2024-05-17T14:19:24.476Z

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F: Kleinostendarp (seitenwerkstatt.com)
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Zurück in der 3. Kreisklasse

Zweite Mannschaft der Spvg. Haste feiert wieder Siege – Fair-Play-Vermächtnis in Kreisliga schwindet

Als bei der Spielvereinigung Haste die erste Mannschaft zerfiel, sprang in der Hinrunde das Reserveteam in die Bresche, um für den Verein den Spielbetrieb in der Kreisliga Stadt fortzuführen. Nach vielen Neuzugängen für den Verein spielt die Zweite inzwischen wieder als Reserveteam in der untersten Liga. Der Erfolg ist zurück, das Fair-Play-Vermächtnis aber schwindet.

Martin Gnielczyk, Kapitän der zweiten Mannschaft, sieht es als eine Selbstverständlichkeit an, dass die Reservespieler in der Hinrunde die großen Lücken füllten, die durch den Abgang vieler Spieler nur wenige Wochen nach Saisonbeginn entstanden waren. Für die größtenteils Über-40-Jährigen setzte es gegen die deutlich jüngeren und qualitativ besseren Mannschaften in der Kreisliga zwar deutliche Niederlagen, die nicht selten im zweistelligen Bereich lagen, doch trotzdem verhielt sich die Mannschaft vorbildlich fair und führte im Winter mit nur sieben Gelben Karten die Fair-Play-Wertung in ganz Niedersachsen an. „Wir dachten wir können da mithalten, aber uns wurden Grenzen und unser Alter aufgezeigt – es war grausam“, lacht Gnielczyk inzwischen über die Hinrunde. Er sieht das faire Verhalten bei den hohen Niederlagen nicht als etwas Besonderes an. „Wir haben einfach Bock zu kicken und sind auch schon älter und erfahrener. Da sollte man dann den Kopf einschalten und auch mal zurückziehen.“

Mittlerweile spielt Haste II wieder in der 3. Kreisklasse und absolviert dort Pflichtfreundschaftsspiele, die nicht in die Ligawertung eingehen. Das stört die fußballbegeisterte Mannschaft, deren Spielertrainer Josef Bielecki mit 53 Jahren wohl zu den ältesten Akteuren der Stadt gehört, aber nicht. Zumal mittlerweile wieder Erfolge gefeiert werden können: Von den bisher sieben absolvierten Spielen gewann die Spielvereinigung fünf und holte ein Unentschieden. „Das tut auf jeden Fall gut, und mit Siegen sind alle zufriedener“, sagt der Kapitän.

Das faire Verhalten schreibt er sich und seinen Teamkameraden aber immer noch auf die Fahne. Umso verwunderlicher, dass es in den sieben Partien zwar keine Gelbe Karte, dafür aber einen Platzverweis wegen einer Tätlichkeit gab. „Die ging gegen unseren jüngsten Mitspieler, dem die Sicherungen durchgebrannt sind. Den kriegen wir aber auch noch hin“, verspricht Gnielczyk.

Ihn ärgert hingegen, dass die erste Mannschaft mittlerweile nicht mehr die Fairnesswertung der Kreisliga Stadt anführt, sondern mit nun 31 Gelben, einer Gelb-Roten und einer Roten Karte in 27 Spielen abgerutscht ist. Außerdem musste ein Spiel aufgrund einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter abgebrochen werden. Die Reserve hatte in zehn Spielen nur sieben Verwarnungen kassiert. Angesichts der aussichtslosen Situation am Tabellenende und dem frühzeitig feststehenden Abstieg hätte sich Gnielczyk ein besseres Verhalten gewünscht. Mit einem vorderen Platz in der niedersächsischen Gesamtwertung, der mit Sach- und Geldpreisen verbunden ist, wird es nun wohl nichts mehr.

Aufrufe: 031.5.2018, 08:06 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor