2024-05-15T11:26:56.817Z

Analyse
Es ist schon einige Zeit her, als Marco Haller (links) für die Würzburger Kickers (hier gegen den TSV Rain mit Fabian Triebel) kickte. Nach über zwei Jahren Fußball-Rente hat er nun seine Schuhe für den TSV Wemding geschnürt.
Es ist schon einige Zeit her, als Marco Haller (links) für die Würzburger Kickers (hier gegen den TSV Rain mit Fabian Triebel) kickte. Nach über zwei Jahren Fußball-Rente hat er nun seine Schuhe für den TSV Wemding geschnürt. – Foto: Szilvia Izso

Zurück zu den Wemdinger Wurzeln

Ex-Profi Marco Haller hilft beim Nord-Kreisligisten aus und trifft gleich beim Debüt

So mancher Fußballfan wird sich gewundert haben, als beim TSV Wemding plötzlich der Name Marco Haller in der Aufstellung auftauchte. Dabei handelte es sich jedoch nicht um eine Falschmeldung. Denn der Ex-Profi, der zuletzt vor über zwei Jahren beim TSV Nördlingen in der Bayernliga gegen den Ball getreten hatte, gab am Karsamstag sein Comeback für seinen Heimatverein in der Kreisliga Nord.

Beim 4:1-Erfolg des neuen Spitzenreiters gegen den SV Kicklingen-Fristingen saß Haller zunächst auf der Bank, wurde aber schon früh für den angeschlagenen Chris Luderschmid eingewechselt. Die Krönung der Geschichte: Nach einer halben Stunde verwandelte Haller einen Freistoß zum vorentscheidenden 3:0.

Spartenleiter Andreas Meister hatte Haller in den Tagen vor Ostern in Wemding getroffen und kam daraufhin spontan auf die Idee, ihn anzufragen. Grund war der derzeitige personelle Engpass und die Tatsache, dass alle drei Mannschaften des TSV sowie der SG mit Wolferstadt am Samstag zur gleichen Zeit antreten mussten. Der 37-Jährige war zunächst noch unsicher, kam dann aber am Gründonnerstag ins Training und sagte zu, beim Heimspiel auf der Bank zu sitzen. Dass er in der Partie früh gefordert war und zudem noch als Torschütze in Erscheinung trat, ist für Meister „eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt“.

Der Spartenleiter möchte aber auch nicht zu viel daraus machen. Die Vereinbarung zwischen ihm und Haller galt zunächst nur für das Osterwochenende. Ob der Mittelfeldspieler weiterhin aushilft, sei allein dessen Entscheidung. „Wenn Marco auf uns zukommt und sich dazu bereit erklärt, haben wir natürlich nichts dagegen.“

Auch Trainer Jens Meckert freute sich über die Unterstützung des 37-Jährigen, der einst in der 2. Bundesliga und 3. Liga für den VfR Aalen, Jahn Regensburg und die Würzburger Kickers aktiv war und inzwischen in einem Wemdinger Industriebetrieb arbeitet. „Es ist klasse, dass er uns in dieser Situation geholfen hat. Großes Lob auch an Andreas Meister, der die Sache ins Rollen brachte.“ Beim Spiel gegen Kicklingen-Fristingen habe es der Mannschaft und auch Marco Haller sehr viel Spaß bereitet, davon ist der Trainer überzeugt.

Allerdings hat Meckert inzwischen auch schon Stimmen vernommen, dass man im Wemdinger Lager nun offensichtlich „mit aller Macht“ den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen wolle und dafür auch auf den Ex-Profi zurückgreife. „Das ist totaler Quatsch“, betont Meckert.

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Aufrufe: 021.4.2022, 08:19 Uhr
Walter BruggerAutor