2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
– Foto: Boris Hempel

Zu Gast beim Meistertrainer Enrico Maaßen

Am Mittwoch in Dortmund trifft der SV Rödinghausen erstmals auf Ex-Coach Enrico Maaßen. Autor Andreas Gerth führte mit dem 36-Jährigen ein Interview.

Herr Maaßen, in der vergangenen Saison haben Sie den SV Rödinghausen zur Regionalliga-Meisterschaft geführt. Jetzt coachen Sie den Gegner. Wie speziell ist das Spiel am Mittwoch (25. November 2020) für Sie?

Enrico Maaßen: „Eigentlich gar nicht so speziell (lacht). Ich freue mich natürlich auf das Wiedersehen mit den Spielern und Verantwortlichen, auch wenn sich der Kader in Rödinghausen stark verändert hat. Ansonsten steht für mich das Spiel im Vordergrund.“

Das klingt recht nüchtern?

„Gegen den alten Klub zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Das aber muss man im Vorfeld von sich schieben, weil es am Mittwoch darum geht, das Spiel zu gewinnen und drei wichtige Punkte zu holen. Nach dem Spiel wird es noch genug Gelegenheiten geben, den ein oder anderen Smalltalk zu führen.“

Wer ist im Vorteil? Enrico Maaßen, weil er den SVR sehr gut kennt? Oder ihre Ex-Spieler wie Daniel Flottmann, Julian Wolff und Lukas Kunze, weil sie wissen, wie ihr alter Trainer tickt?

„Ich glaube, das hält sich die Waage. Meine ehemaligen Spieler wissen ja, dass ich vor den Spielen ganz gerne mal etwas verändere, um den Gegner zu überraschen (lacht). Für wen das tatsächlich ein Vorteil ist, wird sich zeigen.“

Ihre Mannschaft steht auf Platz zwei, ist in dieser Saison noch ungeschlagen, spielt attraktiv und schießt viele Tore. Gibt es an dieser Momentaufnahme überhaupt etwas zu mäkeln?

Die Jungs machen es im Moment wirklich sehr, sehr gut. Wir erspielen uns viele Tormöglichkeiten und erzielen viele Tore. Wir haben es mit dem fast runderneuerten Kader geschafft, schnell zu einer Einheit zu werden. Darüber hinaus ist auf dem Platz klar zu erkennen, wie wir Fußball spielen wollen, was mich als Trainer besonders freut. Von daher würde ich schon sagen, dass die Momentaufnahme sehr, sehr gut ist. Allerdings immer mit der Vorgabe, bescheiden zu bleiben.

Auch der SV Rödinghausen hat eine fast runderneuerte Mannschaft, sucht aber noch nach Konstanz. Wie sehen Sie ihren alten Klub im Moment?

Der Kader der Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt und besser als es der augenblickliche Tabellenplatz aussagt. Simakala zum Beispiel ist ein Spieler, mit dem wir uns schon zu meinen Zeiten in Rödinghausen befasst haben. Er ist ein sehr guter Mann, schnell und torgefährlich und nur einer von mehreren Spielern, die Potenzial besitzen. Deshalb sehe ich Rödinghausen schon weiter oben.

Geschäftsführer Alexander Müller hat angekündigt, dass er Sie und die anderen Ex-Rödinghauser beim BVB am Mittwoch ärgern möchte. Sie haben jetzt die Gelegenheit, darauf zu kontern...

Jeder möchte nun mal das Beste für seinen Verein, deswegen kann ich mit Alexanders Aussage gut leben (lacht). Es geht ja auch nicht um einzelne Personen wie Franz Pfanne, Sebastian Block oder mich. Ich freue mich am Mittwoch zuallererst auf das Spiel.

Aufrufe: 023.11.2020, 16:00 Uhr
Andreas GerthAutor