. „Ich freue mich auf die Partie, freue mich auf viele bekannte Gesichter. Es kommen viele Freunde zum Spiel, meine Familie. Zum Stadion werde ich tatsächlich zu Fuß laufen“, blickt er bereits auf Samstag, um lachend anzufügen: „Parkplätze gibt es vor dem Stadion so oder so nicht genügend.“

Ganz gleich, wie das Ergebnis am kommenden Samstag ausfallen werde, für Blaskic steht fest: „An meiner Verbundenheit zur TSG Backnang wird sich garantiert nichts ändern.“ Wenngleich er natürlich für traurige Backnanger Gesichter sorgen möchte – denn natürlich möchte er mit der Normannia weiter punkten, das steht außer Frage.

Aufrufe: 06.9.2023, 08:25 Uhr
redAutor