2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Florian Schweiger gibt in Aiglsbach als Kapitän mit die Richtung vor.
Florian Schweiger gibt in Aiglsbach als Kapitän mit die Richtung vor. – Foto: Florian Würthele

Zuständig fürs Grobe - und die Rasenpflege

Aiglsbachs Kapitän Florian Schweiger (28) ist eine Institution in der Sommerau

In Aiglsbach gibt`s auch in unsicheren Zeiten eine Gewissheit: Wenn`s nun hoffentlich bald wieder losgeht, putzt Flo Schweiger hinten aus, Matthias Ehrenreich lenkt das Spiel und vorne versenkt der Gröber Mane die Kugel. Das ist schon seit Jahren so, und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. Der Dreiklang gibt im TVA-Orchester den Ton an.

"Das ist unsere große Stärke. Die Stützen des Teams sind seit Jahren da", bestätigt Florian Schweiger. Der - passenderweise - gebürtige Schwaiger (Ortsteil der Stadt Neustadt an der Donau) verließ im letzten A-Jugendjahr seinen Heimatverein und schloss sich dem TV Aiglsbach an. Seit über einem Jahrzehnt trägt er nun das grün-weiße Trikot und ist den Weg von der Kreisklasse bis in die Landesliga mitgegangen. Seit vier Jahren führt er die Truppe als Kapitän aufs Feld. Und die waren sehr erfolgreich: "Großen Anteil daran hatte Peter Gaydarov", macht Schweiger seinem ehemaligen Trainer, der jetzt im Nachwuchsbereich des 1. FC Nürnberg arbeitet, ein großes Kompliment.

Zusammen mit Routinier Andreas Blattner (36) bildet Schweiger das Innenverteidigung-Duo. Die beiden harmonieren prächtig. Blattner weiß mit seiner Erfahrung und Spielübersicht zu punkten, Schweiger kommt über die Physis: "Mein Zweikampfverhalten würde ich schon als meine Stärke bezeichnen. Zudem zeichnet mich mein Wille aus." Bis vor Kurzem hat der Systemtester bei Airbus in Manching nicht daran geglaubt, dass der Spielbetrieb noch in diesem Jahr wieder anlaufen wird. Die fehlende Perspektive hatte sich zuletzt auch im Training bemerkbar gemacht: "Der letzte Biss hat irgendwie gefehlt." Jetzt hat es aber am Dienstag doch überraschend grünes Licht aus der Staatskanzlei gegeben.

Letztes Ligaspiel: Die Erinnerung sind schon fast verblasst.

Die lange auf Eis gelegte Mission Klassenerhalt in der Landesliga Mitte kann wieder anlaufen. Wie bewertet Schweiger das bisherige Abschneiden seiner Elf? "Puh, da muss ich erst mal kurz nachdenken, das ist schließlich schon ewig her", lacht der 28-Jährige. In der Tat, das letzt Ligaspiel bestritt der TV Aisglsbach am 1. Dezember 2019. Da können die Erinnerungen schon mal verblassen. Kurios: In der Zeit war mit Uwe Neunsinger sogar ein Trainer in Amt in Würden, dem kein einziges Pflichtspiel vergönnt war. Zum Re-Start haben nun Benjamin Federauer und Florian Galster das Sagen in der Sommerau. "Beide sind mittlerweile auch seit längerer Zeit in Aiglsbach. Sie wissen, was gefragt ist. Ich bin mir sicher: das passt", meint der Kapitän.

– Foto: Charly Becherer

Nach über zehn Jahren beim TVA und mit 28 im oft beschworenen besten Fußballeralter, verspürt er den Drang, noch einmal etwas Neues auszuprobieren? "Darüber habe ich mir ehrlich gesagt in letzter Zeit keine Gedanken gemacht. Wir haben in den letzten zwei Jahren daheim in Schwaig ein Haus gebaut, da war ich gut beschäftigt", erzählt Schweiger, der sich selbst recht gut einzuschätzen vermag: "Recht viel weiter nach oben wird es für mich wohl nicht mehr gehen. Nein, mir taugt`s in Aiglsbach. Ich denke schon, dass ich noch ein paar gute Jahre vor mir habe. Und wenn ich weiter auf diesem Niveau kicken kann, bin ich absolut zufrieden."

Übrigens geht Florian Schweiger einer interessanten Nebentätigkeit nach. Sein Vater ist selbstständig und kümmert sich unter anderem bei Vereinen in der Region um die Sportplatzpflege. Der Junior haut die Löcher aus dem Grün, der Papa darf sie wieder stopfen? "Der Vergleich ist gar nicht so abwegig", lacht Florian Schweiger. In Aiglsbach wären sie froh, wenn er noch ein paar Jahre in der Sommerau seine Spuren hinterlassen würde.

Aufrufe: 010.9.2020, 10:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor