Wolfgang Diehm: "Flügelrad gehört in die Kreisliga"

Fünf Spieltage vor Ende der Saison war der Klassenerhalt der SpVgg in trockenen Tüchern. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, da die Truppe von Wolfgang Diehm nach dem Abgang von Toptorjäger Daniele Ballatore als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden war. Personell hatte sich ansonsten nur wenig verändert und trotzdem legten die „Gebersdorfer Jungs“ einen Traumstart hin, ehe auch aufgrund von zahlreichen Verletzungen eine Durststrecke folgte. Unruhe, die von außen in die Mannschaft getragen wurde, war die Folge. Nach schwachem Start aus dem Winter war man zwischenzeitlich punktgleich mit dem ersten Abstiegsplatz, die Mannschaft riss sich jedoch schließlich zusammen und machte den Nichtabstieg bereits fünf Spieltage vor dem Ende perfekt. Zudem stieg Kapitän Tobias Pirkwieser in die Fußstapfen Ballatores und wurde mit 26 Treffern Torschützenkönig der Liga. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ausgang“, sagt Diehm auch im Hinblick auf das erreichte Saisonziel. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es werden und wurde es auch mit Rang neun. „Ich bin mega stolz. Wir haben viel erreicht“, blickt Diehm auch mit etwas Wehmut auf seine Zeit bei der SpVgg zurück. Nach dem Aufstieg aus der Kreisklasse landete man in der Vorsaison noch auf Platz elf. Der kontinuierliche Aufschwung lässt sich also auch statistisch belegen. „Ich wünsche Thomas Diem viel Erfolg mit meinen Gebersdorfer Jungs“, gibt Diehm seinem Fast-Namensvetter und Nachfolger mit auf den Weg. Von einer tollen Verabschiedung, wo Diehm auch ein paar Tränen verdrücken musste, erzählt der scheidende Coach, dem der Verein in steter Erinnerung bleiben wird. „Im Nachhinein kann ich sagen, dass es eine Win-Win-Situation war. Der Name SpVgg Nürnberg ist in der gemeinsamen Zeit gewachsen, aber auch der Name Wolfgang Diehm ist ein bisschen bekannter geworden. Wir haben gegenseitig profitiert.“ Dies belegen auch die Angebote anderer Vereine, die Diehm stets abgelehnt hat.

Tobias Wagler, der absolute Wunschspieler

Nun wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, denn dem Angebot des ESV Flügelrad wollte er nicht widerstehen. „Ich gehe nicht umsonst eine Klasse tiefer.“ Am Finkenbrunn sind alle Jugendmannschaften besetzt und Diehm findet eine junge Truppe mit Potential vor, die zusammenbleibt. „Die Verantwortlichen kenne ich schon seit Jahren und Flügelrad war für mich schon immer reizvoll. Zudem hat man sich sehr um mich bemüht“, gibt der Coach zu Protokoll. In der abgelaufenen Saison reichte es für die „Räder“ zu einem siebten Rang. Dabei soll es nicht bleiben, wenn es nach Diehm geht. „Wir wollen vorne angreifen. Ein Aufstieg wäre toll, aber den kann man bekanntlich ja nicht planen. Das ist auch nicht das primäre Ziel. Für mich ist aber klar, dass Flügelrad über kurz oder lang in die Kreisliga gehört.“ Ein Eckpfeiler, der ihm bei dieser Mission helfen soll, ist der bislang einzige Neuzugang Tobias Wagler. Er arbeitete mit Diehm schon bei der SpVgg zusammen und kommt von der DJK Oberasbach, wo er in einer mäßigen Saison einer der wenigen Lichtblicke war. Er stieß erst im Winter vom TSV Ochenbruck zur Thiel-Truppe und hatte mit zehn Treffern in zwölf Spielen entscheidenden Anteil am Klassenerhalt. „Er ist ein überragender Stürmer und mein absoluter Wunschspieler gewesen.“ Diesen Vorschusslorbeeren muss er jetzt nur noch gerecht werden.
Tobias Wagler soll seine Tore nun für die "Räder" schießen. F: Janousch