2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligavorschau
Wieder einsatzbereit ist Bad Honnefs Daniel Blankenheim (links) im Derby gegen Siegburg.  Foto: Wolfgang Henry
Wieder einsatzbereit ist Bad Honnefs Daniel Blankenheim (links) im Derby gegen Siegburg. Foto: Wolfgang Henry

Zum Abschluss zwei brisante Derbys

Die kreisinternen Vergleiche versprechen Spannung und Emotionen. Abschied von Ralf Jauernick

Von der Dramaturgie her hätte man den letzten Hinrundenspieltag der Fußball-Landesliga gar nicht besser planen können: Die Duelle FV Bad Honnef gegen SV Siegburg und TuS Oberpleis gegen TuS Mondorf sind richtungweisend. Auch für den FC Spich geht es zu Hause gegen den TuS Lindlar um wichtige Punkte.

Dass mit Jürgen Hülder und seinem Co-Trainer Mustafa Bourzadaoui vor zweieinhalb Jahren insgesamt auch sechs Spieler den TuS Oberpleis verließen und zum kommenden Gegner TuS Mondorf wechselten, ist sowohl aus der Sicht von Bourzadaoui als auch aus der des TuS-Sportdirektors Kajo Miebach Schnee von gestern. "Es ist ein ganz wichtiges Spiel - nicht mehr und nicht weniger", beteuert Miebach. Dennoch leugnen beide Seiten nicht, dass das Aufeinandertreffen eine emotionale Komponente hat. Die ist aber auch der Tabellensituation geschuldet. Derzeit liegen die Gastgeber mit 18 Punkten auf Rang neun, Mondorf mit drei Zählern weniger auf Rang 13. "Wir fahren dahin, um die drei Punkte Rückstand auf die Oberpleiser aufzuholen und uns von der Abstiegszone abzusetzen. Dazu müssen wir uns aber im Vergleich zu dem 0:4 gegen Hürth deutlich steigern", sagte Bourzadaoui.

Dass die Hinrunde keineswegs optimal verlaufen ist, liegt nach Meinung Hülders daran, dass man es nicht geschafft hat, Konstanz in die Leistungen zu bringen. "Mangelnde Einstellung kann man der Mannschaft aber nicht vorwerfen", so Hülder. Um zu untermauern, dass seine Elf am Ende als Sieger vom Platz gehen wird, bemüht Miebach die Statistik: "Gegen die Vereine von oben haben wir meistens verloren, gegen die von unten haben wir immer gut ausgesehen". Personell haben beide Parteien, abgesehen von den Langzeitverletzten, keine Sorgen.

Nur ein Zähler trennt den FC Spich von den Gästen vom TuS Lindlar. Dass FC-Trainer Axel Linden mit dem Gäste-Trainer Raimund Kiuzauskas, der sogar einmal zwei Jahre Co-Trainer in Spich war, befreundet ist, ändert nichts an der Tatsache, dass die Hausherren mit allen Mitteln versuchen werden, den Aufsteiger mit leeren Händen nach Hause zu schicken. "Nur wenn wir dieses Spiel gewinnen, haben wir unser Hinrundenziel erreicht. Dazu müssen wir genauso aggressiv und laufstark auftreten wie zuletzt in Worringen", so Linden. Mit von der Partie ist am Sonntag auch wieder Ralf Jauernick, dessen Sperre abgelaufen ist. Er nutzte die "Auszeit", um den Gegner am vergangenen Wochenende zu beobachten. Gleichzeitig wird die Partie für ihn zum Abschiedsspiel. Er beendet seine aktive Laufbahn und übernimmt ab sofort das Traineramt beim Bezirksligisten FV Oberkassel. "Er hinterlässt sportlich und menschlich eine Lücke, die schwer zu schließen sein wird. Ich hoffe, dass wir ihn mit einem Sieg verabschieden können", erklärte Linden.

Für Marcus Korek, den Trainer des Siegburger SV, bedeutet die Reise zum FV Bad Honnef die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. "Ich habe als Spieler beim HFV vier schöne Jahre erlebt und freue mich deshalb persönlich auf das Spiel und ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Am Sonntag ist das alles aber zweitrangig. Im Mittelpunkt steht allein das Derby, das wir genauso gewinnen wollen wie die Honnefer", blickte Korek voraus und sieht beide Vereine unter Zugzwang. Sein Club braucht den Sieg, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt zu schüren, die Gastgeber, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren.

Auch für seinen Kollegen vom HFV, Timo Morano, ist es kein normales Spiel: "Ein Derby, gerade gegen Siegburg, ist immer etwas Besonderes. Wenn es gut für uns läuft, können wir mit einem Sieg auf Platz drei vorrücken. Das ist noch einmal zusätzlicher Ansporn". Er ist froh darüber, dass sich die Personallage etwas entspannt hat.

Mit Daniel Blankenheim, Daniel Werken und Thorsten Bung kehren drei erfahrene Spieler in den Kader zurück. Voraussichtlich findet die Partie im Stadion an der Menzenberger Straße statt. Bei Schnee oder Dauerregen ist auch ein kurzfristiges Ausweichen auf den Kunstrasen an der Schmelztalstraße möglich.

Aufrufe: 06.12.2013, 21:38 Uhr
General-Anzeiger / Harald StroßAutor