Zwei Knackpunkte

Philipp Skiba stand an der Werbebande und schüttelte den Kopf. Irgendwie konnte es der über 83 Minuten bis zu seiner Auswechslung enorm fleißig agierende 22-Jährige nicht fassen. Mit seinem neuen Team hatte er 0:2 den Kürzeren gezogen. „Ich finde, wir haben gut angefangen. Knackpunkt war natürlich vor allem der Elfmeter“, blickte der Neuzugang vom VfR Kirn auf die ominöse 58. Minute zurück. Warum Knackpunkt? Einen Befreiungsschlag bekam Daniel Pflüger unabsichtlich an die Hand. Eigentlich eine sogenannte 50:50-Entscheidung. „Muss man nicht geben“, ordnete auch Skiba die Strafstoß-Entscheidung von Schiedsrichter Jan-Eric Breuer zurecht. Und selbst Morlauterns Coach Daniel Graf gestand später: „Ich habe schon viele solcher Situationen gesehen, die nicht gepfiffen wurden.“ Dem bärenstarken Kevin Olali war’s egal, der netzte unhaltbar zum 1:0.

Zuvor hatten die Gäste von der Nahe eine starke erste Halbzeit abgeliefert. „Mit viel Leidenschaft, viel Herz und großer Disziplin“, wie SGE-Co-Trainer Dimitri Mayer seine Jungs lobte. Was imponierte, war der disziplinierte Auftritt vor allem im defensiven Umschaltspiel. Da gestatteten die Bad Kreuznacher aus ihrem 4-2-3-1-System heraus dem individuell besser besetzten, aber anfangs „ohne Emotion und verkrampft spielenden“ Gegner (O-Ton Graf) kaum Möglichkeiten, setzten ihrerseits immer wieder Nadelstiche. Vor der Abwehr machten Beytullah Kurtoglu, Michael Gilles und Deniz Darcan die Räume dicht. Was doch durchkam, fand meist in der aufmerksamen Viererkette seinen Abnehmer.

Nach dem Platzverweis gegen Glody Kuba herrscht Diskussionsbedarf.

Nach dem Wechsel machte Morlautern zwar mehr Druck – aber wer weiß, ob es ohne die beiden strittigen Entscheidungen zum Sieg gereicht hätte. Mit dem unglücklichen Elfmeter-Pfiff war es nämlich noch nicht getan. Es folgte nur fünf Minute eine weitere diskutable Situation. Glody Kuba hielt im Mittelfeldduell mit Raimundo Dombaxi „den Fuß drüber“ und sah dafür die Rote Karte. Ebenfalls eine aus SGE-Sicht sehr harte Entscheidung. „Meiner Meinung nach zu hart“, fand Philipp Skiba auch zu dieser Situation. Gelb hätte es auch getan.

Herkulesaufgabe in Unterzahl

In Unterzahl wurde es freilich zur Herkulesaufgabe für die Kreuznacher, die aber weiter in ihrer Ordnung blieben und sogar die eine oder andere Möglichkeit hatten. Der Charaktertest war dennoch bestanden, auch wenn Erik Tuttobene mit einem satten 20-Meter-Strahl acht Minuten vor Ende die Eintracht-Niederlage besiegelte.

Wie seine Mannschaftskollegen wird auch Philipp Skiba den Blick auf kommende Aufgaben richten. Und die haben es weiter in sich, schon am Freitag steht das Jahrmarktsderby gegen RWO Alzey auf dem Programm. Skiba ist trotz der Niederlage in der Verbandsliga angekommen. „Es war mir bewusst, dass hier ein anderer Fußball gespielt wird. Schneller und taktisch anspruchsvoller. Du darfst eben keine Fehler machen, die werden noch mehr bestraft wie etwa in der Landesliga.“ Ähnlich drückte es Morlauterns Trainer Daniel Graf aus: „Da geben Kleinigkeiten den Ausschlag, und heute war das Matchglück eben auf unserer Seite.“

SV MORLAUTERN - SG EINTRACHT 2:0

• SG Eintracht: Pies – Pflüger, Beltz, Kuba, Flühr – Gilles (67- Sperling), Kurtoglu – Mukamba (66. Missal), Darcan, Schneider – Skiba (83. Mecking).
• Tore: Olali (HE, 61.), 2:0 Erik Tuttobene (82.).
• Bes. Vork.: Rote Karte gegen Kuba (Eintracht, 65.) wegen groben Foulspiels.
• Schiedsrichter: Jan-Eric Breuer (Eiweiler).