Dass Fußballspiele abgebrochen werden müssen, ist heutzutage leider keine Seltenheit mehr. Die Gründe dafür können vielfältig sein - und immer wieder ereignen sich Vorgänge, die es so noch nicht gegeben hat. Eine Tendenz ist dabei allerdings feststellbar: Immer häufiger liegt die Ursache für die Abbrüche gar nicht auf dem Fußballplatz, sondern sie befindet sich jenseits des Rasens.
So berichtet die WAZ in ihrer Online-Ausgabe nun üben den Abbruch des Halbfinales im Kreispokal Duisburg-Mülheim-Dinslaken der B-Junioren zwischen Viktoria Buchholz und Rhenania Hamborn, der sich bereits in der vergangenen Woche zugetragen hatte. Dort ging es nach 60 Minuten nicht mehr weiter - und der Auslöser kam dem Vernehmen nach von außen.
Die Buchholzer Gastgeber waren zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg in das Finale, was gleichbedeutend mit dem Einzug in den Niederrheinpokal gewesen wäre. Beim Stand von 2:0 soll ein Hamborner Spieler aus einer Gruppe Jugendlicher heraus beleidigt worden sein, die abseits des Spielfeldes stand. Viktoria-Trainer Andreas Kunath bestätigt in dem Bericht, dass es eine solche Beleidigung gegeben habe. Natürlich hat sich ein B-Junior in einer solchen Situation noch nicht so im Griff wie ein erwachsener Mann das haben sollte, beleidigte zurück und sah dafür vom Schiedsrichter die Rote Karte. In der Folge entschieden sich dann die Hamborner, das Spiel nicht fortzusetzen, um eine weitere Eskalation der Lage zu verhindern, wie Hamborns Cafer Kaya dort schildert.
Unterschiedliche Auffassungen vertreten die Vereine in der Frage, wem die pöbelnden Jugendlichen zuzuordnen sind. Während die Buchholzer angaben, diese hätten nichts mit dem Verein zu tun, lässt sich Kaya dort zitieren: "Wir kommen aus dem Duisburger Norden und spielen im Duisburger Süden. Zu wem sollen die gehören?" Kaya hätte sich auch ein Einschreiten der Gastgeber gewünscht. Die es nun mit der Spielwertung weitergeht, wir das Kreisjugendsportgericht entscheiden müssen. Wer von sich aus ein Spiel abbricht, hat dabei aber selten wirklich gute Karten.