2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau

Zwei Urgesteine gehen: Walbaum und Bischoff

Nach "Domme" verlässt nun auch "Walli" den FC nach dieser Saison +++ Am Donnerstag kommt Aufstiegsaspirant Lotte nach Beeck

Beide haben den größten Erfolg in der Geschichte des FC Wegberg-Beeck, den 3:2-Sieg im Mittelrheinpokalfinale 2008 gegen Borussia Freialdenhoven und damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal, als Aktive mitgefeiert. Beide trugen maßgeblich zu den großen Aufstiegen 2010 in die NRW-Liga und 2015 in die Regionalliga West bei. Beide spielten jeweils genau zehn Jahre in Beecks Erster Mannschaft - und beide brechen am Saisonende ihre Zelte im Waldstadion ab.

Nach Dominik Bischoff (wir berichteten) geht nun auch Johannes Walbaum. Beecks Vizekapitän kam 2005 aus der A-Jugend Borussia Mönchengladbachs, verabschiedete sich 2008 als Pokalheld (zwei Tore im Endspiel gegen die Borussia) für ein Jahr zu Fortuna Düsseldorf und kehrte 2009 zum FC zurück. Aus dem Trio von Beecks Urgesteinen ist damit ab Sommer nur noch Kapitän Arian Berkigt übrig, der 2003 aus der A-Jugend Borussia Mönchengladbachs nach Beeck kam.

Im Unterschied zu Bischoff ("ich weiß noch überhaupt nicht, was ich fußballerisch ab Sommer machen werde") steht bei Walbaum der neue Verein bereits fest: Der 30-Jährige wechselt zu Niederrhein-Oberligist TSV Meerbusch. "Unterschrieben habe ich zwar noch nicht, aber per Handschlag haben wir die Sache geklärt", erklärte "Walli" auf Anfrage.

Im Unterschied zu Bischoff, der aus Verärgerung über mangelnde Einsätze in der laufenden Saison seinen ursprünglich bis Juni 2017 laufenden Vertrag auf seinen ausdrücklichen Wunsch bereits zu diesem Sommer hin auflösen ließ, läuft bei Walbaum der Vertrag in Beeck auch im Juni 2016 aus. "Ich bin jetzt 30 Jahre alt. Das ist der richtige Zeitpunkt, um noch mal was Neues zu machen. In Beeck habe ich alles erreicht, was man im Amateurfußball schaffen kann", sagt Walbaum. Was Beecks Teamchef Friedel Henßen völlig nachvollziehen kann: "Wallis Vertrag läuft aus - da ist es absolut legitim, dass er eine neue Herausforderung sucht." Lakonisch fällt sein Kommentar zu Bischoff aus: "Er hat diese Entscheidung für sich getroffen - wir haben ihr zugestimmt."

Weit mehr als diese Personalien beschäftigen Henßen zurzeit aber die Aufgaben am Osterwochenende - und die haben es in sich: Am Donnerstag kommt Aufstiegsaspirant VfL Sportfreunde Lotte nach Beeck (Anstoß 19.30 Uhr), Ostermontag geht's zum erstarkten Westfalen-Aufsteiger RW Ahlen.

Ins Visier nimmt Henßen aber zwangsläufig zunächst nur die kommende Aufgabe: "Natürlich sind wir da klarer Außenseiter. Doch eine kleine Chance haben wir, wie gerade auch das Hinspiel gezeigt hat." Da hielten die Kleeblätter lange Zeit ein 1:1, trotzten dem Lotter Dauerdruck der zweiten Halbzeit, ehe ein gleich doppelt irreguläres Tor den Sportfreunden den 2:1-Sieg brachte.

"Die Sportfreunde sind gerade in physischer Hinsicht enorm stark. Da müssen wir richtig gegenhalten und sehr konzentriert sein. Und speziell bei den zweiten Bällen nach Standards müssen wir weit wacher als zuletzt sein. Auf diese Art haben wir zuletzt ja fast alle Gegentore kassiert", bemerkt Henßen mit Blick auf die Partien gegen RW Essen, SC Verl und jüngst bei Viktoria Köln.

Nach vier Siegen in Folge (mit nur einem Gegentor) kommt Lotte mit breiter Brust nach Beeck. "Da wollen wir alles raushauen, was drin ist", bekräftigt Sportfreunde-Coach Ismail Atalan - und denkt ans Hinspiel zurück: "Da hat uns Beeck das Leben sehr schwer gemacht. Wir sind also gewarnt, müssen höllisch aufpassen. Wir haben großen Respekt vor Beeck, das wird kein Selbstläufer."

Trotz der großen Ambitionen und der weiten Fahrt wird der am Autobahnkreuz Lotte an der Grenze zu Niedersachsen beheimate VfL erst am Donnerstag anreisen. Atalan: "Eine vorherige Übernachtung können wir uns nicht leisten." Und auf die Frage, was ihn optimistisch stimme, am Ende die Nase vor dem großen Konkurrenten Borussia Mönchengladbach II zu haben, antwortet er: "Damit beschäftigen wir uns zurzeit noch überhaupt nicht. Für uns zählt aktuell nur das Spiel in Beeck."

Aufrufe: 023.3.2016, 08:00 Uhr
RP / Mario EmondsAutor