2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Wohin geht die Reise des TSV Mindelheim in dieser Saison? Am Samstag findet das erste Spiel ohne Trainer Dominik Deli statt. Gegen den Tabellenletzten TSV Marktoberdorf ist dennoch ein Sieg eingeplant.  Foto: Erich Wörishofer
Wohin geht die Reise des TSV Mindelheim in dieser Saison? Am Samstag findet das erste Spiel ohne Trainer Dominik Deli statt. Gegen den Tabellenletzten TSV Marktoberdorf ist dennoch ein Sieg eingeplant. Foto: Erich Wörishofer

Wohin geht die Reise?

Mindelheims Kapitän hält das Team zusammen +++ Germaringen fürchtet schlafenden Riesen +++ Die Daten sprechen für Königsbrunn

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Die einen sind krasser Außenseiter, die anderen der Tabellensituation nach Favorit. Während der Kissinger SC als „Underdog“ zum souveränen Tabellenführer Egg reist, hat der FC Stätzling am Sonntag Heimrecht gegen Neugablonz.

TSV Mindelheim – TSV Marktoberdorf (Sa., 15 Uhr)
Als am vergangenen Samstag Trainer Dominik Deli aufgrund von Differenzen mit der sportlichen Leitung des TSV Mindelheim der Mannschaft seinen Rücktritt verkündet hatte, stand ein weiterer Entschluss fest. Und dieser hätte den TSV Mindelheim weitaus ärger ins Mark getroffen. Denn unmittelbar nach dem Rücktritt des Trainers verkündeten auch Florian, Daniel und Philipp Siegwart, unter diesen Umständen nicht mehr für den TSV Mindelheim spielen zu wollen.

„Es stimmt, wir wollten den Verein verlassen“, sagte Florian Siegwart gegenüber der Mindelheimer Zeitung. Er wurde von seinen Brüdern als Sprecher auserkoren – und stellt die Dinge aus seiner Sicht folgendermaßen dar: „Es wurden persönliche Differenzen über das Wohl der Mannschaft gestellt. Das Vertrauensverhältnis war weg, die Lust am Fußball war weg. Wir fanden es nicht in Ordnung, wie hier mit dem Trainer umgegangen wurde“, so Florian Siegwart.

Mit dem Weggang des Ettringer Trios wäre dem TSV Mindelheim so etwas wie das Rückgrat herausgenommen worden. Seit sieben Jahren spielen die Siegwart-Brüder für den TSV, haben den Verein von der Kreis- in die Landesliga begleitet und sind selbst nach dem Abstieg in die Bezirksliga treu geblieben. Trotz aller Angebote von höherklassigen Vereinen.

Dass es nun doch nicht zum Bruch gekommen ist, hat der TSV Mindelheim seinem Kapitän Holger Thamm und dem im Frühjahr verabschiedeten Abteilungsleiter Mitko Pertemov zu verdanken. „Die beiden waren unsere Ansprechpartner. Wir haben uns am Dienstagabend lange unterhalten, um eine Lösung zu finden“, so Siegwart. Eine Lösung, die einzig und allein den Mitspielern und den Fans geschuldet ist, wie er ausdrücklich betonte.

„Wir haben das ganz gut hingekriegt, vor allem für die Mannschaft war das wichtig“, sagte Holger Thamm. „Es wäre einfach schade gewesen, wenn es nach sieben Jahren so ein Ende gegeben hätte“, räumte Florian Siegwart ein. Das Siegwart-Trio wird nun bis Saisonende für den TSV Mindelheim spielen. Was danach kommt, ist offen. „Dafür ist es jetzt zu früh, um etwas zu entscheiden“, sagte Siegwart.

Derweil wird im Umfeld des Vereins weiter über Kandidaten für den Trainerposten spekuliert. Christian Mayer, Trainer am DFB-Stützpunkt in Memmingen, soll einer der Kandidaten sein. Auf MZ-Anfrage sagte er, der TSV Mindelheim sei „immer eine interessante Adresse, ein Traditionsverein mit Potenzial“. Allerdings habe man ihn bislang nicht kontaktiert. Ebenfalls kursiert der Name von Delis Vorgänger, Marcus Eder. Der Ettringer, der aktuell den Kreisklassisten ASV Hiltenfingen trainiert, hatte die Mindelheimer zwischen 2010 und 2012 trainiert und in die Landesliga geführt. Doch auch er wiegelt ab: „Es hat sich noch niemand bei mir gemeldet.“
Bliebe noch Hermann Rietzler. Der 34-Jährige besitzt die A-Lizenz und hatte zuletzt ein Kurz-Engagement beim Bayernligisten 1. FC Sonthofen. Dort war er Anfang September als Nachfolger des entlassenen Reinhold Mayer als Trainer vorgestellt worden. Drei Wochen später musste er jedoch seine Sachen wieder packen, da mit Esad Kahric der Ex-Coach des FC Memmingen verpflichtet wurde. Im Unterallgäu saß Rietzler zuletzt beim A-Klassisten FC Rammingen auf der Trainerbank.

Indes wartet auf den TSV Mindelheim die nächste sportliche Aufgabe. Am Samstag gastiert im Julius-Strohmayer-Stadion der TSV Marktoberdorf. Die Ostallgäuer ereilte diese Woche das gleiche Schicksal wie den TSV Mindelheim, wenn auch aus anderen Gründen. Aufgrund der sportlichen Talfahrt stellte Trainer Ewald Nagel sein Amt beim Tabellenschlusslicht zur Verfügung. Das Training und die Spielbetreuung hat Co-Trainer Nejmi Yazici nahtlos übernommen. Yazici war schon unter Norbert Schmidbauer zu Bezirksoberliga-Zeiten Co-Trainer. Der Vorstand will sich auch in dieser kritischen Phase „auf keinen Schnellschuss einlassen und wird die Lage gründlich sondieren“.

Abwehrrecke Matthias Müller fehlt verletzungsbedingt , ansonsten steht der Kader. Schwer wird es allemal beim Landesliga-Absteiger TSV Mindelheim, der sofort wieder aufsteigen möchte. Allerdings ist der TSV Marktoberdorf immer für einen Punkt gut, weil sich das Spielverständnis wesentlich gebessert hat. So spielte die Mannschaft zuletzt stark, verlor mit viel Pech in der Nachspielzeit beim SVO Germaringen mit 1:2 und hatte auch bei der Niederlage gegen den FC Wiggensbach gut mitgehalten.

FC Königsbrunn – Viktoria Buxheim (Sa., 15 Uhr)
Die Königsbrunner Fußballer wollen gegen Viktoria Buxheim wieder in die Erfolgsspur zurückfinden und die knappe Derbyniederlage gegen Schwaben Augsburg als Ausrutscher abhaken.

Die bisherigen Daten sprechen auch klar für die Hausherren. Sie haben aus den letzten neun Punktspielen nach jeweils vier Siegen und Unentschieden nur die Niederlage gegen Schwaben Augsburg zu verzeichnen, während die Gäste in diesem Zeitraum sieglos blieben. Nur zwei Unentschieden können sie als kleine Erfolgserlebnisse melden. Ansonsten setzte es sieben Niederlagen. Der jüngste Sieg gelang am vierten Spieltag beim abgeschlagenen Schlusslicht Marktoberdorf. Mit nur acht Punkten stehen die Unterallgäuer als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz. Die Mannschaft von Trainer Salvatore Abate muss zulegen, will sie den Anschluss ans hintere Mittelfeld nicht frühzeitig verpassen.

Die Brunnenstädter dürfen sich daher auf einen kampfstarken Neuling einstellen, der sich noch lange nicht aufgeben wird. Trainer Dietmar Fuhrmann warnt daher eindringlich: „Gerade die Spiele gegen Gegner aus dem Tabellenkeller haben uns bisher gezeigt, dass es in dieser Liga keine Selbstläufer gibt. Wir müssen unser Leistungsvermögen in jedem Spiel hundertprozentig abrufen und mit Leidenschaft und Einsatzfreude in diese Begegnung gehen, wenn wir gewinnen wollen. Aber drei Punkte sind selbstverständlich das erklärte Ziel.“

Nachdem es am vergangenen Wochenende personell besser ausgesehen hat, wird sich der Kader gegen Buxheim wieder ausdünnen. Dardan Jasigi befindet sich im Urlaub, Marco Rosanowski fällt nach seiner erlittenen Platzwunde aus und Christoph Schmid ist angeschlagen, dafür ist Torwart Fabian Seewald wieder einsatzbereit. Egal, mit welcher Mannschaft die Brunnenstädter auflaufen können, sie wollen mit einer engagierten Leistung den nächsten Heimsieg erzielen, um weiterhin in der oberen Tabellenhälfte mitmischen zu können.

Egg an der Günz – Kissinger SC (Sa., 15 Uhr)
Der SV Egg empfängt den starken Aufsteiger Kissinger SC. Die Kissinger haben vier ihrer jüngsten fünf Partien gewonnen und sich im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. Zudem stellen sie nach dem SVE das zweitbeste Auswärtsteam der Liga. Sie verfügen über etliche Spieler, die bereits jahrelange Bezirksliga-Erfahrung vorweisen können. Der SVE hat zuletzt das schwierige Auswärtsspiel gegen Haunstetten erfolgreich bestritten. Den Grundstein dafür legte Simon Schropp, der in seinem ersten Spiel in der Anfangsformation prompt die Führung erzielte. Seit nunmehr acht Spielen ist der SVE ungeschlagen. Nach den Patzern der Verfolger in der Vorwoche hat er die Tabellenführung ausgebaut. Ob Christoph Kees wieder mitwirken kann, ist noch nicht klar. Florian Huber dagegen fällt definitiv aus.

„Das wird nicht einfach, da etwas mitzunehmen“, erklärte Kissings Trainer Sören Dreßler. Eine leichte Untertreibung, denn Egg spielt bislang sehr konstant und ist nicht umsonst an der Spitze. „Die haben schon zwei, drei Jungs, die – wenn’s läuft – auch mal ein Spiel allein entscheiden können“, so Dreßler weiter. Der Kissinger Trainer muss Daniel Framberger und Dardan Gashi ersetzen – beide fehlen berufsbedingt. Davon abgesehen wird sich am Kissinger Kader im Vergleich zur Vorwoche nichts ändern. Angesichts der klar verteilten Rollen wäre Dreßler auch schon mit einem Punkt zufrieden – es wäre das erste Unentschieden der Kissinger in dieser Saison. „Den Punkt würde ich mitnehmen“, so Dreßler.

FC Wiggensbach – TV Erkheim (Sa., 15 Uhr)
Trotz der Schneefälle geht Fußball-Bezirksligist FC Wiggensbach fest davon aus, sein Heimspiel gegen den Tabellennachbarn TV Erkheim durchzuziehen. Wiggensbach erwartet nach dem Pflichtsieg beim Tabellenletzten TSV Marktoberdorf (0:3) ein schwerer Gegner. Beide Teams sind mit jeweils nur 15 Gegentoren nach Spitzenreiter SV Egg die abwehrstärksten Vereine der Bezirksliga. Bei den Gästen ist Abwehrrecke Johannes Rehm der Turm in der Schlacht. Nachdem sich Rene Kieninger wieder fit meldete, wird man FCW-Trainer Bernd Kunze wieder auf Viererkette umstellen. Bis auf Haushammer ist der Kader komplett.

FC Kempten – TSV Schwaben Augsburg (Sa., 15 Uhr)
Zum dritten Heimspiel in Folge muss der FC Kempten gegen den TSV Schwaben Augsburg antreten. Mit 32 Treffern erzielten die Schwaben mehr als doppelt so viele Tore wie der FCK (13). Da die Gäste jedoch ein Spiel mehr auf dem Konto haben als die Tabellenspitze, sind sie auf einen Sieg angewiesen, um den Anschluss zu halten. Im Gäste-Team spielt Julian Keidler, der bis im Sommer das FCK-Trikot trug. Nach den desolaten Auftritten bei den letzten Spielen ist die Partie auch eine Charakterfrage für den FCK um Trainer Stephan Wuttge. Verzichten müssen die Gastgeber auf Torjäger Yevgenie Belik, der nach seinem Platzverweis für drei Partien gesperrt wurde.

Beim Aufsteiger FC Kempten stehen die Schwaben vor einer lösbaren Aufgabe. „Ohne den Gegner zu unterschätzen, aber aus Kempten wollen wir die drei Punkte fest mit nach Hause nehmen. Dabei gilt es, unsere magere Auswärtsbilanz etwas aufzubessern“, unterstreicht Bernd Reinhardt sein Vorhaben. Christian Jaut und Alexander Steichele (beide Muskelfaserriss) werden voraussichtlich länger ausfallen. Dafür steht Dominik Sandner wieder zur Verfügung.

SVO Germaringen – TSV Haunstetten (So., 15 Uhr)
In der Fußball-Bezirksliga Süd empfängt der SVO Germaringen den TSV Haunstetten. Während die Gäste derzeit für viele überraschend auf einem Abstiegsplatz stehen, freut man sich im Germaringer Lager nach dem vergangenen Wochenende über Platz zwei. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, doch wir wollen nur von Spiel zu Spiel schauen“, sagt Trainer Christian Möller.

Trotz des aktuellen Tabellenplatzes der Gäste hat der Germaringer Trainer Respekt vor Haunstetten. „In der Mannschaft steckt eigentlich wesentlich mehr Potenzial. Wir müssen aufpassen, dass der schlafende Riese nicht ausgerechnet gegen uns erwacht“, warnt Möller.

Angetan war der Coach vom Auftreten seiner Mannschaft in Erkheim: „Wir hatten dort schwierige Verhältnisse, doch die Truppe hat mit großem Einsatz und toller Moral bewiesen, dass man mit entsprechendem Engagement auch solche Spiele für sich entscheiden kann.“ Große Änderungen in der Aufstellung sind daher nicht zu erwarten. Gerade die Spieler, die neu ins Team gerutscht sind, haben ihre Aufgabe sehr gut erfüllt und sich dabei für weitere Einsätze empfohlen. Wegen seines Urlaubs wird Michael Mayer auch die nächsten drei Spiele noch fehlen.

Angesichts der personellen Verstärkungen hatte man beim Haunstetter Bezirksligisten niemals mit solch einer Krise gerechnet. Trotz des Absturzes auf einen Abstiegsrang bewahren sowohl Spielertrainer Dennis Gilg als auch die TSV-Führung mit Spartenleiter Günther Schmidt die Ruhe und geraten nicht in Panik.
„Natürlich können wir mit dem jetzigen Punktestand nicht zufrieden sein. Jetzt brauchen wir möglichst bald ein Erfolgserlebnis, um von da unten rauszukommen. Das Spielerpotenzial ist ja vorhanden. Mit einem Erfolg kehrt auch das Selbstvertrauen wieder zurück“, versucht Schmidt der Mannschaft den Rücken zu stärken. Ob allerdings bei diesem starken Gegner schon eine Trendwende möglich ist?

FC Stätzling – BSK Olympia Neugablonz (So., 15 Uhr)
„Personell wird sich im Vergleich zur Vorwoche wenig ändern“, meinte vorab einmal Stätzlings Trainer Helmut Riedl, der zudem eine weitere Hiobsbotschaft verdauen musste: Markus Rolle fällt bis zur Winterpause aus. „Er hat sich den Meniskus eingerissen und muss sich einer Arthroskopie unterziehen“, erklärte der Coach. Dafür sind Bastian Schäffler und Manuel Hassmann wieder dabei und auch zwei Jugendspieler wird Riedl noch mit in den Kader nehmen. „Zum Glück hat die A-Jugend ein Pokalspiel daheim“, so Riedl. Der weiß um die Stärke des Gegners, will aber unbedingt einen Dreier, um den momentanen fünften Tabellenplatz zu sichern und um die „hinteren Teams auf Distanz zu halten“.

BSK Olympia Neugablonz hat vor dem anstehenden Bezirksliga-Auswärtsspiel beim FC Stätzling reichlich Selbstvertrauen getankt. „Mit dem Sieg gegen den TSV Mindelheim in der Vorwoche war nicht unbedingt zu rechen. Aber die Jungs wollten diesen Sieg unbedingt. Von diesem Kampfgeist und diesem Siegeswillen bin ich richtig begeistert“, freut sich Peter Seidel, Vorstandsmitglied der Schmuckstädter, angesichts der Formkurve seiner Mannschaft.

Auch am Sonntag sollen weitere Zähler auf das Punktekonto kommen. „Wir wissen, dass es keine einfache Partie wird, denn in der Vergangenheit haben wir uns gegen Stätzling schwergetan. Doch zumindest ein Punkt ist drin“, sagt Seidel. In der Vorsaison gab es für die Schmuckstädter zwei erhebliche Klatschen (0:4, 2:6). Doch vergleichen könne man die Situation mit der Vorsaison nicht. „Diesmal steht eine echte Mannschaft auf dem Platz“, freut sich Seidel angesichts des geglückten Umbruchs. Für die Partie kann Trainer Rrust Miroci bis auf den weiterhin verletzten Fabian Huffmann aus dem Vollen schöpfen.

DJK SV Ost Memmingen – TSV Babenhausen (So., 15 Uhr)
Nach vier Spielen ohne Niederlage und drei Siegen in Folge kamen die Ostler von ihrem Auswärtsspiel in Bobingen ohne Punkte zurück. Auch Babenhausen hat sein jüngstes Auswärtsspiel verloren. Die Tabellennachbarn müssen beide punkten, wenn sie den Abstand zu den Abstiegsplätzen vergrößern möchten. Die DJK-Mannen um Trainer Ibisevic werden alles daran setzen, die drei Punkte in der „Haienbach-Arena“ zu behalten. Sie können hierbei wieder auf ihren Kapitän Naim Nimanaj bauen. Es wird ein spannendes Derby erwartet.

Aufrufe: 011.10.2013, 20:51 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor