Zum Auswärtsspiel in der Kreisliga B2 Bochum bei der DJK AfB 06 Bochum ist die SG Linden-Dahlhausen nicht angetreten. Und zwar nicht – wie üblich – aus personellen Gründen, sondern aus Angst vor Gewalt.
In einem Statement, das die SG Linden-Dahlhausen auf Facebook veröffentlichte, begründete der Verein den Nicht-Antritt unter anderem mit dem Hinspiel zwischen beiden Mannschaften, das beim Stand von 1:0 für die SG abgebrochen wurde.
Es sei zu "Beleidigungen, einem Schlag, Tritten sowie einer Kopfnuss" gekommen, hieß es im Statement der SG. Zudem sollen andere Ligakonkurrenten, z.B. der SV Waldesrand Linden, bereits negative Erfahrungen mit der DJK gesammelt haben, weshalb man am 17. März das Feld nach 50 Minuten "aus Angst vor körperlichen Angriffen und Verletzungen sofort verlassen" habe. Daher habe die Mehrheit der Mannschaft der SG Linden-Dahlhausen für "nicht auflaufen" entschieden.
"Wir hoffen, dass diese Aktion den Kreis zu einer nachhaltigen Tat in dieser Angelegenheit bewegt", führten die Lindener ihre Stellungnahme, die am Morgen des Spieltags gepostet wurde, fort. "Kreisligafußball soll Hobby sein. Kein Angstraum. Gegen Gewalt im Fußball", schloss die SG ab.
Auf Nachfrage des WDR äußerte DJK-Geschäftsführer Bernhard Dettlaff, dass die Aussagen der SG Linden-Dahlhausen inhaltlich falsch seien, wodurch sein Verein und seine Spieler viel zu negativ dargestellt würden.
In einer Gegendarstellung der DJK, die am Montagabend auf Facebook veröffentlicht wurde, spricht der Verein von einer "rufschädigen Welle" auf Social Media und in der Medienlandschaft. "Die SG Linden/Dahlhausen verbreitet mit falschen Äußerungen Lügen über unsere erste Mannschaft. Es werden falsche Fakten aufgeführt, die nicht der Wahrheit entsprechen", hieß es im Statement. Die Aussagen der SG Linden/Dahlhausen würden bereits an "Rufmord" grenzen. Die Gewaltvorwürfe der Vereine SV Waldesrand Linden und TuS Querenburg stritten die Blau-Weißen ab.
Zudem sprach der Verein von rassistischen, islam- und ausländerfeindlichen Kommentaren in den sozialen Medien nach der Bekanntgabe der Lindener Absage auf Facebook.
Im Dezember wurde der Verein zu einer Geldstrafe von 500 Euro verdonnert worden, nachdem ein Schiedsrichter im Rahmen der Partie gegen den SV Sevinghausen angespuckt worden war. Laut der "WAZ" konnte aber nicht eindeutig ermittelt werden, ob es sich dabei um einen Spieler der DJK gehandelt hat.